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GTL | 17.8.2013 | Kommentare (0)
Der Männerpartei Wähler
Unseren heutigen Gesprächspartner treffen wir in einem Fitnessstudio. Kurz bevor mich die schweiß- und testosterongeschwängerte Luft um den letzten Rest meines Verstandes bringt, reißt er sich vom Stepper los und kommt, an einer isotonischen Drink saugend, zu mir herüber.
„Es geht bei uns nicht gegen Frauen sondern für die Gleichberechtigung der Männer“ eröffnet er das Gespräch, offenbar um mich zu beruhigen.
„Wir sind auch für die Familie“ setzt er fort und erinnert mich daran, dass es sich in diesem Land niemand leisten kann gegen Katzen, Kinder und Familie zu sein, weil ein Großteil des Wahlvolkes diese drei Elemente, in allerdings wechselnden Besetzungen, als seinen Lebensinhalt definiert.
„Der Staat hält die Hälfte der Bevölkerung, die Frauen, davon ab selbst Geld zu verdienen“, vollendet er seinen Satz und ist in Gedanken offensichtlich bei den Unterhaltszahlungen, die er für seine beiden geschiedenen „Ex-en“ monatlich blechen muss.
„Ja, aber;“ wende ich ein, „was wollen Sie denn für die „Männer“ erreichen, mit dieser Forderungen könnten Sie ja auch zwanglos eine Österreichische-Emanzen-Partei bewerben?“ „Wir wollen die ökonomische Eigenständigkeit der Frauen erreichen, um das politische Dogma zu beenden, dass Frauen versorgt werden müssen, koste es die Männer, was es wolle.“
„Männer werden durch das Familienrecht aber auch durch die vorgeschriebene „Positive Diskriminierung“ bei Ausschreibungen, durch die richterlichen Entscheidungen in Scheidungverfahren und den Gender-Zwang in der veröffentlichten Meinung ausgebeutet.
Unsere Söhne werden in Koch- und Nähkursen vergewaltigt. Ihnen fehlt im verwässerten Rollenbild, das ihnen unsere Gesellschaft vorspielt, ein echtes Vorbild!“
Ich verweise auf Hollywoods Blockbusterlinien von Batman zu Superman, aber er unterbricht mich sogleich. „ Aber Streifen wie 300 (http://www.imdb.com/title/tt0416449/? über König Leonidas heldenhaften Kampf gegen die Perser kommt nie ins TV, dafür bringen sie die Verulkung Meet the Spartans (http://www.imdb.com/title/tt1073498/releaseinfo?).
Kein Wunder, dass die Körperlichkeit der Männer verloren geht. Sie kennen doch die Studien, die seit Jahrzehnten von einer Abnahme der täglichen Spermienproduktion in unseren „Cochones“ berichten! Das kleine Y wird auch gesellschaftlich von dem riesigen X verdrängt!“
„Wir nehmen nicht mehr kommentarlos hin, dass das Geschlecht schon als individuelle Leistung anerkannt wird und in Ausschreibungen dazu führt, dass dem XX der Vorzug gegeben wird!“ Ich gebe ihm zu bedenken, dass er nur einen Buchstaben in seinem Satz ändern müsste, um bei Alice Schwarzer zum Tee geladen zu werden und bin überrascht, dass er gar nicht sauer reagiert. „Natürlich, Sie haben es begriffen, wie die seit Jahrzehnten medial gearbeitet und das Manntum herabgewürdigt haben. Unsere Gesellschaft ist männerfeindlich geworden. Dem militanten Feminismus setzen wir eine echte Gleichberechtigung der Geschlechter entgegen, die die Männer wieder an die Spitze der Pyramide bringen wird …..“
Bei der Frage, wann er seinen eigenen Sohn zuletzt gesehen hätte, wird er etwas ruhiger und gibt zu, „dass der sich gar nicht mehr so freut, wenn ich mit ihm Wandern, Rudern oder Fußballspielen gehe. Lieber sitzt er den ganzen Tag lang vor der Playstation bei den SIMS. Zahlen darf ich für ihn, und nicht zu knapp, aber das Besuchsrecht habe ich mir bitter erkämpfen müssen. Uns Männern bürdet man immer mehr auf, aber die Frauen kriegen ein eigenes Ministerium. Vermutlich soll sich nur mehr das Integrations-Staatssekretariat mit uns beschäftigen, auf einer Stufe mit all den Asylanten.“ Das Bild scheint ihm zu gefallen: „Asylant im eigenen Land!“
In einem letzten Versuch erinnere ich, dass in allen Entscheidungsgremien seit Jahrzehnten die Männer die Mehrheit haben. „"Es ist Tatsache, dass Frauen es gar nicht möchten, dass man sie in die Karriere hineinzwängt. Denen passt es ja ins Konzept, dass ihre Männer das im Lebenskampf durchsetzen, was sie ihnen am Abend abgepresst haben. “
Und was ist mit der Gewalt der Männer gegen Frauen, widerspricht das nicht Ihrer These?
„Väter werden oft schikaniert und benutzt. Mich wundert es nicht, wenn einer dann auszuckt. Wenn ich dermaßen diskriminiert und verarscht werde, würde mir auch der Kragen platzen.“ Ich werfe einen Blick auf seine auftrainierten Mukis und beendet rasch unser Gespräch. Ihm schien das ohnehin recht, denn er bewegte sich wieder zu den Steppern hin. Sein Gesicht sprach Bände als er bemerkte, dass zwischenzeitlich alle Geräte von weiblichen Wesen besetzt waren, die sich redlich bemühten „wieder in Form zu kommen“