Der Mensch wird nicht von Außen böse gemacht. er trägt die Möglichkeit zum Bösen in sich. Ein Satz aus dem Buch “Sommer unter schwarzen Flügeln.”
Ich bin mit Feindbildern aufgewachsen. Mit dem Feinbild des Kapitalismus, mit dem Feinbild das Schnitzler im “schwarzen Kanal” verbreitete, mit dem Feindbild des bösen Westens.
Ich hab als Kind mal gefragt wie es eigentlich käme das alle Nazis auf der anderen Seite der Mauer wären. Die” Junge Welt” teilte rein optisch Dunkeldeutschland von Helldeutschland. Wir waren die Guten. Wir kannten den richtigen Weg.
Letztlich tappe ich selbst auch heute noch schnell in die Falle von Gut und Böse ohne zu differenzieren. Aber ich bin es müde in Feindbildern zu denken, in Schwarz und Weiss.
Vielleicht beginnt die Entpersonalisierung des Anderen bereits mit der Etikettierung- Klassenfeind, Kommunist, besorgter Bürger, Flüchtling, guter Flüchtling, schlechter Flüchtling.
“Das Schicksal des Einzelnen, dem Empathie und Barmherzigkeit entgegengebracht werden, ist fundamentaler Teil unserer sozialen und kulturellen Identität und Identität.” (Georg Fritzsch-KN Artikel 02.10.15)
Ein ausgeprochen lesenswerter, differenzierter und zutiefst menschlicher Artikel, der mich bewegt.