Sie sind nahezu perfekt, jene Euroblüten, die seit Monaten verstärkt den europäischen Raum überfluten. Den Dollar zu fälschen lohnt wohl nicht länger, man sucht neue Absatzmärkte. Dabei lässt die ehrenwerte Gesellschaft sich nicht lunpen. Die Fälscherwerkstätten sind derart gut ausgestattet, dass nicht einmal zugelassene Prüfgeräte den Unterschied zu echten Banknoten erkennen
Für die EZB beginnt es allmählich eng zu werden, da nicht nur die Qualität der Blüten sich ständig erhöht, sondern auch die Anzahl der Fälscherwerkstätten, die wie Pilze aus dem Boden schießen. Das Ganze erinnert an eine gelenkte Aktion gegen den Euro. Jedoch nicht allein durch die Camorra, die hier wohl eher als Werkzeug dient, als vielmehr durch Interessensgruppen, die den abstürzenden Dollar als Leitwährung vertreten. Der vergleichsweise stabilere Euro ist da im Weg. Zugleich können die Fälschungen auch als Waffe gegen Länder wie Nordafrika, Kolumbien oder gar den Nahen Osten eingesetzt werden, wie Sicherheitsexperten warnend in den Raum werfen. Millionen von Euroblüten sollen bereits in Italien auf ihren Einsatz warten.
Giugliano – Bild: Wikipedia
Gefährdet sind jedoch vor allem die 17 Staaten des Euroraumes durch die Fälscherwerkstätten, die überwiegend im Raum der Gemeinde Giugliano, wenig nördlich von Neapel, angesiedelt sind. Weitere Meisterfälscher finden sich in Litauen und in Südbulgarien, von wo ebenfalls massenhaft Blüten den Weg zu uns finden. Die Spezialität der Bulgaren soll in der Fälschung von 200 Euronoten liegen. Die anderen fälschen querbeet. Der große Durchbruch gelang den Fälscherbanden mit dem Erstellen unglaublich echt wirkender Wasserzeichen, der Mikroschrift und zum Schluss, damit auch die Geheimdienste involviert sind, der Verarbeitung von seltenen Erden in den Farben. Denn dies gilt als Produtionsgeheimnis und Sicherheitsmerkmal. Die Fachwelt war über diese geheime Zutat nicht unterrichtet worden. Den Fälschern ist dies aber offensichtlich bekannt, also machen sie ihren Job. Gerne wird dabei auf die Hilfe chinesischer Spezialisten zurückgegriffen, die, was Plagiate jeder Art angeht, wohl weltweit als die Besten ihres Faches gelten.
Gerade die perfekt gefälschten Hologramme treiben Sicherheitsbehörden den Angstschweiß auf die Stirne. Wer so etwas hinbekommt, kann sich jeden beliebigen Sicherheits- und Zugehörigkeitsausweis selbst anfertigen. Ob polizeilicher Dienstausweis, Zoll oder Steuerfahndung, alles kein Problem. Und selbst das scheint erst der Anfang zu sein. Mittlerweile sind gefälschte Diamantenzertifikate aufgetaucht, die nur durch konsequentes zurückverfolgen als Fälschungen entlarvt werden konnten. Wer auch immer die hergestellt hat, spielt in der Oberliga und in großem Stiel. Damit stehen die Fälscher gewissermaßen auf einer Stufe mit der EZB womit den Begriffen Geldschöpfung und Fiatgeld noch einmal eine ganz neue Bedeutung zukommt.
Quellennachweis und weiterführende Links:
- Weltwoche
- Der Standard
- Pravda TV
- Geldsysteme