Der letzte Stein

Von Traumperlentaucher

In Georgia, USA, steht seit 34 Jahren ein Monument, von dem keiner weiß, wer es errichtet hat. Es sind Steintafeln mit Ratschlägen für die Zeit nach der Apokalypse. Diese sind in verschiedenen Weltsprachen in Stein gemeißelt. Ein Ratschlag wird vor allem kritisiert und von vielen als eine Aufforderung zur Eugenik, radikalen Geburtenkontrolle oder gar zum Massenmord interpretiert:

Halte die Menschen unter 500 Millionen in fortwährendem Gleichgewicht mit der Natur.

Bisher wies das Bauwerk noch eine Lücke auf – ein Mauerstein fehlte. Dieser wurde nun eingesetzt; er trägt die Zahl 2014.

Am 29. Dezember 2012 habe ich in diesem Blog geschrieben:

2012 haben wir uns durchgemogelt und auch 2013 könnten wir noch einmal mit dem Schrecken davon kommen.

Bald geht nun 2014 zu Ende und guckt man in die Nachrichten, so herrscht der „normale“ Wahnsinn wie bisher: Auf der anderen Seite des Mittelmeers spielt Mad Max, das IS-Kalifat hat immer mehr Erfolg und Zulauf und die Schuldenwirtschaft ist außer Kontrolle.

Soweit, so schlecht. Doch jetzt ist eine neue Komponente ins Spiel gekommen: Ebola. Noch tut man so, als sei die tödliche Seuche ein Problem Afrikas und werde nur in Einzelfällen in die erste Welt hinüberschwappen. Uns wurden in den letzten Jahren ja bereits x Pandemien angedroht und in manchem Schrank staut sich noch unnützes Tamiflu. Es wird auch diesmal alles gut gehen. Doch…

… Ebola ist schon längst ausser Kontrolle. Nur will es keiner wahrhaben. Um die Krankheit einzudämmen, bräuchte es radikale Massnahmen. Der Reiseverkehr käme dabei zum Erliegen.

Aber das würden die Weltwirtschaft in eine große Depression stürzen. Das will niemand, und schon gar nicht die Verantwortung dafür. Also hofft man auf ein Wunder und einen Impfstoff.

Und so nimmt die Katastrophe ihren Lauf und die Guidestones von Georgia warten auf die Überlebenden.

Traumperlentaucher