„Wenn man an die Spitze eines Staates Schießbudenfiguren stellt, kann man sicher sein, daß kein Schaden entsteht, wenn man sie wegschießt„ (Machiavelli)
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von H.-P. Schröder
Bundespräsident Christian Wulff`s Weihnachtsansprache 2011, samt einiger Anmerkungen
„Fröhliche Weihnachten, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
An diesem Weihnachtsfest grüße ich Sie alle: die Gläubigen, die heute der Geburt Jesu Christi gedenken – und all diejenigen, die einen anderen Zugang zu diesem Fest haben.
Mit mir grüßen aus dem Schloss Bellevue Frauen und Männer, die meine Frau und ich in diesem Jahr kennengelernt haben. Sie haben uns alle beeindruckt, weil sie auf ganz unterschiedliche Art und Weise für andere da sind. Einfach so – weit über all das hinaus, was man eigentlich erwarten könnte. Sie helfen ihren Mitmenschen und stiften den Zusammenhalt, der unsere Gesellschaft letztlich trägt. Auf diesen Zusammenhalt wird es auch weiterhin entscheidend ankommen.
Ein Gruß aus dem Schloss: Wulff schiebt gleich zu Anfang gesichtslose Einzelpersonen in den Vordergrund, „die für andere da sind, die ihren Mitmenschen helfen und Zusammenhalt stiften“, ohne Namen und Taten oder wenigstens Beispiele für solch ein Verhalten anzuführen.
Darauf kommt es ihm auch gar nicht an, ob echt oder unecht, nach welchen Gesichtspunkten ausgewählt, das interessiert nicht, es sind nur Statisten, Staffage, Bühnenbild 1. Akt – eingesetzt und hingestellt als Werkzeug. Es könnten tatsächlich Statisten sein. Denn Wulff lässt schon im dritten Satz des Pudels Kern aus dem Sack.
„Die Gemeinschaft“, so wie Er sie definiert. Das in selbstlose Tätigkeit aufgelöste, profillose Individuum, ein Schatten als Stifter des Zusammenhaltes, „der unsere Gesellschaft letztlich trägt.“ Dieser Zusammenhalt ohne Zweck bleibt diffus, undefiniert, beliebig – und damit beliebig für die Zwecke seiner, Wulff`s Instruktoren, form- und einsetzbar.
„Auf diesen“, von ihm nicht definierten und beliebig interpretierbaren Zusammenhalt, „wird es auch weiterhin entscheidend ankommen.“ Sagt er. Warum wird es auf genau DIESEN Zusammenhalt, der sich Wulffscher Logik folgend aus selbstlosen anonymen Opfern des nicht als Person angesprochenen und respektierten Einzelnen zusammensetzt, „weiterhin entscheidend ankommen“? Wohin Wulff die Reise dirigieren soll, wird aus seinen nächsten Sätzen ersichtlich.
“Menschen machen sich Sorgen, nicht zuletzt um die Zukunft ihrer Kinder: Bekommen wir die Staatsschuldenkrise in Europa in den Griff? Was wird aus unserem Europa, das wir seit Jahrzehnten als Garant für Frieden und Wohlstand erleben?
Ich bin zuversichtlich: Regierung und Opposition haben in den vergangenen Monaten unter höchstem Druck gemeinsam weitreichende Entscheidungen getroffen. In diesem Geist der Gemeinsamkeit wird es auch mit unseren Freunden in Europa und der Welt gelingen, den Weg aus der Krise zu gehen.”
Auf nach Europa, heisst seine Losung. Menschen machen sich Sorgen. Nicht wegen des Kriegsgeschreis, wegen des täglichen Unrechts, nicht darüber daß ihnen so unherzlich wenig über die Wirklichkeit beigebracht wird oder darüber, daß sie das Gefühl nicht los werden, daß es es mehr geben muss, als sich in das Grab zu arbeiten und die Zwischenzeit mit dem Anhäufen von Glasperlen zu vergeuden, nein, dafür, für diese Art von Sorgen, ist in Herrn Wulffs Welt kein Platz.
