mögen sich immer noch nicht so richtig!
Wir haben Woche Nummer 3 und stecken noch immer mitten in der Eingewöhnung. Kein Wunder, denn anscheinend ist mein Sohn ja doch ein ganz sensibler kleiner Mann. Ich lerne ihn ehrlich gesagt gerade von einer ganz anderen Seite kennen. Er ist plötzlich anhänglich und wirkt unglaublich verletzlich. Es scheint nach außen als würde er sich gerade total hilflos und verlassen fühlen. Wir merken gerade sehr stark, dass unser Kind ja doch nicht so ein selbstbewusstes Kind ist, zumindest gerade in dieser schwierigen Phase.
Wir versuchen es ab heute mit dem Frühstück in der Kita. Die letzte restliche Woche war zwar sehr anstrengend, aber er hat es Tag für Tag etwas mehr akzeptiert, dass er dort nun täglich hingehen wird. Aufgrund dessen hatten wir uns entschieden ab dieser Woche die Dauer etwas auszudehnen. Er soll nun schon täglich mit den anderen Kindern gemeinsam frühstücken. Ich muss zugeben, es wird ein täglich langer Tag für ihn werden. Er wird, wenn er richtig eingewöhnt ist, täglich von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr dort verbleiben. Das ist wirklich lang aber was soll man machen, sind wir doch brav beide berufstätig und lassen so der Gesellschaft keine Angriffsfläche für blöde Kommentare weil einer von beiden nicht arbeiten gehen möchte. Das Kind muss es am Ende ausbaden und bald 9 Stunden täglich in der Kita verbringen.
Ich bin mir sicher das es ihm nicht schaden wird, denn bei unserer Tagesmutter war er auch täglich 8 Stunden untergebracht, nur war es dort sehr viel familiärer. Auch denke ich, dass es ihm bald richtig Spass machen wird mit den anderen Kindern zu spielen und den Tag zu verbringen und doch bleibt das schlechte Gewissen der Eltern zurück.
Momentan drehen sich meine Gedanken eigentlich nur um meinen kleinen Mann denn ich sehe ihn, wie er sich dort bewegt und benimmt sobald ich ihn hin gebracht habe. Er ist einfach nicht derselbe und wirkt sehr verunsichert und traurig. Wir konnten zwar ab Ende letzter Woche einen Erfolg verzeichnen, denn er weint nicht mehr wenn ich ihn hin bringe, dennoch merke ich wie schwer es ihm fällt sich in seiner neuen Rolle einzufinden. Er sagt mir nun kommentarlos auf Wiedersehen, ich erkläre ihm nochmal kurz das ich arbeiten muss und ihn auf jeden Fall wieder abholen werde und dann zieht er sich auch schon mit seinen beiden liebsten Kuscheltieren zurück und braucht erstmal ein paar Minuten für sich. Er beachtet noch immer die anderen Kinder nicht und versucht sich als Einzelkämpfer und schon allein das bricht einem als Mutter ja das Herz.
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Ich kann mich zurück erinnern an den Tag an dem ich in eine neue Klasse gekommen bin und erstmal der Außenseiter war. Es war ein unangenehmes und sehr doofes Gefühl und ich wollte am liebsten gar nicht mehr in die Schule. So wird er sich wohl gerade auch fühlen, zumindest bilde ich mir ein es so zu spüren.
Das diese Umgewöhnung von einer Tagesmutter zu einem Kindergarten so schwer werden würde, hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Ich habe es sehr unterschätzt und wohl nicht richtig nachgedacht. Ja leider hilft das alles nicht und wir müssen zusammen weiter machen. Ich bin mir sicher, der Mini ist irgendwann aufgetaut und findet Anschluss aber ich weiß auch, dass dies noch eine Weile dauern wird.
Was können wir als Eltern in dieser Situation tun? Eigentlich kann man nicht viel machen, man muss für sein Kind da sein und es verständnisvoll und respektvoll behandeln. Wenn er weinen möchte, dann darf er das gern tun! Ich würde ihn nie mit druck-machenden Kommentaren versuchen zu überzeugen. Wenn er mir erzählt, dass er in der Kita geweint hat, dann werde ich ihn auch dann trösten und Verständnis zeigen. Ich werde ihn auch jetzt gerade in dieser Zeit nicht mit anderen schwierigen Dingen nerven, wie etwa den Trockenwerden. Er braucht jetzt einfach Zeit für sich, muss damit erstmal richtig zurechtkommen, und muss sich auf uns als Eltern verlassen können.
Wenn ich etwas als Mutter jetzt gerade tun kann, dann ist es auf jeden Fall geduldig zu sein und ihm mit Respekt gegenüber zu treten. Ich kann und werde ihn nicht unter Druck setzen. Das sagt mir zumindest mein Bauchgefühl und auf das konnte ich mich bisher immer verlassen. Ich habe also absolut kein Verständnis für Kommentare wie etwa: “Man heult nicht in der Kita, sondern man spielt mit den anderen Kindern“. Ja, so etwas durften wir uns schon anhören. Man weiß ja wie andere Leute sind, sie reden, manchmal viel ahnungsloses Zeug! Kann sein das manch einer denken wird, mein Kind wäre verwöhnt und verzogen nur weil in dieser Situation einfach sehr sensibel ist und sich nicht so leicht von dem neuen Spielzeug ablenken lässt wie viele andere Kinder, ist mir aber ziemlich egal.
Wir befinden uns auf jeden Fall auf einem guten Weg. Ein gutes Zeichen gibt es auf jeden Fall weil er mir Abends, wenn wir zusammen in seinem Bett liegen und noch erzählen, von ganz allein von der Kita erzählt und dabei lacht und strahlt. Ich bin gespannt was er mir heute berichten wird und hoffe das es weiter bergauf geht….