Der lesende Lump von Buch

Der lesende Lump von Buch Eben war ein Artikel im Tagi über Buch am Irchel im Zürcher Weinland. Dort gibt es abseits des Dorfes ein Haus namens Armenhus, so eingetragen auf der Karte. Mein Kollege Martin Huber hat, soweit möglich, die Geschichte des Armenhauses rekonstruiert, das heute ein gewöhnliches Privathaus ist. Und er zeigt, wie auch rundum die Bedürftigen auf der Karte ihre Spuren hinterlassen haben: Armenrütenen (Weiach), Armenfeld (Marthalen), Bettelacker (Niederhasli, Oberstammheim, Thalheim). Im Artikel ist auch der einstige Dorfpfarrer zitiert; 1906 hält er in seinen Aufzeichnungen den Tod des erst 48-jährigen Konrad S. fest, eines ehemaligen Fremdenlegionärs:
"In den letzten Jahren hatte er seine Bude im Armenhaus. Ein ganz gewöhnlicher Lump war er jedoch nicht. Er war ein eifriger Leser und hat die ganze Gemeindebibliothek durchgelesen, mehr als einmal. Seine Stube tapezierte er mit allen möglichen Bildern aus Zeitschriften, die er irgendwo aufgegabelt, vor seinem Fenster standen immer Blumen."

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