Schaut man ohne nähere Kenntnis des soeben abgewählten, um nicht zu sagen: rausgeschmissenen- Abgeordneten auf die Wahl 2013 könnte man meinen, die FDP sei für die Finanzkrise abgestraft worden. Für einen Kasinokapitalismus, der seit dem Totalschaden von Lehmann durch die Institutionen marschiert, um die Schadensregulierung durch die europäischen Mittelschichten sicher zu stellen. Man könnte meinen: Recht so, einen auf Deregulierung reduzierten Liberalismus darf es nicht mehr geben, eine solche FDP gehört abgewählt. Und ersetzt durch eine AfD, die sich des Sachverstandes von Volkswirten bediente, um sich Klarheit zu verschaffen und Schlussfolgerungen zu ziehen. Dann wäre die AfD der Partei gewordene Protest der Occuypbewegung von 2009. Wenn es so gelaufen wäre, wäre das Wahlergebnis ein Ausdruck von eingeforderter Mündigkeit und Emanzipation von den Parolen der Angst schürenden Finanzlobby, jede beherzte Gegensteuerung würde „unabhsehbare Folgen“ haben. So ist es aber nicht gelaufen. Die Deutschen haben keine Wende gewählt. Sie haben Unterschlupf bei Mutti gesucht. Ihre Unmündigkeit um vier Jahre verlängert. Dafür fordern sie von der Union ein, weiterhin mit der Finanzkrise in Ruhe gelassen zu werden. Die FDP wurde nicht ideologisch abgewählt, sondern wegen ihres unsäglichen Personals. Betrachtet man Mittel- und Unterschichten als Beute des „größten Raubzuges der Geschichte“, fragt man sich, wie es dazu kommen konnte, den Protest dagegen als „rechts“ zu diffamieren. Warum galt Occupy als linke Bewegung, die AfD aber als rechte Partei? Erklären kann man das nicht, aber eventuell rekonstruieren. Grüne und SPD haben Merkels Pille geschluckt, nachdem der EURO vorrangig keine ökonomische, sondern eine politische Funktion habe. Der EURO gilt mal als unser Preis für die Deutsche Einheit. Mit diesem Argument räumt man ein, dass er zumindest für uns als Preis, Kosten oder –im Schadensfall- Wiedergutmachung gedacht war. Der SPIEGEL durfte so schreiben, ohne als „rechts“ diffamiert zu werden, denn diese „Enthüllung“, wird als Geschütz gegen den alten Widersacher Helmut Kohl. Kohls Nachfolger aber beschwören die Öffentlichkeit, dass am Frieden rüttle, wer am Euro rüttelt. Ein erkaufter Frieden also, so wie es Genscher früher sowieso oft unterstellt wurde. Ein anderes Mal wird der Euro als Garant für unseren wirtschaftlichen Erfolg gewertet. Damit sind unsere Exporterfolge gemeint. Fragt sich nur: wessen Erfolg ist das, also wem nutzt er? Antwort: Wir verkaufen uns Dank Euro unter Wert, in D-Mark wären unsere Waren für die meisten nicht mehr zu bezahlen. Was für ein Unsinn. Wir verkaufen schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr an preissensible Billigklientel. Wir verkaufen Premiumautos, Premiummaschinen. Wir entwickeln und verkaufen an Menschen, die es sich leisten können, langfristig zu denken. Maschinen für Produktivität und Maschinen, mit denen man Spaß haben kann. Was die amerikanische Industrie für Computer, sind wir immer noch für Maschinen. Warum dann über den Euro argumentieren? Verkaufen wir Dank ihm billiger? Oder erhöhen wir unsere Preise um so viel, wie er uns billiger macht? Wenn ja, zu wessen Nutzen? Und war „billig“ nicht schon das Argument, mit dem der DIHK nach der EU-Osterweiterung eine Kampagne für Outsourcing lostrat um unsere Löhne zu drücken? Man muss für umso weniger Geld arbeiten, je schlechter man gemanagt wird. Wer FuE Investitionen zurückfahren will, weil ihm nichts mehr einfällt, oder weil er den Zusammenhang nicht sieht, der braucht Niedriglöhne UND den Euro. Damit wäre die Eurounterstützung auf das Defizit zurückgeführt, für das die FDP jetzt die Quittung bekam: Ihre Führungsqualität. Der Euro nutzt also einigen wenigen in unserem Land. Er steigert Absatz und Gewinn. Sein Nutzen fließt aber nicht in Konsumentenhände, die damit die Binnenkonjunktur ankurbeln. Wir bleiben hinter der Gewinnentwicklung zurück und kaufen deshalb billig. Das wird dann wieder als Argument genutzt, alltägliche Haushaltsgeräte nicht mehr hierzulande herzustellen, denn wir können uns uns selbst ja nicht mehr leisten.. Die Deutschen haben beide Pillen geschluckt: Sie lassen sich klein halten, wenn es dafür Sicherheit gibt. Und sie verzichten auf Lebensqualität, wenn ihr gewohnter Platz in der Mühle gesichert bleibt. Ein bisschen sind wir wieder in Bismarckschen Zeiten. Erfolgreicher Protest entsteht in Deutschland nur gegen links. Gegen Napoleon bis Honnecker kann man uns mobilisieren. Aber wenn der Beutezug von der anderen Seite kommt, wählen wir nicht die empörte Opposition (uns selbst, oder?!) und nicht die Intelligenz. Die Mehrheit biedert sich buchstäblich am Jacketzipfel der neuen Wilhelmine an und schaut weg.
