Erschienen am 03.07.2012
Zum Verlag: arsEdition
Zum Inhalt:
Ist die Welt der Magie noch zu retten? Aus der französischen Provinz reist der junge Zauberlehrling Humbert ins Paris des 19. Jahrhunderts, um sich beim alljährlichen Ball der Zauberer einen neuen Meister zu suchen. Doch in der großen Stadt angekommen, stellt er erschüttert fest, dass die Welt der Magie nicht mehr das ist, was sie einmal war. Denn fast alle Zauberer haben ihre Kräfte an den reichen Unternehmer Pompignac verkauft. Nur Humberts neuer Meister, ein wahrer Sonderling, ist noch im Vollbesitz seiner magischen Kräfte – und denkt nicht ans Verkaufen!
Doch worum geht es dem Geschäftsmann eigentlich? Nur ums Geld? Oder steckt eine geheime Verschwörung dahinter? Ehe Humbert sich versieht, geraten er und seine neuen Freunde in einen Strudel gefährlicher Ereignisse: Was hat der Erzkanzler mit all dem zu tun? Steht womöglich die Zukunft der Zauberei auf dem Spiel?
"Der letzte Zauberlehrling" ist eines der besten Bücher, die ich seit langem lesen durfte. Dies liegt vor allem auch an dem zauberhaften Schreibstil von Gerd Ruebenstrunk. Mit einer Leichtigkeit haucht er der Geschichte und den Charakteren Leben ein und macht sie für den Leser greifbar und real. Er verwendet eine sehr bildreiche Sprache, gespickt mit vielen Personifikationen und Vergleichen. Seine Protagonisten sind alle wirklich sehr liebevoll und detailliert beschrieben und sehr individuell ausgearbeitet. So hat jeder seine ganz eigenen Ecken und Kanten. Besonders unser Protagonist Humbert hat es mir angetan. Er ist kein typischer Held sondern eigentlich nur ein 16-jähriger Junge, der seinen Platz in der Welt sucht. Er ist schüchtern und ängstlich, eifersüchtig und neidisch und dennoch ein guter Mensch, der es im Laufe der Geschichte lernt seine Angst zu überwinden und für seine Freunde einzustehen.
Das Buch ist wesentlich erwachsener, als ich anfangs dachte. So muss Humbert mit einigen Verlusten fertig werden, die auch mich als Leser zum Schluss ein wenig betroffen machten. Die Welt, die Ruebenstrunk schafft ist eine Mischung aus Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit. Eine Welt in der moderne Technologie und Zauberei vereint werden und dennoch wirkt sie unglaublich echt. So wird die Magie hier sehr wissenschaftlich betrachtet und die Erklärungen und Erläuterungen lassen den Leser an die Echtheit und die Logik dahinter glauben.
Das Buch wird hauptsächlich aus der Sicht Humberts erzählt, doch gibt es einige Kapitel in denen auch der auf die Erde verbannte Dämon Lothar zu Wort kommt, derren Erzählungen die Geschichte vortrefflich ergänzen und den Leser immer wieder mit Hintergrundinformationen versorgen.
Die Motive der einzelnen Charaktere bleiben dem Leser zunächst verborgen und ich habe mehr als einmal falsch mit meinen Vermutungen bezüglich Lothar und auch Humberts Freund Papillon gelegen. Das Ende bleibt weitgehends unvorhersehbar, was gerade bei solchen Fantasyjugendbüchern doch eher selten ist.
Ich kann dieses Buch eigentlich nur empfehlen, denn es liest sich sehr flüssig, hat einen unglaublich schönen Sprachstil und eine zauberhafte und spannende Geschichte und mir fällt partout kein Kritikpunkt ein.