Der Morgen am 24.

Von Xeniana

Anna schält Kartoffeln, Julius hilft. Es soll Kartoffelklösse geben. „Warum können wir nicht einmal mit der Familie feiern?“,  fragt Anna.

„Anna du weißt doch das Oma keinen Platz hat und ihr Mann schwer krank ist. Ein Hotel ist einfach zu teuer. Außerdem muss Papa Weihnachten immer arbeiten, fahren wir weg, kann er nicht mitfeiern.

Opa ist auch bettlägerig, euer Onkel und seine Frau pflegen ihn- sie können nicht kommen. Das Rheinland ist auch nicht gerade nebenan.“

“ Was ist mit Onkel R.?“

„Gerade umgezogen an den Bodensee. „

„Heiligabend ohne Familie und Papa ist blöd. “

„Ja“, sage ich, „aber ich kann es nicht ändern.“

Karla soll auch mit beim Kartoffelschälen helfen. Karla liegt noch im Bett und liest: “ Die schönsten Sagen des klassischen Altertums.“ Ich hatte gestern die Ilias in der Hand und habe mich schweren Herzens gegen das Buch entschieden.  „Wie kommst du auf das Buch, Karla?“

„Ich hatte nichts zu lesen, da hat mir Papa das gegeben. Ist spannend. Hab gerade die Geschichte von Prometheus gelesen.“

Sie legt Prometheus beiseite. Kartoffeln schälen……

Sprühnebelschwaden, der Wind fegt ums Haus. Die Stimmung ist, trotz Kernfamiliendasein, fröhlich.Ich werde jetzt das Hühnchen zubereiten. Euch ein wunderbares Weihnachtsfest.