Ein Hund freut sich immer wenn er was Neues erkennt, ein Mensch kann darüber sogar gekränkt sein. Weil die interne Selbstbewertung eines Menschen immer über der gesellschaftlichen Wahrnehmung steht. Wir Menschen fühlen uns besser als wir sind.
Was wiederum jedem Hunde schnuppe ist, Hauptsache überhaupt ~ … @? ~ oder so…
Sie kam also in eine Wohnung, welche in einer nächtlichen Reinigungsaktion mit dem Schweiße meines Körpers in Ordnung gebracht ward, dergestalt dass keine – nicht eine einzige! – der Balkonpflanzen verdorrt war, der Kühlschrank aufgefüllt mit gesunden Nahrungsmitteln, während sowohl im Schlaf- als auch im Wohnzimmer Schnittblumen standen. Bonustrack Orchideenspray … – und was sagt sie?
“Ja. Danke. Schön. Prima. Du hast Dir offenbar viel Mühe gegeben – ICH HATTE ES MIR SCHLIMMER VORGESTELLT.”
Schlimmer als was, bitteschön? Nach solchem Satz durchzuckte mich für Sekunden der Drang alles ungeschehen zu machen – Möge alles so werden, wie sie es sich vorstellte. Dann woll-mer-ma sehn!
Im Weiteren füge ich ein zweites Beispiel an, nur um jenen unbewussten Undank zu illustrieren, der – und DARUM geht es – dem Menschen auch aus der liebevollsten Atmosphäre heraus entspringt.
Lenchen brachte jede Menge CDs aus der Ukraine mit, darauf einheimische Schlager gebrannt, was bedeutet: kitschig-schmalzige Texte unter einer, höchstens zwei computergenerierten Melodien –-> das nervigste vom Nervigen sozusagen.
TROTZDEM nahm ich mir vier volle Stunden Zeit, nur um ihr diese “Musik” von meinem Rechner in ihre Cloud zu laden.
“So, Lenchen, nun brauche ich nur noch kurz Dein Peddig, um alles zu synchronisieren.”
Reaktion:
“Kannst du das nicht ein anderes Mal machen? Ich habe im Augenblick keine Zeit.”
Eine Aussage, die sich ein Buchhalter in ein T-Konto schreibt. Auf der HABEN-Seite stehen 4 Stunden meiner wertvollen Zeit, sinnlos verballert, nur zur Freude der anderen – auf der SOLL-Seite 4 Minuten ihrer Zeit. Doch noch nicht einmal das hält SIE für ein Gleichnis, denn – wir können es nun immer wieder lesen – sie hat für sich selbst noch nicht einmal 4 Minuten, zumindest nicht für solchen Quatsch.
UNDANK IST DER WELTEN LOHN. Derweil sich jeder Hund im Gegenzug über solche Zuwendung freuen würde, vermute ich. Vier Stunden auf des Herrchen-Hundes HABEN-Seite und jeder Hund wär glücklich und froh. Die gleiche Zeit einem Menschen geopfert, sehen wir am obigen Beispiel, und dieser hat Schwierigkeiten, es einfach nur wahrzunehmen.
Demgegenüber steht allerdings das Frühstück bei Omma.
Small Talk. Ich so:
“Guckmal der arme kleine Hund hat offenbar ein entzündetes Auge…”
Grannys Reaktion:
“Wenn der Hund mal was hat, bemerkst du es sofort. Aber wenn MEINE Augen entzündet sind, bemerkst du es nie!”
~
Ach übrigens: Blut ist nicht unbedingt dicker als Wasser.
