The Look
Sophia Bennett
Chickenhouse, 2013
978-3551520456
14,99 €
Ted ist alles andere als hübsch. Außerdem ist sie noch ungelenk und viel zu groß. Trotzdem steckt ein Modelscout ihr eine Visitenkarte zu. Ted macht sich daraus nicht, bis sich ihr Leben schlagartig ändert. Und was tut der Mensch nicht alles, um jemand anderes glücklich zu machen?
Ted und Ava sind wie Sonne und Mond. Dabei weiß ich gar nicht, welche von den beiden Mädels ich lieber mag. Und auch welche von beiden im eigentlichen Mittelpunkt steht, kann man gar nicht so genau sagen. Zwar ist die Modegeschichte rund um Ted aufgebaut, aber Ava trägt viel zum Familienleben, den Fotoshootings und der Liebe in diesem Buch bei. Sie gehören zusammen wie Pech und Schwefel, deswegen strahlt dieses Buch auch mehr aus als die Oberflächlichkeit, die der Leser erwartet.
Die Familie ist auch sehr nett, die Mutter etwas zu besorgt, der Vater das Gegenteil, aber sie geben den beiden Mädels den Halt, den sie brauchen.
Auch schön sind die zwei schillernden Modepersönlichkeiten, die ich mir genauso vorgestellt habe und die den Pep und Glamour mit in die Geschichte bringen.
Ich meine es ist London… Sehr passend und ich mag die Ausflüge, die Ted unternehmen muss. Trotzdem ist sie oft Zuhause und hat eine nette Familie, die gemeinsam an einem Strang zieht.
Mit zur Kulisse gehören auch die Beschreibungen der Fotoshootings, die sehr detailliert waren. Sogar die Aufnahmen werden danach besprochen und der Leser erfährt, was Ted gut oder schlecht gemacht hat.
Hach, seufz! Ich bin doch bekennender Modeljunkie. Gucke GNTM, gucke “The Face” und liebe die anderen Bücher von Sophia Bennett. Natürlich lese ich dann auch dieses hier. Es hat zwar etwas gedauert, aber irgendwann war dieses Feeling da: Frühling, ich wollte bunte Klamotten anziehen, Sonne und dann nahm ich dieses Buch zur Hand.
Dass es mich dann so überrascht, eine tolle Botschaft bereithält und sogar traurig sein kann, hätte ich nicht gedacht. Erst einmal geht es um Ted, die anders als ihre Schwester, nicht ganz so hübsch ist – sagt sie. Dünn und schlaksig läuft sie durch ihr Leben und von Klamotten hält sie nicht viel. Anders ihre Schwester: die hat tolle Haare, zieht sich super an und würde nie ungeschminkt aus dem Haus gehen. Also ist dies Teil 1 der Geschichte: zwei Schwestern, die gegensätzlicher nicht sein könne. Damit kann ich mich anfreunden und freue mich auf viel Spaß.
Auch als der Modelscout eine Karte an Ted verteilt bin ich noch Feuer und Flamme. Jetzt geht es los, die Einsicht in das Modegeschäft, der Blick hinter die Kameras. Und tatsächlich gibt Sophia Bennett einen ziemlich guten Einblick. Was macht eine gute Agentur aus? Wo wirst du nicht ausgenutzt? Und wo solltest du die Finger von lassen?
Ich bin nicht so blauäugig, dass ich glaube, dass alles wahr ist was sie schreibt. Oder das es auch nicht anders sein kann. Aber es ist interessant mit anzusehen, wie Ted versucht ein Model zu sein, und sich dabei nicht zu verlieren.
Das war der zweite Bestandteil der Geschichte und dann kommt der Hammer. Ava wird krank und Ted möchte alles dafür tun, dass diese wieder lächelt. Dieser Abschnitt der Geschichte ist manchmal sehr traurig und ich habe zusammen mit Ted Angst um Ava gehabt. Diese drei Komponenten machen aus diesem Buch etwas Besonderes, denn Modelbuisness muss nicht immer oberflächlich sein und hart. Trotzdem ist es immer noch eine Geschichte, aber eine süße.
Ich mag das bunte Cover, dass Freude ausstrahlt und nicht gleich das böse Modelleben anprangert. Ja, das habe ich schon gesehen bei anderen Büchern.
Vier Bücherpunkte für Sophia Bennett und ihren etwas anderen Blick auf ein Stück unserer Welt, den wir so nicht wahrnehmen und der manchmal überraschen kann.