In Herrn Wulffs Welt machen sich die Menschen nur Sorgen um die Staatsschuldenkrise in Europa. Rekapitulieren wir: Vom Opfer des gesichtslosen Individuums, dem er ungebeten Lieschen-Müller-Fragen in den Mund legt, um diese sofort mit Lieschen-Müller-Antwortplacebos zu beantworten, vom geforderten Opfer als Fundament einer Gemeinschaft schreitet er ohne Umwege zur Sorge um “unser Europa“.
Wulff `s Weltbild ordnet die Menschen in zwei Subspezies. Die „Bereitwillig sich Opfernden“ und die „Sich um Europa, die notleidenden Banken, Sorgenden“. Beide Subspezies beglückt er mit einer Synthese, der Forderung des „Individuellen Opfers für die notleidenden Banken“.
These, Antithese, Synthese aus einem Kopf.
Er behauptet kraft seines Amtes, daß Europa der Garant für deutschen Wohlstand und Frieden sei. Deutscher Mitbürger, du bist eine Null, ein Nichts ohne Europa, das versucht dir Herr Wulff weiß zu machen. Du sollst zwar Opfernder sein, der den Zusammenhalt stiftet, ein Opfernder ist jedoch Nichts, bestenfalls eine Art fundamentaler Fussabtreter, Europa ist Alles.
Was ist Europa, Herr Wulff ? Sie haben uns nicht erklärt, was Europa ist. Sie haben uns ein gesichtsloses Kollektiv vorgehalten und behauptet, dies wäre Europa, dem wir opfern sollen und das wäre wichtiger und wertvoller, als unsere Strassennachbarn und wenn wir das nicht glauben würden, wäre unser Wohlstand futsch.
Ja Herr Wulff, so einfach ist die Enttarnung ihrer Worte und ihrer Absichten, wenn man in der Schule aufgepasst hat. Ist immer noch zu perfekt unser Schulsystem, immer noch zuviel Bildung und viel zuwenig Discounter-Bachelors.
Zuwenig Fachidioten. Zuwenig Konzernwissen. Zuviel schöpferische Freiheit. Genau. Sie arbeiten daran, diesen Mißstand in den Griff zu bekommen? Ohne Zweifel Herr Bundespräsident, ohne Zweifel. Auch mit dieser Rede, immer für die gute Sache…..
Zurück zum Thema. „Unser Europa“ Wulff´scher Prägung. Hätte er nicht ehrlicherweise sagen müssen „mein Europa“ oder „das Europa meiner Hintermänner“, oder das Europa der Konzerne und der Heerführer? Anstatt unser Europa. Das hätte er, sofern er eine ehrliche Rede gehalten hätte. Er wird noch besser.
“Wichtig ist: Europa ist unsere gemeinsame Heimat und unser kostbares Erbe. Es steht für die großen Werte der Freiheit, der Menschenrechte und der sozialen Sicherheit. All das ist in unserem Europa nur gemeinsam zu erhalten. Wer etwas anderes sagt, findet vielleicht kurzfristig Beifall. Aber er irrt sich. Wir Deutschen haben selber immer wieder europäische Solidarität erfahren, und wir sind auch zukünftig solidarisch gegenüber Europa.”
Wichtig ist…, Sie wissen, was wichtig ist: “unser Europa“. Und wieder weg von der Heimat, in das Europa des gesichtslosen Kollektivs. Absolut folgerichtig, wenn man den Marschbefehl kennt. Vom gesichtslosen Einzelopferer zum gesichtslosen Kollektiv, welches einfacher zu opfern ist.
Nicht Europa, Herr Wulff, Deutschland ist unsere Heimat. Und Deutschland liegt auf dem Kontinent Europa. „Wer anderes behauptet, findet vielleicht kurzfristig Beifall, aber er sollte nicht ernst genommen werden”.
