Internationale wie heimische Stars lieben das Haus und ihre beiden Gastgeber einfach! Regelmäßig finden sich Größen aus Sport, Kultur und Gesellschaft in dem kultigen Hotspot ein, um das Leben zu zelebrieren und Feste aller Art zu begehen. Von Liz Taylor, Bud Spencer, Tina Turner, Joe Cocker und Falco bis zu Königen und Scheichs waren schon alle hier.
Grund genug, die Hausherren, Seniorchef Gerhard Bocek sowie Juniorchef und Geschäftsführer Peter Grossmann, zum Gespräch zu bitten. Für uns erinnern sich die Gastgeber an die kuriosesten Geschichten aus dem Marchfelderhof.
Das originellste Restaurant der Welt
Der Marchfelderhof ist eine Institution. Im Marchfeld, wo er liegt, sowieso. Doch nicht nur hier. Spätestens seit Gerhard Bocek das Haus führt – seit nunmehr fast 60 Jahren – ist es zu einem Fixpunkt bei Promis und Gästen der ganzen Welt avanciert. Im kommenden Jahr feiert das beliebte Restaurant sein 175-jähriges Bestehen. Ebenso lange ist das Haus bereits im Besitz der Familie Bocek.
„Ich möchte einmal das originellste Restaurant der Welt haben“, setzte sich Gerhard Bocek schon als Zehnjähriger in den Kopf. „Und von dem Gedanken bin ich nicht mehr losgekommen.“ Früher war das anders, erinnert er sich. Da war das Haus „ein alter Gasthof, bürgerlich, normal. Wie alle anderen, nur größer halt.“ Doch Bocek strebte danach, ein an Einzigartigkeit unübertroffenes Haus zu schaffen. Das ist ihm wahrlich gelungen.
Juniorchef Peter Grossmann ist nun auch schon 37 Jahre am Haus, hat er doch hier bereits als 16-Jähriger in Küche und Service zu arbeiten begonnen. Grossmann teilt den Eifer Boceks, es immer anders machen zu wollen als die anderen. „Man kann alles ganz normal machen oder man macht‘s konträr. Das ist eines unserer Grundprinzipien. Es muss originell und spektakulär sein, man muss darüber reden. Immer ein bissl „Talk of the Town sein“, lacht der Seniorchef.
Promis zieren die Wände (c) Marchfelderhof
Unser allergrößter Geschäftszweig ist das Feste feiern. Wir nennen uns seit über 50 Jahren nicht Restaurant, sondern „FESTaurant“. An mindestens jedem zweiten Tisch wird etwas gefeiert. Mit „Handleserin, Zauberer und Livemusikern, die an jedem Tisch aufspielen“, wird das Feiern zum Erlebnis. Welche Anlässe die Gäste im Marchfelderhof am liebsten feiern: Am häufigsten werden Geburtstage gefeiert, auch Promotionen, Jahrestage, Hochzeitstage stehen auf der Tagesordnung, „aber auch Scheidungen wurden schon bei uns gefeiert“, lacht Grossmann.
Stars an den Wänden & Instrumente an den Decken
Und beschreibt den Marchfelderhof als eine „ungewöhnliche Mischung aus ungewöhnlichen Dingen“. „Alten Küchenkram, Antiquitäten“, hängte er zum Schrecken seiner Eltern schon früh im Restaurant auf. Das hat sich über die Jahre multipliziert. Die Fülle an Gegenständen, die von der Decke baumeln, war von Anfang an so geplant, „weil ich es noch nie woanders gesehen habe“, so Bocek. Es muss so sein, dass die Leute extra von Wien rauskommen und sagen, „da muss man hinfahren, das muss man gesehen haben“.
(c) Marchfelderhof
Heute bietet das Haus in zehn Räumen Platz für 350 Gäste. Jeder Raum, ja jeder Tisch hat ein eigenes Motto. Auch einen eigenen Falco-Tisch gibt es. Auf den hat der Künstler immer bestanden. War der einmal nicht frei, „hat er beinhart umgedreht und ist wieder gegangen“, erinnert sich Bocek. Die Wände sind gesäumt von gerahmten und signierten Fotos von Stars. Von der Decke hängen Pfannen, Töpfe, Violinen oder Vogelkäfige. Zu sehen und staunen gibt es wahrlich viel. Und Bocek sammelt noch immer.
„Der Gast bei uns ist nicht König, er ist Kaiser“
„Den Slogan ,Der Gast bei uns ist nicht König, er ist Kaiser‘, gibt’s schon von Anfang an.“ Und er wird sehr ernst genommen. „Es gibt so gut wie keine unerfüllbaren Wünsche, wir versuchen Sachen möglich zu machen. Es gibt keine Kleinigkeit bei uns, die nicht ernst genommen wird. Und das sind die Dinge, die besonders bei unseren Gästen ankommen.“
(c) Marchfelderhof
Die persönliche Ansprache hat für die Gastgeber oberste Priorität, das Plaudern mit den Gästen ist Ihnen eine Herzensangelegenheit. Denn: „Ich habe es selten oder noch nie woanders erlebt, dass immer ein Chef die Gäste mit Handshake begrüßt, plaudert, Fröhlichkeit verbreitet. Das ist ein wesentlicher Punkt bei uns.“
Was waren denn die exotischsten Länder, aus denen der Hausherr Gäste begrüßen durfte? „Tschibuti, Sansibar, aus der Südsee, Australien ununterbrochen, Afrika. Könige, Scheichs, Präsidenten waren schon hier.“ König Konstantin von Griechenland etwa, der als Porzellansammler mit großem Wissen und ebenso großer Begeisterung Boceks Porzellansammlung bestaunte. „Letzte Woche erst war ein Staatsbesuch von der Elfenbeinküste im Haus“, erzählt Bocek und man hat das Gefühl, er könne noch ewig so weitererzählen.