Schaut man ohne nähere Kenntnis des soeben abgewählten, um nicht zu sagen: rausgeschmissenen- Abgeordneten auf die Wahl 2013 könnte man meinen, die FDP sei für die Finanzkrise abgestraft worden. Für einen Kasinokapitalismus, der seit dem Totalschaden von Lehmann durch die Institutionen marschiert, um die Schadensregulierung durch die europäischen Mittelschichten sicher zu stellen. Man könnte meinen: Recht so, einen auf Deregulierung reduzierten Liberalismus darf es nicht mehr geben, eine solche FDP gehört abgewählt. Und ersetzt durch eine AfD, die sich des Sachverstandes von Volkswirten bediente, um sich Klarheit zu verschaffen und Schlussfolgerungen zu ziehen. Dann wäre die AfD der Partei gewordene Protest der Occuypbewegung von 2009. Wenn es so gelaufen wäre, wäre das Wahlergebnis ein Ausdruck von eingeforderter Mündigkeit und Emanzipation von den Parolen der Angst schürenden Finanzlobby, jede beherzte Gegensteuerung würde „unabhsehbare Folgen“ haben. So ist es aber nicht gelaufen. Die Deutschen haben keine Wende gewählt. Sie haben Unterschlupf bei Mutti gesucht. Ihre Unmündigkeit um vier Jahre verlängert. Dafür fordern sie von der Union ein, weiterhin mit der Finanzkrise in Ruhe gelassen zu werden. Die FDP wurde nicht ideologisch abgewählt, sondern wegen ihres unsäglichen Personals. Betrachtet man Mittel- und Unterschichten als Beute des „größten Raubzuges der Geschichte“, fragt man sich, wie es dazu kommen konnte, den Protest dagegen als „rechts“ zu diffamieren. Warum galt Occupy als linke Bewegung, die AfD aber als rechte Partei? Erklären kann man das nicht, aber eventuell rekonstruieren. Grüne und SPD haben Merkels Pille geschluckt, nachdem der EURO vorrangig keine ökonomische, sondern eine politische Funktion habe. Der EURO gilt mal als unser Preis für die Deutsche Einheit. Mit diesem Argument räumt man ein, dass er zumindest für uns als Preis, Kosten oder –im Schadensfall- Wiedergutmachung gedacht war. Der SPIEGEL durfte so schreiben, ohne als „rechts“ diffamiert zu werden, denn diese „Enthüllung“, wird als Geschütz gegen den alten Widersacher Helmut Kohl. Kohls Nachfolger aber beschwören die Öffentlichkeit, dass am Frieden rüttle, wer am Euro rüttelt. Ein erkaufter Frieden also, so wie es Genscher früher sowieso oft unterstellt wurde. Ein anderes Mal wird der Euro als Garant für unseren wirtschaftlichen Erfolg gewertet. Damit sind unsere Exporterfolge gemeint. Fragt sich nur: wessen Erfolg ist das, also wem nutzt er? Antwort: Wir verkaufen uns Dank Euro unter Wert, in D-Mark wären unsere Waren für die meisten nicht mehr zu bezahlen. Was für ein Unsinn. Wir verkaufen schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr an preissensible Billigklientel. Wir verkaufen Premiumautos, Premiummaschinen. Wir entwickeln und verkaufen an Menschen, die es sich leisten können, langfristig zu denken. Maschinen für Produktivität und Maschinen, mit denen man Spaß haben kann. Was die amerikanische Industrie für Computer, sind wir immer noch für Maschinen. Warum dann über den Euro argumentieren? Verkaufen wir Dank ihm billiger? Oder erhöhen wir unsere Preise um so viel, wie er uns billiger macht? Wenn ja, zu wessen Nutzen? Und war „billig“ nicht schon das Argument, mit dem der DIHK nach der EU-Osterweiterung eine Kampagne für Outsourcing lostrat um unsere Löhne zu drücken? Man muss für umso weniger Geld arbeiten, je schlechter man gemanagt wird. Wer FuE Investitionen zurückfahren will, weil ihm nichts mehr einfällt, oder weil er den Zusammenhang nicht sieht, der braucht Niedriglöhne UND den Euro. Damit wäre die Eurounterstützung auf das Defizit zurückgeführt, für das die FDP jetzt die Quittung bekam: Ihre Führungsqualität. Der Euro nutzt also einigen wenigen in unserem Land. Er steigert Absatz und Gewinn. Sein Nutzen fließt aber nicht in Konsumentenhände, die damit die Binnenkonjunktur ankurbeln. Wir bleiben hinter der Gewinnentwicklung zurück und kaufen deshalb billig. Das wird dann wieder als Argument genutzt, alltägliche Haushaltsgeräte nicht mehr hierzulande herzustellen, denn wir können uns uns selbst ja nicht mehr leisten.. Die Deutschen haben beide Pillen geschluckt: Sie lassen sich klein halten, wenn es dafür Sicherheit gibt. Und sie verzichten auf Lebensqualität, wenn ihr gewohnter Platz in der Mühle gesichert bleibt. Ein bisschen sind wir wieder in Bismarckschen Zeiten. Erfolgreicher Protest entsteht in Deutschland nur gegen links. Gegen Napoleon bis Honnecker kann man uns mobilisieren. Aber wenn der Beutezug von der anderen Seite kommt, wählen wir nicht die empörte Opposition (uns selbst, oder?!) und nicht die Intelligenz. Die Mehrheit biedert sich buchstäblich am Jacketzipfel der neuen Wilhelmine an und schaut weg.