Der letzte Tag in Kolumbien

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In Pasto habe ich wegen dem Vulkan Galeras Halt gemacht. Dieser ist aber leider seit einem Jahr aufgrund stärkerer Aktivität geschlossen. Ich nutze die Zeit zum schreiben, photographieren. Trinken.

Ich lernte hier einen sehr smarten Amerikaner kennen: Carol. Ihn wundern, staunen und schwärmen zu hören, über die Landschaft und die Menschen Kolumbiens, erinnerte mich sehr an Henry Millers Gedanken in seinem wunderschönen Griechenland-Reisebuch Der Koloß von Maroussi. Einmal mehr Einer, der nicht dem Bild entsprach, das man gemeinhin vom Amerikaner hat. Auf dem rechten Unterarm trug er ein selbstgestochenes Tattoo: Salām.

Zusammen mit Carol besuchte ich die Laguna de la Coche, einem der größten Seen Kolumbiens. Am Ufer trafen wir auf Julie aus Frankreich. Sie sucht einen Ort zum sich Niederlassen. In Südamerika. Gemeinsam setzen wir auf die kleine Insel La Corota über. Dort begegneten wir einer Schulklasse. Sofort waren nicht mehr Flora und Fauna, geschweige der mit sich selbst sprechende Lehrer von Interesse, sondern die zwei hochgewachsenen Fichten aus dem „Westen“. Nach ersten zaghaften Annäherungsversuchen waren wir umzingelt von einer Horde, gackernder, lachender, streichelnder Jugendlicher. Und dann wurden Fotos und Videos von uns gemacht. „Hier kommen wir nicht mehr lebend raus, Carol!“ Mein Kompagnon musste sogar Autogramme geben! Und, nein, Kinder, die Schwalben auf meinen Armen beißen nicht, dass sind Tattoos und, nein ich bin nicht aus dem Knast … auch wenn Eure Mamas und Papas … ja, und meine Mama, die ist auch immer fix und fertig, wenn sie meine Tattoos sieht … Dann wurden wir interviewt. Ein Junge wollte sein Englisch mit uns üben. Mein Magen verkrampfte sich: Man kam auf das Thema Essen zu sprechen. Nein, wir sollten keine all zu großen Erwartungen an die Küche in Ecuador haben! Es wäre bei weitem nicht so „delicious“ wie in Kolumbien! In Gedanken sah ich eine frittierte Hähnchenbrust auf einem Kartoffelacker picken. Es schneite Reis. Ich war kurz vor einem Heulkrampf.

Julie bekam zum Abschied von einem Mädel eine Flasche Saft geschenkt. Julie war verwundert. Das Mädchen erklärte ihr, dass es als Katholikin in ihrem Land üblich wäre, einem Freund etwas zu schenken.



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