Seit einiger Zeit findet man mich am Wochenende und immer dann, wenn ich frei habe auf dem Bogenplatz des JBC-Wuppertal. Ja, das Fieber hat mich erfasst. Bogenschiessen macht unheimlich viel Laune und ist ein wunderbarer Zeitvertreib.
Natürlich braucht man jede Menge Equipment rund um den Bogen, damit man seine Bogenutensilien immer dabei hat. Ein großes Thema sind die Pfeile. Hier gibt Bogen-, Seiten- und Rückenköcher. Als erstes kommt man zumeist mit dem Seitenköcher am Gürtel in Kontakt.
So auch ich! Direkt ein recht teures Modell gekauft, musste ich sehr schnell feststellen, dass das aber nicht das Wahre ist. Auf der Bahn geht das ja noch, aber im 3D-Parcours gehen die Dinger bei mir gar nicht. Ständig fliegen die Pfeile durch die Gegend – nicht von der Sehne (das sollen sie ja) – sondern je nach Bewegung vom Köcher direkt auf den Boden. Oder man bleibt an Bäumen oder Strauchwerk hängen und auf Hanglagen behindert man sich damit beim Auf- oder Absteigen.
Da ich mich für die Rückenköcher (noch) nicht erwärmen konnte und die Bogenköcher bei meinem Take-Down-Bogen nicht so richtig funzen, machte ich mich im Internet auf die Suche. Bei den amerikanischen Jagd-Rucksäcken (Tenzing, Gameplan) wurde ich schließlich fündig, doch war mir der Preis dafür doch zu heftig!
Doch das Design weckte in mir eine Idee. Aufgrund zahlreicher taktischer Rucksäcke, die sich in meinem Fundus befinden, kam ich auf die Idee, mir selber so einen zu machen. Das Molle-Tragesystem dieser Rucksäcke sollte doch dafür tauglich sein. Spezielle Bogen-Lösungen im Internet fand ich dafür aber nicht. So ging es ans Improvisieren!
Bei der Bogensportwelt gibt es einen einfachen Bogenköcher für Compoundbogen, dessen zwei Enden nur mit einem mittleren Steg miteinander verbunden sind. Für knapp unter 20,- Euro habe ich mir den direkt bestellt. Er kam recht flott und der Steg passte von der Breite optimal durch die Molle-Schlaufen. Nur in der Höhe klappte es nicht. Ein Kunststoff-Abstandhalter war im Weg. Da dieser aber nur wichtig war für die Verbindung zwischen Köcher und Bogen, wurde er kurzerhand mit der Sägeklinge des Multitools entfernt. Schon ging alles wunderbar.
Einen Rucksack nutzte ich am Ende nicht, da hier die Befüllung des Köchers sehr schwierig wurde, wenn der Rucksack auf dem Rücken getragen wurde. Ich wählte einen Sling-Bag. Diesen kann man leicht nach vorne ziehen, ohne ihn absetzen zu müssen und schon lief das mit dem Befüllen ganz wunderbar.
Ich wählte den 5.11Tactical Rush MOAB10, da er für den Köcher die richtige Größe aufwies und so noch genug Stauraum für Ersatzteile, Schiesshandschuh, Armschutz, und erweitertes EDC vorhanden war.
Natürlich ging es mit der neuen Konstruktion sofort auf den Parcours. Alles verlief hervorragend. Die Pfeile liessen sich schnell ziehen, ohne hinzusehen. Beim Abschuss behinderte der Sling-Bag nicht. Die Pfeile konnten schnell wieder verstaut werden. Im Gelände blieb ich kaum noch hängen und auf den Hängen baumelte nichts mehr vom Gürtel hinab. Die Kontrolle der eigenen Bewegung wurde besser und man hat endlich eine Hand frei, die sonst immer das Aufschaukeln des Seitenköchers verhindern sollte.
Großes Interesse weckte meine Idee natürlich bei den anderen Bogenschützen. Die meisten waren sehr angetan von der Konstruktion, da sie auch für zusätzliches Gebäck durchaus eine Option ist!
Infos
5.11 Rush MOAB10
Hersteller: 5.11Tactical
Bezugsquelle: www.bestequipment.de
Preis: 87,90 Euro
Seitenköcher für Compoundbogen für 6 Pfeile
Bezugsquelle: Bogensportwelt
Preis: 19,90 Euro