Der Krisenmanager Europas

Das Bismarck-Bild ist nahezu versteinert. Die bedrohliche Pickelhaube und der preußisch strenge Blick des Eisernen Kanzlers verdecken ein weiches Gemüt: Der kluge Staatenlenker ist schon als preußischer Ministerpräsident (seit 1866) nah am Wasser gebaut. Ergebener Diener und doch heimlicher Herr ist er für den greisen König Wilhelm I. Im Moment ihres größten Erfolges aber zanken sich die beiden höchsten preußischen Staatsmänner hemmungslos. Soeben haben ihre Truppen die Österreicher in der Schlacht bei Königgrätz geschlagen (1866). König Wilhelm I. (1797-1888) will seinen Triumpf mit dem Einzug in Wien krönen. Doch Bismarck widerspricht, weint vor Ohnmacht, will die Habsburger nicht mehr als nötig demütigen. Er weiß, Preußen hat nicht nur die Schlacht, sondern auch den Bruderkrieg um die Vorherrschaft unter den deutschen Staaten gewonnen. Österreich ist fertig und aus dem zu schaffenden Deutschen Reich gedrängt. Doch dieses Reich wird Österreich-Ungarn als starken Verbündeten brauchen, nicht als gedemütigte Weltmacht. Wilhelm will das nicht wahrhaben und bricht seinerseits in Tränen aus. Da droht Bismarck mit Rücktritt und Wilhelm, der den Lenker seines Staatsschiffs nicht verlieren will, lenkt ein.


wallpaper-1019588
Die richtige Matratze für erholsamen Schlaf
wallpaper-1019588
Christkind oder Weihnachtsmann an Weihnachten?
wallpaper-1019588
Tracking verhindern: Die wichtigsten Neuigkeiten und Tools für deine digitale Privatsphäre
wallpaper-1019588
Zwischen Ende und Weitergehen
wallpaper-1019588
Streetphotography in Colombo