Der Mini und die Kita…

Von Nina Lewedei @Philinsmom
#MOM-BLOG

können sich gerade überhaupt nicht leiden. Ich bin gerade sehr traurig und geschockt über den Zustand meines Kindes und dessen Folgen….

Die treuen Leser konnten sich eigentlich ja schon ein wenig ein Bild über den Mini machen. Er ist sehr aufgeschlossen und freundlich, neugierig und wissbegierig aber auch ein kleiner Stier mit einem starkem Willen. Hinzu kommt, dass er schnell mal aus der Haut fahren kann wenn es nicht schnell genug geht oder er wegen etwas unzufrieden ist. Er ist in der Vergangenheit schon öfter mal mit anderen Familien einfach mit gelaufen und hatte überhaupt keine Scheu davor uns mal aus den Augen zu lassen. Von Anfang an konnten wir ihn ohne Bedenken am Wochenende mal zu den Großeltern geben und die Eingewöhnung mit einem Alter von 12 Monaten bei der Tagesmutter war auch ein Kinderspiel.

Für uns war also klar, dass die Eingewöhnung in der Kita doch recht gut funktionieren sollte und das er sich schnell einfindet, so wie er es sonst auch immer gemacht hat.

Ja und jetzt sitze ich da und könnte am liebsten los heulen vor Traurigkeit und Wut zugleich in mit drin. Ich habe gerade das Gefühl mein Kind ist wesensverändert und ich erkenne ihn eigentlich auch überhaupt nicht wieder. 

Die erste Woche Eingewöhnung haben wir hinter uns und es läuft eigentlich alles schief was nur schief laufen kann. Der erste Tag vor einer Woche verlief eigentlich ganz gut. Wir sind dort angekommen und er hat sich sofort etwas zu spielen gesucht und mich stehen lassen. Er war total neugierig auf die anderen Kinder und die neuen Räumlichkeiten und wollte eigentlich auch gar nicht gehen. Ab dem zweiten Tag fing es dann an. Er hat verstanden das er jetzt jeden Tag hier her geht und das der Papa oder die Mama nicht dabei bleiben können. Diese Tatsache hat ihn irgendwie sehr schwer getroffen. Vielleicht auch die Tatsache das er jetzt nicht mehr zur Großmama gehen wird, ich weiß es nicht so recht.  Ab dem zweiten Tag ist der Papa also immer für eine Stunde gegangen und hat ihm erklärt, dass Papa auf Arbeit muss und das er jetzt mit den anderen Kindern spielen darf. Tja und der Mini fing sofort an wie wild zu klammern.

Sobald der Papa weg gegangen war hat er sich versteckt und die ganze Stunde bitterlich geweint. Er bleibt dann einfach irgendwo sitzen und ist total in sich gekehrt, ganz ruhig und leise weint er vor sich hin. Wenn der Papa dann wiederkam, schluchzte er ganz doll und konnte sich eigentlich auch gar nicht beruhigen. Man merkt ihm also an das er sich absolut nicht wohl fühlt, sich nicht einfinden kann und zutiefst enttäuscht ist. Sobald sich der Mini dann wieder beruhigt hatte, drehte er völlig auf, wurde frech und laut. Er hat sich also plötzlich von einer ganz anderen Seite gezeigt, der selbstsicheren und frechen Seite.

Das ging eigentlich die ganze Woche so weiter und ich schöpfte daraus etwas Hoffnung da er ja doch noch irgendwie auftaut, auch wenn er dann etwas aus der Reihe tanzt. Ja und als er dann am vergangen Freitag erfolgreich mit den anderen Kindern zusammen Mittag gegessen hat, dachte ich wie wären schon ein klein wenig über dem Berg.

Naja, es kommt immer anders als man denkt….

Heute war nun wieder ich dran und wir waren pünktlich im Kindergarten erschienen. Der Mini klammerte eigentlich von der ersten Sekunde an so sehr an mir, das hatte ich noch nie so erlebt. Er klammert ja sonst gar nicht an mir und deshalb war für mich auch sofort klar, dass die Umstellung für ihn eine scheinbar sehr große Sache ist. Mir blutete sofort mein Mutterherz und ich habe aus dem Bauch heraus entschieden, dabei zu bleiben. Ich hatte sofort gespürt das wir ihn noch etwas begleiten müssen. Er hat so sehr an mir geklammert, war zutiefst traurig und total unsicher. Immer wenn er etwas gesagt hat, hat er es ganz leise gesagt und klang dabei einfach nur verletzt. 

Ich kenne mein Kind so nicht, überhaupt nicht. Das er nicht gleich von Anfang an gern in die Kita geht und sicher traurig ist und weint, war mir ja klar aber das? Er ist wie schon gesagt irgendwie wesensverändert und ich kann mir eigentlich nicht so recht erklären wieso.

Ich bin also dabei geblieben, weil es einfach noch nicht ging. Er hat bis jetzt noch absolut keinen Gefallen an der Kita oder den anderen Kindern gefunden ich habe das Gefühl, dass das auch nicht so kommen wird. Er fühlt sich absolut nicht wohl und ich bin verzweifelt…

Die ganze Zeit die ich mit dort geblieben bin, wich er mir nicht von der Seite. Er wollte ja nicht mal mit mir zusammen in den Sandkasten oder auf die Schaukel gehen. Er wollte einfach nichts machen, bei mir stehen bleiben und verharrte die ganze Zeit dabei mit einem unendlich traurigem und ängstlichem Blick. Ich kenne diesen Blick fast gar nicht vom Mini. Es ist schon sehr sehr selten das er sich so fühlt.

Es ging damit weiter, dass er wieder mit den anderen Kindern zusammen essen sollte, vielleicht würde er ja dadurch etwas Anschluss finden. Ja und als es dann los ging mit dem Mittagessen, drehte er völlig durch. Er hat vor Wut sein Essen über den Tisch verteilt und sich plötzlich von seiner schlechtesten Seite gezeigt. Ich bin die ganze Zeit dabei geblieben und erstmal geschockt gewesen von meinem Kind. Da er völlig aus der Reihe tanzte und seine Wut immer größer wurde, beschloss ich mit ihm zu gehen. Ab da an wurde es nur noch schlimmer. Am Auto hat er dann schließlich einen filmreifen Trotzanfall hingelegt. Ich kenne mein Kind ja auch als willensstark und dickköpfig aber dieser Trotzanfall war derart hart, sodass ich eigentlich still und heimlich in Tränen ausbrach. Irgendwann zu Hause angekommen hatte er sich zwar wieder beruhigt, verweigerte dann aber jegliches Essen und ging freiwillig gleich ins Bett…

Nun sitze ich hier, schreibe meine Gedanken auf und frage mich was da gerade mit unserem Kind passiert!

Haben wir ihn zu schnell ins kalte Wasser geschmissen, sodass er jetzt einfach verletzt und enttäuscht ist? Ist die Kita vielleicht die falsche und wir haben einen groben Fehler begangen? Was sollen wir jetzt machen? Unser Kind lehnt den Kindergarten schlicht und ergreifend ab. Und wieso benimmt er sich so und springt von einem Extrem ins andere? Ich versteh gerade die Welt und mein eigenes Kind nicht mehr…

Beruflich bekommen wir das zwar hin, sodass die Eingewöhnung auch noch etwas länger dauern darf aber das bringt uns ja nicht weiter….Ich bin gerade sehr verzweifelt, könnte einfach nur heulen und würde den Mini am liebsten wieder zu unserer Tagesmutter schicken…