Originaltitel: The Martian
USA | 2015 | 144 Min. | FSK: ab 12
Science-Fiction
Regie: Ridley Scott
Drehbuch: Drew Goddard
Besetzung: Matt Damon, Jessica Chastain, Chiwetel Ejiofor, Jeff Daniels, Sean Bean, Kate Mara, Kristen Wiig u.a.
Kinostart: 08.10.15
DVD/Blu-Ray VÖ: —
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Bilder © 2015 Twentieth Century Fox
Worum geht’s?
Ein starker Sturm zwingt die Crew von Ares 3, ihre Forschungen auf der Marsoberfläche abzubrechen und sich in ihr Raumschiff zu retten. Astronaut Mark Watney wird von herumfliegenden Trümmern erfasst und verliert den Funkkontakt. Im Glauben, er sei tot, starten die anderen Crewmitglieder schweren Herzens ohne ihn. Doch Watney hat überlebt. Zurück in der Unterkunft für das Forschungsteam entwickelt er einen Plan, wie er mit den vorhandenen Vorräten und seinem Wissen als Botaniker so lange wie möglich als einziger Mensch auf dem Mars überlebt.
Wie ist der Film?
Aus Andy Weirs Roman, das von Verlagen abgelehnt und bei Amazon für 99 Cent verscherbelt wurde, ist ein Bestseller und schließlich auch einer der schönsten Blockbuster 2015 entstanden. Der hochtalentierte Drehbuchautor Drew Goddard („Cloverfield“, „The Cabin in the Woods“) schrieb bei seiner Adaption nach eigenen Angaben einen ‚Liebesbrief an die Wissenschaft‘ – erfolgreich –, ohne dabei je die Unterhaltung aus den Augen zu verlieren. Mit dem spitzbübischen Musterhelden Matt Damon in der Hauptrolle konnte praktisch nichts mehr schiefgehen. Abgesehen vom immensen Produktionsaufwand ein leichtes Spiel für Regisseur Ridley Scott, der mit „Der Marsianer“ seinen wohl besten Film seit „Gladiator“ abliefert.
Science-Fiction und Ridley Scott, das bedeutete bislang immer Außerirdische, oder zumindest eine abgefahrene Zukunftsvision. „Der Marsianer“ jedoch entwirft auf dem roten Planeten eine bemerkenswert realistische, durch und durch menschelnde Robinson Crusoe-Variante. Seit „Cast Away – Verschollen“ hat man im Kino nicht mehr so um einen Gestrandeten gebangt. Ihren ganz eigenen Reiz gewinnt die Geschichte des Marsianers allerdings auch dadurch, dass die Rettung ab einem frühen Zeitpunkt schon unterwegs ist, nur eben lange Vorbereitung erfordert. Parallel zum glänzenden Matt Damon („Elysium“) sorgen die namhaft besetzte NASA auf der Erde sowie eine illustre Astro-Crew im All für hinreichend Schwung. Die Erzählstränge sind clever miteinander verwoben und strotzen vor sympathischen Charakteren.
„Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ erreicht nie die emotionale Wucht eines „Gravity“ oder „Interstellar“, besticht dafür aber durch eine große Portion Humor und einen entwaffnend pragmatischen Plot. Ein hervorragend getrickstes, hoffnungsvolles Plädoyer für Nächstenliebe und konstruktive Forschung, frei von Kitsch und Patriotismus. So prachtvoll und zugleich so bodenständig kommt ein Weltraumabenteuer selten daher.
Wertungen (ø 7.25) [?]
8.0 – Philipp Stroh
6.5 – Ines Walk
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