Der Bundespräsident zeigt Schwächen in Geographie, wahrscheinlich als Folge eines Bachelorgrades. Wieso sind die Menschrechte, die Freiheit und die soziale Sicherheit in Europa nur gemeinsam zu erhalten? Was soll das? Waren und sind die Deutschen nicht in der Lage, ihr Staats- und Gemeinschaftswesen in seiner organischen Funktionalität zu erhalten, wenn man sie denn liesse? Sehr gut wären sie dazu in der Lage. So perfekt, daß die Anonymen immer mal eine RAF oder eine NSU in das Getriebe werfen, auf daß es uns nicht zu wohl werde. Aber das ist Ihnen, Herr Bundespräsident, ja bestens bekannt.
“Alle müssen in unserem Land in Sicherheit leben können. Das gilt für jede und für jeden. Umso stärker hat uns alle schockiert, dass rassistisch verblendete Verbrecher über viele Jahre Menschen ausländischer Herkunft geplant ermordet haben. Das haben wir nie für möglich gehalten.”
In Sicherheit leben, müssen wir, sagen Sie. Müssen? Das können wir doch gar nicht. Das könnten wir doch nur, wenn wir als Nation souverän und autark wären.
Sie Herr Wulff, Bundespräsident und Jurist, versuchen doch gerade, unter Vorspiegelung nicht vorhandener Tatsachen, und in dem Sie hokuspokus, die Finanzverbrechen gewissenloser Cliquen wie eine Art gottgegebener Naturerscheinung diskret verschweigen, mit Schmeicheleien, Angstmachen und Drohen, kurz gesagt mit dieser Rede, uns aus der amerikanischen Besatzungsone von Deutschland in die amerikanische Besatzungszone von Europa zu treiben. Genau da wollen wir aber nicht hin.
Falls Sie sich an „amerikanisch“ stören sollten, ersetzen Sie das Wort durch ein Ding ihrer Wahl.
Wozu mit dieser Hast nach Europa? Zuerst muss der eigene Stall in Ordnung gebracht werden, sonst wird man zur Belastung für alle Anderen. Oder sehen Sie das anders?
“Ich habe dann die Angehörigen getroffen. Die Gespräche mit ihnen haben mich tief bewegt. Viele haben erzählt, dass sie nicht nur einen geliebten Menschen verloren haben, sondern plötzlich selbst verdächtigt wurden. Sogar Freunde und Verwandte zogen sich teilweise zurück.”
Verblendeten Verbrechern haben wir die von Ihnen angesprochenen Verbrechen zu verdanken. Sind Ihnen die Widersprüchlichkeiten in der offiziellen Darstellung und die Unwahrscheinlichkeiten sowie auch die Indizien entgangen?
Infolge eines Bachelors in Jura, einer Drohung oder eines großzügigen Salärs? Die Sache stinkt meilenweit zum Himmel. Sie sagen, in unserem besetzten Land gäbe es keinen Platz für Gewalt und politischen Extremismus. Die Wirklichkeit sieht völlig anders aus! In einem besetzten Land, in dem der eigentliche Souverän nichts zu sagen hat und gezwungen wird, alle Stadttore unbewacht weit offen zu halten, können Besatzer und ihre Handlanger in ihrem eigenen Interesse schalten und walten, wie sie wollen.
“In unserem Land gibt es aber keinen Platz für Fremdenhass, Gewalt und politischen Extremismus!
Wir schulden den Angehörigen und Freunden der Ermordeten und den Verletzten Mitgefühl und Respekt.
Wir schulden nicht nur den Opfern die lückenlose Aufklärung dieser Verbrechen und die unnachsichtige Verfolgung der Täter und ihrer gewissenlosen Unterstützer.
Wir schulden uns allen Wachsamkeit und die Bereitschaft, für unsere Demokratie und das Leben und die Freiheit aller Menschen in unserem Land einzustehen.”
