Der Menschenrechtsfall der Woche - Hossein Ronaghi Maleki

Von Esdeh

Diese Woche möchte ich Euch den Blogger und gewaltlosen politischen Gefangenen Hossein Ronaghi Maleki aus dem Iran vorstellen.

Hossein Ronaghi Maleki: © Private
Der Blogger und gewaltlose politische Gefangene Hossein Ronaghi Maleki wurde Anfang November in ein Krankenhaus in Teheran gefahren. Nach nur drei Stunden und unzureichender Behandlung brachte man ihn zurück ins Evin-Gefängnis. Er befindet sich weiterhin in kritischem Zustand und benötigt dringend eine fachärztliche Behandlung, die er im Gefängnis nicht erhalten kann.


Am 4. November wurde Hossein Ronaghi Maleki zur Behandlung in das Hasheminejad-Krankenhaus in Teheran gefahren. Nach nur drei Stunden brachte man ihn zurück ins Evin-Gefängnis, die von ihm dringend benötigte medizinische Versorgung hatte er nicht erhalten. Berichten zufolge haben Ärzte bei seiner ihm verbleibenden Niere eine Entzündung festgestellt sowie eine Hydronephrose ("Wassersackniere"), bei der die Niere sich infolge einer chronischen Harnstauung ausdehnt und anschwillt. In einem offenen Brief zeigte sich der Vater von Hossein Ronaghi Maleki äußerst besorgt über den Gesundheitszustand seines Sohnes. Er erklärte, dass sein Sohn Ärzten zufolge nicht weiter im Gefängnis festgehalten werden dürfe und dass die dortigen Haftbedingungen nur zu einer Verschlechterung seines Zustands führten.
Aufgrund einer schweren Erkrankung musste Hossein Ronaghi Maleki bereits eine Niere entfernt werden, die ihm verbleibende Niere bedarf einer fortlaufenden medizinischen Versorgung. Seit seiner Festnahme ist Hossein Ronaghi Maleki mehrfach in den Hungerstreik getreten, was zu einer Verschlechterung seines Gesundheitszustands geführt hat. Mit seinen Hungerstreiken protestierte er gegen die Weigerung der Behörden, ihn vorübergehend gesundheitsbedingt aus der Haft zu entlassen, sowie gegen die harte und unfaire Behandlung von politischen Gefangenen und die Gefährdung des Wohlergehens der Inhaftierten durch die Behörden.


Hossein Ronaghi Maleki war am 13. Dezember 2009 im Zuge der Unruhen nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen vom Juni 2009 festgenommen worden und leistet derzeit eine 15-jährige Haftstrafe ab. Er war wegen "Mitgliedschaft in der [illegalen] Internet-Gruppe ‚Iran Proxy'", "Verbreitung von systemfeindlicher Propaganda" und "Beleidigung des Religionsführers und des Präsidenten" für schuldig befunden worden. Die Vorwürfe stehen offenbar mit Artikeln auf seinem Blog in Verbindung. Nach seiner Festnahme wurde Hossein Ronaghi Maleki über ein Jahr lang in Einzelhaft festgehalten. Eigenen Angaben zufolge wurde er gefoltert und anderweitig misshandelt.
Es gibt eine Urgent Action, die sich für Hossein Ronaghi Maleki einsetzt.
Schreibt eine E-Mail an: info_leader(at)leader.ir, info(at)iranbotschaft.de
Betreff:
Hossein Ronaghi Maleki
Text:Exzellenz,
mit grosser Sorge habe ich erfahren, dass sich Hossein Ronaghi Maleki in einem kritischen Zustand befindet und dringend eine fachaerztliche Behandlung benoetigt.
Stellen Sie bitte sicher, dass Hossein Ronaghi Maleki jegliche benoetigte medizinische Versorgung erhaelt und aus gesundheitlichen Gruenden aus der Haft entlassen wird. Sorgen Sie bitte dafuer, dass er zu jeder Zeit menschenwuerdig behandelt wird.
Ich fordere Sie hoeflich auf, Hossein Ronaghi Maleki umgehend und bedingungslos freizulassen, da er nur aufgrund der friedlichen Wahrnehmung seiner Rechte auf Meinungs- und Vereinigungsfreiheit festgehalten wird und daher als gewaltloser politischer Gefangener zu betrachten ist.
Leiten Sie bitte umgehend eine unparteiische Untersuchung der Foltervorwuerfe ein und stellen Sie die Verantwortlichen in einem Prozess vor Gericht, der internationalen Standards fuer faire Gerichtsverfahren entspricht.
Mit freundlichen Gruessen 
(Dein Name)
Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:Blogger in kritischem Zustand 
Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.
"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."(Quelle: Amnesty International)