Jackon ist ein 15-jähriger Schlammtaucher und lebt in den Kanälen unter der Stadt Bradost. Bradost wird von der grausamen Lady Sarka und ihren unheimlichen Spiegelmännern beherrscht. Eines Tages wird Jackon plötzlich vom furchtbaren Corvas gefangen genommen und zu Lady Sarka in den Palast gebracht. Dort soll er seine Ausbildung als Traumwanderer beginnen. Liam hasst Lady Sarka. Nachdem Corvas und die Spiegelmänner seine Vater getötet haben. Einen letzten Auftrag hat er von ihm erhalten: Finde das gelbe Buch von Yaro D’ar. Mit Hilfe des Erfinders Quindal schleicht er sich in den Palast der Lady ein…
Gleich vorneweg: Ich bin schwer begeistert vom Auftaktbuch zu Christoph Lodes Pandaemonia-Trilogie! Der Autor hat hier eine Welt geschaffen, die einfach nur sehr faszinierend ist. Die Stadt Bradost mit den Schlammtauchern, die in den Tunneln leben oder dass es Menschen gibt, die dem Beruf der „Blitzfänger“ nachgehen. Große Luftschiffe ziehen ihre Bahnen über den Himmel und es gibt aetherbetriebene Maschinen. Auch spielt die Alchemy eine große Rolle. Eigentlich sind dies alles Elemente, die das Buch eindeutig dem Genre Steampunk zuordnen, dennoch hatte ich eher das Gefühl einen Fantasy-Roman mit Steampunk-Elementen zu lesen, als einen reinen Steampunk-Roman.
Der Schreibstil von Christoph Lode ist sehr flüssig und gut zu lesen. Er benutzt eine sehr bildhafte Sprache und kreiert so eine unheimliche und düstere Stimmung, wenn man von zombieähnlichen Ghulen gejagt wird oder die mysteriösen Spiegelmänner auf den Plan treten. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, selbst komische Maschinen und merkwürdige Wesen, wie den Tatzelwurm, den ich übrigens sofort in mein Herz geschlossen habe! Sehr schnell baut sich Spannung auf, die einem kaum zu Atem kommen lässt und es gibt auch eine kleine Liebesgeschichte.
Die Protagonisten Liam und Jackon, bei denen man nicht wirklich sagen kann, dass einer von beiden die absolute Hauptfigur ist, sind sehr, sehr gut gelungen. Jackon, der eher unsichere, magische begabte Schlammtaucher, der sich in einer neuen Welt zurecht finden muss, ist sehr schnell zu meiner Lieblingsfigur im Buch geworden. Aber auch der blonde Liam ist mir sehr sympathisch und ich bestehe sehr gerne seine Abenteuer mit ihm. Er ist selbstbewusst und vom Plan, seinen Vater zu rächen getrieben. Auch der Alb Lucien spielt eine entscheidende Rolle im Laufe der Geschichte. Außerdem gibt es da noch Umbra, die Leibwächterin von Lady Sarka, die mir auch sofort sympathisch war, trotz ihrer schroffen Art.
Die Covergestaltung stellt die Düsternis, die viele Szenen umweht, sehr gut dar. Eine düstere Gestalt versucht sich vor den Luftschiffen zu verbergen und der Titel ist in wunderbar blau-glänzender Schrift erhaben in den Buchdeckel eingeprägt.
Mein Fazit lautet: Eine toller effektvoller Auftakt zu einer spannenden Trilogie, der unbedingt zum Weiterlesen einlädt, zumal der Schluss schon ein bissel fies ist! Ich empfehle dieses Buch allen, die sich noch nicht an Steampunk herangetraut haben, aber eine gute Fantasy-Geschichte lieben, denn das ist dieses Buch: Eine wundervolle Fantasy-Geschichte mit tollen Charakteren und einer guten Prise Steampunk.
Der letzte Traumwanderer - Pandaemonia
von Christoph LodeTaschenbuch: 400 SeitenVerlag: Goldmann Verlag (15. November 2010) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3442471737 ISBN-13: 978-3442471737 Vom Hersteller empfohlenes Alter: 0 - 16 Jahre
Rezension vom 11.06.2011