Sie fordern Wachsamkeit, wir fordern ebenfalls Wachsamkeit. Wir fordern, daß unsere Stadttore bewacht werden, daß nicht nur die Bürger, sondern auch die Fremden kontrolliert und nach Woher-Wohin-Warum befragt werden. In einem Land, in dem den Ureinwohnern die Fingerabdrücke abgenommen werden wie gemeinen Verbrechern, ist die Erhebung der Forderung nach wahrer Gleichbehandlung sofort auf die Tagesordnung zu setzen. Ihre Aufgabe Herr Wulff ist es, diese natürliche Forderung in der Öffentlichkeit zu vertreten. Bis dahin bleibt ihr„Wir schulden uns allen Wachsamkeit und die Bereitschaft, für unsere Demokratie und das Leben und die Freiheit aller Menschen in unserem Land einzustehen.“ eine Doublespeechphrase.
“Das fängt schon im Alltag an: Es hängt auch von mir selbst ab, welches geistige Klima in meiner eigenen Familie, in meiner religiösen Gemeinde, in meinem Stadtteil oder in meinem Verein herrscht. Offenheit für Fremde und Fremdes fängt ganz im Kleinen an – und vor allen Dingen bei den Kleinen.”
„Wir schulden den Opfern lückenlose Aufklärung“ Wir schulden gar nichts. Ihr schuldet uns. Ihr schuldet uns lückenlose Aufklärung, dafür werdet Ihr aus der Gemeinschaftskasse verpflegt. Die Voraussetzungn, die notwendig sind, um eine lückenlose Aufklärung zu erreichen, sehe ich aus den oben angeführten Gründen als nicht gegeben an. In einem besetzten Land, dessen Stadttore sperrangelweit offen stehen müssen und das zum Tummelplatz von Geheimdiensten, Interessenverbänden, internationalen Organisationen und Abgesandten fremder Staaten verkommen ist, lässt sich keine wirkungsvolle Kontrolle der Geschehnisse durchführen. Dies hätten Sie den Angehörigen, der von Ihnen bedauerten Opfern fairerweise sagen müssen, anstatt auf ihre deutschen Mitmenschen einzuschlagen. Deutschland ist so weltoffen, daß es schon fast nicht mehr als Deutschland zu erkennen ist.
Was sollen wir denn noch alles herunter schlucken, um es zu beweisen ? Und all dies scheint ihnen immer noch nicht zu genügen. Sie sind sich doch dessen eiskalt bewusst, daß sich hinter NSU eine Mär verbirgt, deutlicher gesagt , eine fahle Märe , ein fahles Pferd?
Herr Wulff, der Nationalsozialismus ist 1945 in Trümmer gegangen. Aus, vorbei. Mit ihm wurden unsere Städte zerstört, unsere Menschen getötet, unser geistiges Eigentum wurde gestohlen, wir wurden zu generationenlanger Zahlung, Zahlung und Zahlung gezwungen.
“Mein dreieinhalbjähriger Sohn freut sich, wenn ich ihm abends das Buch ‘Irgendwie anders’ vorlese. Er schläft dann selig ein, weil er weiß, es ist gut, dass wir alle verschieden sind. Wir können gar nicht früh genug begreifen, wie dumm und schädlich Ausgrenzung oder gedankenlose Vorurteile sind.”
Warum, Herr Bundepräsident, warum sprechen Sie nicht einen Moment, einen winzigen Augenblick lang, über Helden, Genius und Tatkraft, Fähigkeiten und Fleiß, deren Zusammenspiel als Einheit, aus unserer Mitte, dem deutschen Sprachraum heraus, einen Strom zivilisations- und kulturschöpfender Errungenschaften und Werke in die Welt entlassen hat und immer noch entlässt. Kostenlos. Geschenke an die Welt, Geschenke an die Menschheit.
