Bild 1 und 2: Mit Staubfarbe, 2014
Es gibt Pessimisten, die alles schwarz malen. Der Stuttgarter Künstler malt alles NECKARTORSCHWARZ. Zur Erklärung:Für Kunst ist jedes Material geeignet, auf die Idee dahinter kommt es an und auf die Reaktion des Betrachters. Auf den Einfall, Feinstaub künstlerisch zu verarbeiten, ist, meines Wissens, noch niemand gekommen außer der Stuttgarter Künstler Erik Sturm. Mit seinen Installationen und Bildern protestiert er gegen die gesundheitsschädliche Feinstaubbelastung in Stuttgart. Am Neckartor in Stuttgart wird regelmäßig der EU-Grenzwert für Feinstaub von 50 Mikrogramm überschritten. Das dürfte eigentlich an höchstens 35 Tagen im gesamten Jahr passieren. Es drohen Strafzahlungen an die EU in Millionenhöhe.
Am Neckartor und auch an anderen Kreuzungen im Stuttgarter Talkessel hat Sturm mittlerweile rund 8 Kilogramm Feinstaub zum Teil auch von Fensterbänken abgekratzt. Und das Material für seine Kunst droht nicht auszugehen.
Bild 3: Neckartorstaub, Staub, Einweckglas, 2015
Bild 4
Der Künstler bei der Arbeit
Erik Sturm schützt sich meistens mit einer Atemmaske. Er , der lange am Stuttgarter Neckartor gewohnt hat, fürchtet keine gesundheitlichen Schäden: "Es hat eine lange Tradition, dass sich Künstler mit den eigenen Materialien vergiftet haben."
Erik Sturm ( geb. am 18. August 1982) lebt und arbeitet in Stuttgart und hat von 2005-2009 an der Merz Akademie Stuttgart und von 2009-2013 an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Jankowski studiert.