Der Leipziger Osten 1981 und 2011

Ausstellung im Pöge-Haus Leipzig: Leipziger Osten 1981 und 2011 – vom Arbeiterquartier zum bunten Viertel (© Harald Kirschner, Ernst-Thälmann-Straße, Leipzig 1981)Eine Ausstellung im Pöge-Haus stellt ab 9. September Fotografien aus dem Leipziger Osten gegenüber, die zum einen 1981 und aktuell 2011 entstanden sind. Die älteren Arbeiten von Harald Kirschner und die neuen Fotos von Christiane Eisler zeigen, wie sich der Stadtteil in diesem Zeitraum vom Arbeiterquartier zu einem bunten Viertel gewandelt hat.

Ausstellungsankündigung

Vor 30 Jahren, 1981 wurde entlang der damaligen Ernst-Thälmann-Straße (Heute Eisenbahnstraße) eine soziologische Intervallstudie über die sozialen Verhältnisse und Lebensbedingungen der Stadtteilbewohner durch die Universität Leipzig durchgeführt. Unter der Leitung von Frau Prof. Alice Kahrl haben Dozenten und Student_innen der Hochschule für Grafik und Buchkunst – u.a.  die Fotograf_innen Christiane Eisler und  Harald Kirschner -den damaligen Alltag in der Ernst-Thälmann-Straße in hunderten von Bildern festgehalten und dokumentiert. In Straßenszenen, auf Hinterhöfen und im privaten Wohnumfeld wurde die DDR-Wirklichkeit schonungslos dokumentiert, was kaum verwundert, dass diese Studie zu DDR-Zeiten nicht veröffentlicht werden durfte.

2011 haben die Kurator_innen und Fotograf_innen der Ausstellung Christiane Eisler und Harald Kirschner erneut die Orte im Leipziger Osten aufgesucht und dokumentiert. In einzigartiger Weise werden so Strukturwandel und Entwicklung eines Stadtteils nach der Wiedervereinigung sichtbar.

Eine Besonderheit gegenüber den anderen Leipziger Stadtteilen ist der für eine ostdeutsche Stadt relative hohe Anteil von Bewohnern mit Migrationshintergrund, von etwa 15%. Nach einer starken Abwanderung von Einheimischen, zogen in den 90er Jahren besonders Migranten mit ihren Familien in die leerstehenden Wohnungen. Das plötzliche Ende der DDR, die folgenden struktuellen Brüche, aber auch die neue pluralistische Gesellschaft mit all ihren Möglichkeiten und Freiheiten waren Wegbereiter für das Entstehen eines Migrantenquartieres um die Eisenbahnstraße. Ehemalige DDR-Gastarbeiter, vor allem Vietnamesen, nach der Wende großteils arbeitslos geworden, hatten jetzt die Möglichkeit sich selbständig zu machen. Das Viertel bot mit seinen vielen freien und mietgünstigen Läden und Wohnungen ideale Bedingungen für Existenzgründungen. Seitdem ist der Stadteil stark geprägt von Kulturen und Lebensweisen aus dem asiatischen, afro-arabischen, türkischen und osteuropäischen Raum.

Der Zustand der Integration und des Miteinander von unterschiedlichen ethnischen Gruppen, Neuleipzigern und Alteingesessenen werden in der Ausstellung in sozialen Einzel- und Familienporträts verdeutlicht. Im Zentrum stehen auch hier wieder das Alltagsmilieu, sowie die reportagehafte Beobachtung des Stadtteils mit all seinen Facetten. Ausgehend von den Befragungen und den soziologischen Ergebnissen aus dem Jahr 1981 sind auch 2011 wieder verbale Aussagen der Bewohner zur Lebenssituation und zur Integration erweiternd zu den Bildern erhoben worden und exemplarisch in die Ausstellung integriert.

Als Begleitveranstaltung findet am Do. 22.09.2011 um 17:00 Uhr im Pöge Haus eine Podiumsdiskussion zum Thema statt. Eingeladen sind: Frau Prof. Alice Kahrl (Universität Leipzig em.), Herr Karsten Gerkens (Leiter des Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung), Henry Hufenreuter (Bürgerverein Neustädter Markt e.V.) sowie den Kurator_innen und Fotograf_innen Christiane Eisler und Harald Kirschner. Moderation: Andreas Kaufmann (Raumplaner).

Quelle: Neustädter Markt e.V.

Wann und wo

Pöge-Haus
Hedwigstraße 20
04315 Leipzig

9. September bis 3. Oktober 2011
Finissage am 3. Oktober 2011 von 10:00 bis 18:00 Uhr


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