Stattdessen reden Sie über Opfer und Schuld und Schwäche. Immer wieder Schuld. Statt endlich über Täter zu sprechen. SIE benutzen Keulen, gespickt mit Lügen und Verdrehungen, um die Bürger moralisch zu erniedrigen.
“Lassen Sie uns gemeinsam an einer offenen Gesellschaft arbeiten. Eine offene Gesellschaft stellt sich auch ihrer Verantwortung für das Wohl der Menschen in anderen Teilen der Welt.
Wir denken heute Abend deshalb auch an diejenigen, die sich weit weg von zu Hause für Frieden, Sicherheit und menschenwürdige Lebensbedingungen einsetzen, gerade an unsere Soldatinnen und Soldaten. Sie leisten nämlich einen Beitrag dazu, dass unsere Welt besser wird.”
Sprechen Sie zu uns nicht von Verantwortung für fremde Länder, wenn Sie Krieg in fremden Ländern meinen. Übernehmen Sie Verantwortung für ihr eigenes Land.
Unsere Soldaten kämpfen und sterben für fremde Interessen und wir zahlen dafür. Ihre Kaste, Herr Wulff, hat sie doch dahin geschickt. Ihr habt sie geschickt, die Bevölkerung verdummt und lasst uns zahlen. Das sind reale Schulden und moralische Schulden und Sie BP, Sie schweigen.
“Deutschland hat in der Welt einen guten Ruf. Auch deshalb, weil fast nirgendwo sonst die Bereitschaft anderen zu helfen so groß ist, wie bei uns – bei Katastrophen, Unglücksfällen und bei den regelmäßigen Aufrufen der großen Hilfsorganisationen.
Dafür sagen mir viele im Ausland immer wieder ihren Dank – und diesen Dank will ich heute an Sie alle weitergeben. Denn wir können stolz sein auf unser Land. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste hier im Schloss Bellevue, Weihnachten ist das Fest des Friedens und der Gemeinschaft. Jede Gemeinschaft braucht Zeit. Das gilt für Partnerschaften, für Familien und für Freundschaften. Nehmen wir uns alle diese Zeit füreinander.
Meine Frau und ich wünschen Ihnen frohe, gesegnete Weihnachten und dann ein gutes, erfülltes neues Jahr 2012!“
Nachdem was Sie uns alles gesagt haben, können Ihre Wünsche nicht ehrlich gemeint sein.
Ein letzter Versuch
Lassen Sie mich ein Märchen zu Hilfe rufen, um Ihnen, dem Kinderfreund mit Hang zu einem bestimmten geistigen Klima, nahe zu bringen, was ich empfinde. Ich komme waffenlos, keine semantische Keule, nichts.
Deutschland heißt in dem Märchen Isengart. Isengart ist die Waffenschmiede Mordors, die Waffenschmiede des Reiches Mordor, in dem ewiges Zwielicht herrscht, wo keine Sonne scheint.
Wir sind Isengart. Das reiche Isengart. Das wohlhabende Isengart, das seine Waffen, gute, zuverlässige Waffen, bis zu den Enden der Welt verschifft, dessen Schmelzöfen nie erkalten und dessen hydraulische Pressen nie still stehen und dessen beste Köpfe in der Entwicklungg immer wirkungsvollerer Mordmaschinen und Überwachungsroboter ihre Lust und ihr Auskommen finden.
Das Geschäft floriert, die Zahlen beweisen es und weil das Geschäft floriert, der Tod weltweit im Dauereinsatz ist, unsere Einnahmen die Kassen überquellen lassen, deshalb können wir keine Schulden haben. Unmöglich.
Ein endloser Strom von Waffen und Autos und Medikamenten, von Dienstleistungen nicht zu reden, wälzt sich aus unserem Land, ein endloser Strom von Gold wälzt sich hinein. Wir können keine Schulden haben. Wir sind eines der reichsten Länder der Welt. Ausser …
Ausser wir werden in unvorstellbarem Ausmaß bestohlen.