Wo Liz Taylor auf den Tisch springt und Freddie Mercury spätnachts Schnitzel isst
Und das tut er auch. Besonders spannend sind die Erinnerungen der beiden Geschäftsführer an sämtliche prominente Gäste. Die allermeisten haben sogar Gegenstände mitgebracht, die auch direkt im Restaurant ausgestellt sind. Feuerzeuge, Stecktücher, Korsetts etwa. Liz Taylor ließ einen Lippenstift da, der Jahrhunderttänzer Rudolf Nurejew sein Kostüm der legendären Schwanensee-Premiere. Liz Taylor bezeichnet der begnadete Hausherr Bocek als etwas „ganz Besonderes“, sie war sogar fünf oder sechs Mal hier. Gerne ließ sie sich klassische Musik vorspielen. Bruckner faszinierte sie besonders, dessen Kompositionen fand sie so mitreißend, dass sie nicht anders konnte, als auf den Tisch zu springen und mitzudirigieren.
Auch mit Freddie Mercury gab es ein Erlebnis. Als Queen einmal ein Konzert in der Wiener Stadthalle gaben, hatten sich Mercury und seine 50-köpfige Entourage zum anschließenden Essen im Marchfelderhof angekündigt. Es wurde Mitternacht, es wurde zwei Uhr morgens, niemand kam. Bocek schickte seine Angestellten heim, da er annahm, dass sie nicht mehr kommen würden. Doch weit gefehlt, sie kamen. Bocek wollte gerade zusperren und selbst schlafen gehen, da standen sie auf einmal vor der Türe. „Dann habe ich um 4 Uhr Früh noch gekocht, Essen und Getränke serviert.“ Auf meine Frage, ob er sich noch erinnere, was er gekocht hat, kommt prompt die Antwort: „Na ganz einfach, Schnitzel natürlich!“
Der beste Spargel weit und breit & die ersten Spareribs Österreichs
„Die Küche ist von der Konzeption her nach wie vor Altösterreichisch“, einige Rezepte sind vom berühmten Heß-Kochbuch inspiriert.“ Die Autorin des in der Monarchie wichtigsten Kochbuchs war Boceks Urgroßtante. „Wir kochen in erster Linie nach diesen Rezepten. Mit einem schicken, zeitgemäßen, gesunden Touch. Wir haben das Glück, mit Christian Langer seit 8 Jahren einen begnadeten Küchenchef zu haben, der Koch mit Leib und Seele ist und zwar zu 150%“, lobt Bocek seinen Chef am Herd. Langer setzt auf frische, regionale Produkte. Der begehrte Marchfelder Spargel ist etwa „in drei Minuten vom Feld bei uns in der Küche.“
Was man unbedingt gegessen haben muss, frage ich die Gastgeber und bekomme unisono zur Antwort: Auf jeden Fall den Spargel. Und die Spareribs, „wir waren das erste Restaurant in Österreich, das Spareribs angeboten hat. Und ich habe noch nie bessere gegessen als bei uns“, freut sich Bocek. Auch das Ganslessen ist ein köstlicher Fixpunkt im Jahreskalender des „FESTaurants“.
Kommen Sie, feiern Sie!
Gutscheine „für jeden interessanten Anlass“ bietet der Marchfelderhof übrigens auch. Dauerrenner sind ganz klar die Geburtstagsgutscheine. Aber auch für den Valentinstag, Muttertag und weitere besondere Tage kann man seine Liebsten mit einem Geschenkgutschein überraschen. Demnächst steht der Marchfelder Heringsschmaus an, notieren Sie sich das schon mal im Kalender! Auch ein wichtiger Termin: die Eröffnung der Spargelsaison am 9./10. April. Diese Gala wird alljährlich mit Musik und einem Promiauflauf, wie man ihn sonst selten wo sieht, begangen.
Erst diese Woche feierte Karl Merkatz am Marchfelderhof sein 60-jähriges Bühnenjubiläum. In den kommenden Tagen feiert die Volksoper 150 Jahre Donauwalzer, wo alle lebenden Johann Strauß-Nachfahren anwesend sein werden. Charity-Events stehen an, Waltraut Haas feiert ihren 90er.
Sie merken also, der Marchfelderhof ist etwas ganz Besonderes. Lassen Sie sich das Erlebnis, das Sie dort erwartet, nicht entgehen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen auf dem Weg zur Toilette – die allein schon einen Besuch wert ist – das eine oder andere bekannte Gesicht entgegenlächelt, ist wohl nirgends so hoch wie im hier.
Marchfelderhof
Bockfließerstraße 31
2232 Deutsch Wagram
MO-FR 17:30 – 24 Uhr
SA-SO 11 – 24 Uhr
Telefon: 02247 2243
Sind Sie auf Facebook? – Jetzt Fan von gastronews.wien werden!