Der Leibarzt des Zaren

Von Mimisleseecke

„Der Leibarzt der Zarin“ von Heinz G. Konsalik erschien 1972 bei Bastei Lübbe.

Inhalt
Andreas von Trottau wird Leibarzt des Zaren Iwan des Schrecklichen. Durch eine Affäre mit seiner Frau Marja, Tochter eines Tscherkessenfürsten, lernt von Trottau viele Geheimgänge unterhalb des Kreml kennen. Eines Tages dann auch Xenia. Xenia, die 20 Jahre lang im Kellergewölbe groß wurde und bisher das Tageslicht, Gras, Schnee nur aus Erzählungen kannte.

Meinung
Ein spannendes, aber auch heftiges Buch.
Nimmt man nur die Rahmengeschichte :
„Arzt hat Affäre mit x und lernt in Geheimgängen y kennen, in die er sich dann verliebt“
dann hätte man ´ne Liebesgeschichte. Doch wie kommt es, dass Xenia in den Kellergewölben aufwuchs? Genau daraus entsteht eine sehr große Gefahr für von Trottau.
Außerdem: Iwan hieß nicht ohne Grund :“der Schreckliche“. Seine Handschuhe, sein Possoch. Die Art und Weise, wie er Menschen hinrichten ließ…

Nach „Das Schloss der blauen Vögel“, „Der Herr der zerstörten Seelen“ , „Das Bernsteinzimmer“ und „Die strahlenden Hände“ ist der Leibarzt der Zarin nun das fünfte Buch von Konsalik, was ich gelesen habe.
Wie im „Schloss der blauen Vögel“ neigt Konsalik auch in diesem Werk dazu, grausame Dinge zu beschreiben. Daher sollte man nicht zu jung sein beim Lesen dieses Buches.

Historischer Hintergrund: Iwan den Schrecklichen und Marja hat es wirklich gegeben, es sind historische Figuren. Auch den erwähnten Fürst Kurbski gab es wirklich.  Auch lesen wir im Buch von einem Sohn, der Anastassija zur Mutter hatte. Iwan hatte 6 (!) Kinder von A., drei Jungen und drei Mädchen.
Von Trottau berichtet, dass Iwan daran denkt, eine Opritschnina zu gründen. Dies tat er wirklich (1565) und es folgten Massenexekutionen. Auch von der Sehnsucht, Sibirien zu erobern, wird berichtet. Durch Iwan fing wirklich die Eroberung Sibiriens an.

Fazit
Bringt einem einen Teil der russischen Geschichte näher. Super geschrieben!