Ohne Verlaufsfilter
Patrick Ludolph hat in seinem Lightroom-Buch schon viele hilfreiche Tipps für den Einsatz des Verlaufsfilters gegeben. Dass man damit nicht nur den Himmel abdunkeln kann, zeige ich hier mal eben anhand eines Beispiels aus der Praxis. Ich benutze den Verlaufsfilter zum Beispiel oft, um störende Elemente zu entfernen.
Dies ist ein Bild aus der Hochzeitsreportage von Lilia & Mauricio. Entstanden ist es in der Eingangshalle des Hotels Freigeist. Bei näherer Betrachtung des Bildes fallen dann folgende Mängel auf:
- Der linke Bildrand lenkt mit der Fensterfront und den in den Boden integrierten Gittern zu sehr vom Brautpaar ab.
- Rechts vom Brautpaar ist ein wenig mehr Platz als links. Dadurch wirkt das Bild asymmetrisch.
Letzteres kann mit einem simplen Zuschnitt korrigiert werden. Um die störenden Bildränder loszuwerden, kann man entweder eine Vignette benutzen oder den Verlaufsfilter bemühen.
Die Vignette hat den Nachteil, dass sie alle Bildränder verdunkelt – also auch die oberen und unteren Bereiche des Fotos. Das Podest am unteren Ende der Treppe soll aber hell bleiben, weil es im Bild als “Bühne” für das Brautpaar dient.
Um dies zu erreichen, habe ich einfach links und rechts ein paar Verlaufsfilter eingebaut, die Belichtung und Helligkeit herabsetzen. Rechts und links oben habe ich einen jeweils noch stärkeren Verlaufsfilter angesetzt, weil dort noch hellere Elemente zu sehen sind. Das einzige, worauf man dann noch achten muss, ist dass die abgedunkelten Bereiche nicht einfach in pures Schwarz abdriften, weil das dann schnell unnatürlich wirkt.
Mit Verlaufsfilter
Voilà, das Brautpaar ist jetzt die ungestörte Hauptattraktion im Bild, nichts lenkt ab, nichts stört. Das alles dauerte nicht länger als ein paar Sekunden und hat große Wirkung.
