Der Nächste bitte.

Der Nächste bitte.
Da haben sich die Redakteure von stereogum sicher gedacht, dass sie das, was die Kollegen vom SPIN hinbekommen, auch zwingen können. „Nevermind“ ist ja nun mal durch, also kurz mal bei Wikipedia reingeschielt und – ja sauber, das passt: Vor zehn Jahren wurde „Is This It“ von den Strokes veröffentlicht, eine Platte also, die es wenigstens ansatzweise mit dem Nirvana-Hype in den 90ern aufnehmen kann.
Das Strickmuster, eng an der Setlist des Originals zu bleiben, ist das gleiche, das Lineup allerdings ist auf den ersten Blick nicht so prominent besetzt, birgt dafür aber jede Menge Unerwartetes und Überraschendes: Der Titeltrack von Peter, Bjorn And John geht noch als klassisches Cover durch, aber schon „The Modern Age“ von Chelsea Wolfe unterscheidet sich mit seiner hallenden Düsternis deutlich von der Erstversion. „Someday“ erfährt durch Wise Blood ebenso eine komplette Neustrukturierung wie „Alone, Together“, hier wunderbar arrangiert von Katie Stelmanis und Austra.
Ein weiterer Höhepunkt: Owen Palletts „Hard To Explain“ – naturgemäß mit jeder Menge gefühlvoll gehämmerten und gestrichenen Saiten, wieder eine komplette Kehrtwende dann für „New York City Cops“ – hier gibt Himanshu Suri aka. Heems, Frontman von Das Racist, mit seinen heiseren Raps dem Song einen komplett neuen Dreh. Dazwischen viel Gefälliges – verträumter Folk, bratzige Disko und Casiotonegeorgel. Den Vergleich mit „Newermind“ muß „Stroked“ jedenfalls nicht fürchten, ähnlich wie bei der ersten Jubiläumssause freut man sich, wenn anstelle des doch recht überstrapazierten Geburtstagskindes mal die Gratulanten zu Wort kommen dürfen. Und das für lau – hier.

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