Herr Bundespräsident!
Sie dort ganz weit oben im Schloß angesiedelt, greifen Sie zum Teleskop, schauen Sie sich um. Was sehen Sie? Wo bleibt das Geld? Wohin fliesst es ab?
Aus unserem Land wird der Tod in die Welt verschifft, um das Ungleichgewicht stabil zu halten. Unser, je nach Bedarf „Wohlstand, auf den wir stolz sein dürfen“, oder „bedrohter Wohlstand“, vom wilden Afghanen bedrohter Wohlstand, steht wacklig auf tönernen Füßen, denn wahrer Wohlstand gründet sich auf und begründet Aufbau.
Wer baut was auf, mit den Waffen, die Isengart liefert ? Können wir unseren Wohlstand ruhigen Herzens geniesssen, wenn er zerstörte Länder, schreiende Kinder und millionenfachen Tod zu Folge hat?
Und Sie erzählen etwas von Kindern und Verantwortung und geistigem Klima. Sie sind ein Mund Saurons, durch Sie spricht der dunkle Herrscher.
Eine Ihrer Aufgaben besteht darin, Aufmerksamkeit zu fesseln, Gewissen zu knechten und Meinungen zu binden, um zu verhindern, daß sich die Bewohner Isengarts ihrer geistigen und körperlichen Ketten und ihrer Verantwortung bewusst werden.
Das brutale Imperium, das aus Ihnen spricht, ist auf allen Ebenen bankrott und Deutschland ist eine seiner Waffenschmieden. Unser erlogener Wohlstand ist brüchig, ohne moralische Grundlage erwirtschaftet. Er gründet sich auf Tod, Verderben und Verzweiflung und Sie arbeiten mit, zu vertuschen, bis es zur Umkehr zu spät sein wird.
Und was geschieht dann mit ihrem 3 1/2 jährigen Sohn, dem Sie jeden Abend vorlesen, nicht irgend etwas vorlesen, sondern aus dem Buch „Irgendwie anders“. Ich kenne das Buch nicht, aber es scheint irgendwie für 3-jährige geschrieben worden zu sein. Aber nicht für diejengen Dreijährigen, die sich noch daran erinnern, wo sie herkommen, die sich noch an den Urgrund allen Seins erinnern.
An den See der Stille, dessen Umfang eben so groß ist, wie sein Mittelpunkt. Etwas, das Sauron nie begreifen wollte. Intelligent dazu war er, aber starrsinnig. Wider besseres Wissen starrsinnig. Als unbrauchbar verworfen, wegen mangelnder Bildsamkeit.
„Er schläft dann selig ein,“ sagen Sie, ihr Sohn. Welch anrührendes Bild. Und welch ein Kontrast zu der Häßlichkeit der Kriege, in denen Kinder anderer Eltern in Stücke gerissen und in denen ausgeblutete Körperteile über Ruinen verstreut werden. Kein Wort des Trostes, kein Wort des Mitgefühls von Vater zu Vater, kein Wort von besonderer Verantwortung ?
Nichts an die Welt, nichts aus dem Mund Saurons, nichts aus dem Reich, in dem der Einzelne ewig opfern muss, auf daß der schwarze Herrscher überlebt. Nichts.. …
Von der Bühne betrachtet stellt sich das Leben so dar, wie ich es versucht habe, zum Ausdruck zu bringen. Das Leben in einem, in unseremWassertropfen. Ich habe mir die Zeit genommen, für uns und für Sie.
Fazit: Quod erat demonstrandum
BILD titelte: Herr Bundespräsident lassen sie die Hosen herunter. Er tat es am 25. Dezember, dem ersten Weihnachtstag im Jahre 2011 und da kam das da zum Vorschein: Wulff `s Anschlag auf den Geist deutscher Nation. Fröhliche Weihnachten. Ich bezweifle, daß er eine Ahnung hat, wie sich Fröhlichkeit anfühlt.