Inhalt:
Rob Cole (Tom Payne) hatte keine leichte Kindheit. Nach dem Tod seiner Mutter wird er von seinen Geschwistern getrennt und muss fortan auf sich selbst aufpassen. Er wirft sich dem umhertreibenden Bader (Stellan Skarsgård) geradezu ans Bein, so dass diesem nichts anderes übrig bleibt, als den jungen Cole mitzunehmen und ihn in die Heilkunst einzuweihen. Doch Cole will mehr als nur Schultern einrenken und Amputationen vornehmen. Er will mehr wissen, will den Menschen untersuchen und verstehen, und die Krankheit, an der seine Mutter gestorben ist, heilen können. Daher reist er ins persische Isfahan, um den größten Arzt, den die Menschheit gesehen hat, kennenzulernen, Ihn Sina (Ben Kingsley). Auf seiner Reise erlebt er viele Abenteuer und alles nur um beim Meister der Heilkunst zu lernen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg…
Fazit:
Kanpp über 2 1/2 Stunden dauert der neue Film von Philipp Stölzl, der breits 2008 mit Nordwand ein wenig für Furore gesorgt hat. Ich habe den Film leider nicht gesehen, dafür jetzt aber seinen neuesten Streifen. Gefreut hatte ich mich sehr auf den Film, aber zugegeben,als ich erfuhr, dass der Film ca. 155 Minuten geht, ist mir die Laune ein wenig vergangen. Ich persönlich finde es nämlich einfach schwer, Filme im Kino zu schauen, die länger als 2 Stunden gehen, denn ich muss irgendwann aufs Klo, habe wieder Durst oder würde mir einfach gerne die Füße vertreten. Da ist der Pause-Knopf bei einem DVD-Player eine brilliante Erfindung. Allerdings muss ich auch sagen, dass im Nachhinein genau diese Bedenken unbegründet waren.
Die 2 1/2 Stunden vergingen für mich wie im Flug, denn es gibt so viele Eindrücke, die der Film vermittelt, dass man an manchen Stellen nicht mal weiß, an welche Stelle auf der Leinwand man seinen Blick werfen soll. Allerdings stelle ich mir das Buch in diesem Zusammenhang noch um Längen besser vor, denn dort werden sicher auch Gerüche und vielleicht noch mehr Farben und Musik beschrieben, die der Film sicher gut, aber vielleicht nicht perfekt einfangen kann. Vielleicht ist das aber beim Film auch beabsichtigt, um den Zuschauer nicht mit Eindrücken zu überfluten. Ich bin auf jeden Fall dadurch neugierig geworden und werde mir das Buch vermutlich in naher Zukunft mal durchlesen.
Dass außerdem die Schauspieler sympathisch und vor allem für mich wichtig, auch menschlich rüberkommen, tut dem Film nur gut. Allen voran Stellan Skarsgård ist zwar ein rauer Bader, aber während des Films gewinnt er immer mehr Sympathien und hat spätestens nach zwei Szenen gegen Ende des Films die Zuschauer komplett auf seiner Seite. Hier zeigt er sich dann nämlich auch von seiner ganz persönlichen Seite und nicht nur als kleiner Möchtegern-Medicus.
Aber ganz klar, auch Ben Kingsley spielt den “Obermedicus” einfach nur großartig. Was ich mich aber vor dem Film und auch während des Films gefragt habe: Welche Rollen nehmen Elyas M’Barek und Fahri Ogün Yardim ein? Im Nachhinein kam zumindest bei Elyas M’Barek keine andere Rolle in Frage. Denn wen könnte er besser spielen, als einen coolen Studenten der immer nur Feiern und Frauen im Kopf hat, gleichzeitig aber ein herzensguter Mensch ist? Ich konnte mir jedenfalls keine bessere Rolle für ihn vorstellen und war mit seiner Leistung neben Hollywood-Größen wie Ben Kingsley und Olivier Martinez vollstens zufrieden. Eine etwas größere Rolle hatte jedoch Fahri Ogün Yardim, die mir persönlich aber nicht so zugesagt hat, wobei er schauspielerisch sicher vieles richtig gemacht hat.
Ein Fazit zu ziehen über einen Film, der es schon schwer hatte, bevor ich überhaupt ein Bild zu Gesicht bekam, ist nicht leicht. Vor allem dann, wenn all meine Bedenken im Keim erstickt wurden. Trotzdem versuche ich es mal:
Der Medicus ist mit Sicherheit ein schöner Film zur Weihnachtszeit. Um aber vom Kinobesuch nicht enttäuscht zu werden, muss man ein gewisses Interesse am Thema und Sitzfleisch mitbringen. Auch wenn mir die 155 Minuten relativ kurz vorkamen, gehe ich davon aus, dass es den ein oder anderen geben wird, dem dies schlicht und ergreifend zu lang sein könnte. Ausserdem sollten es vielleicht all die Buchkenner überlegen, ob sie sich die Bilder, die sie in ihrer Phantasie ausgemalt haben, durch den Film zerstören lassen wollen. Ich empfehle zumindest denen, die das Buch nicht kennen, den Film zu schauen, denn selten kam ein Film mit solch einer zum Teil bewegenden Geschichte passender in die Kinos, als Der Medicus zur Weihnachtszeit.
Michaels Wertung zu Der Medicus:
Hier könnt ihr den Film selbst bewerten
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