Als ich vor einigen Wochen in WINSTONgolf als Fotograf unterwegs war, hatte ich die Chance Stephan kennen zu lernen. Er begleitet Profigolfer als „Taschenträger“ oder besser gesagt ist Caddie. Wir sind ins Gespräch gekommen und ich bat ihn mal etwas aus dem „Nähkästchen“ zu plaudern. Das Ergebnis könnt Ihr hier lesen – viel Spaß dabei!
Quelle: dieEventfotografen.de
Den Traum mal als Caddie auf einem großen Turnier dabei zu sein hatte ich schon als kleiner Junge im Alter von 12 Jahren. Leider hatten meine Eltern nicht das genügende Kleingeld um ich überhaupt mit dem Golfsport in Kontakt zu bringen. Von unserem zu Hause war es damals nicht weit zu Golf Anlage nach Gut Kaden, und somit habe ich mich dann nachmittags ganz oft auf mein Fahrrad gesetzt und habe mir die Golfer immer vom Waldrand angeschaut und ihre Bälle mitgesucht. Es dauerte also wirklich eine sehr lange Zeit bis ich mit Mitte dreißig wieder mit dem Golfsport in Kontakt kam. Ich habe mich über eine Helferbörse bei einem Golfturnier als Helfer beworben um mal wieder ‚Golfluft‘ zu schnuppern und direkt dabei zu sein. Das Glück hatte mich nicht verlassen und ich durfte an diesem Turnier teilnehmen und sollte die Funktion des Score Marshal auf einem Flight übernehmen. Rechtzeitig zu diesem Turnier angereist stand ich einen Tag vorher auf der Range und schaute den Pro’s beim Training zu. Beeindruckend, und ich mitten dabei. Ja, und dann hörte ich aus einem Gespräch der Pro’s heraus das sein Caddy krank wäre und er sich beim Veranstalter heute noch um Ersatz kümmern muss. Allen Mut zusammengenommen ging ich auf ihn zu und fragte ob ich den Job seinen Caddy’s machen könnte, ich hätte das zwar noch nie gemacht, aber ich denke und ich weiß das ich es kann sagte ich ihm. Erzählte von meinem Kindheitstraum und er sagte, OK, wir versuchen es beim ProAm Turnier gemeinsam. Ich war so happy und aufgeregt das ich mir noch am Nachmittag bei anderen Caddy’s alle Information einholte die für mich wichtig sein könnten, alles nicht so einfach weil mein Schulenglisch nicht das Beste war und ja auch schon sehr lange her.
Quelle: dieEventfotografen.de
Am nächsten Tag war Ich rechtzeitig an der Anlage und wartete auf den Bus mit dem die Pro’s ankamen und mein erster Tag als Caddy sollte beginnen. Ich war mehr als aufgeregt als es zum ersten Tee ging….aber es war eine tolle und sehr entspannte Runde, zwei Amateure und zwei Pro’s, mein Pro, und ich verzichte bewusst darauf Namen zu nennen hat mich auf der Runde in die, ich nenne es mal Geheimnisse des Birdiebooks eingewiesen, welche Information wichtig sind, Entfernungen, Geländeneigungen, alles was einzutragen ist, bis hin zur Pin Position. Heute weiß ich, dass jeder Pro da seine eigenen Infos haben möchten und sich auch seine wichtigen Sachen selber einträgt.
Aus diesem glücklichen Zufall, der ja nun schon etliche Jahre her ist, hat sich meine Traum vom Caddy doch noch erfüllt, ich habe viele Kontakte knüpfen können, viele tolle Menschen kennenlernen dürfen und viele tolle Turniere besuchen dürfen. Durch das spielen bei den Pro Am Turnieren bot sich zusätzlich die Möglichkeit zahlreiche Prominente kenn zu lernen, ich habe auch hier wieder ganz frech gefragt, ob sie vielleicht beim nächsten Charity-Turnier oder einem anderen Golfturnier nicht einen Caddy haben möchten der sie auf der Runde unterstützt.
Für mich hat sich so ein Traum erfüllt, wenn auch spät, aber erfüllt.
Quelle: dieEventfotografen.de
Wer aber glaubt, dass der Job eines Caddy’s leicht ist, weil man ja nur ‚die Tasche‘ trägt, den muss ich leider enttäuschen. Vorbereitungen für die Arbeit auf der Range treffen, Reinigung der Schläger und überprüfen ob alles in Ordnung ist, Griffe reinigen, ggf. Wechseln, es sind unzählige kleine Dinge die zu tun sind, auch immer abhängig vom Golfer für den man gerade unterwegs ist, es sei denn man ist schon eine gewisse Zeit zusammen und weiß worauf es genau ankommt und ergänzt sich.
Danke Stephan für die tollen Worte und es gibt wohl noch einen „Nachschlag“! Wer einen Caddie braucht, kann gerne über mich die Kontaktdaten von meinem Namensvetter Stephan bekommen. Und in dem nächsten Beitrag geht es dann mit dem Caddie auf die Runde – ein Arbeitstag! Und die Serie zum Caddie wird dann noch mit Einblicken in das Birdiebook eines Tour Profis abgerundet!
Ach ja, wenn Ihr Fragen an Stephan zu seinem Job als Caddy habt, dann schreibt einfach hier einen Kommentar! Ich werde diese sammeln und dann veröffentlichen wir natürlich seine Antworten hier oder in einem extra Beitrag – als fragt einfach drauf los!
Euer Stephan