Kennt Ihr das auch? Ihr habe Klienten in der Beratung, die mit einer Diagnose kommen und in der Anamnese kommen da auf einmal noch ganz viele andere „Erkrankungen“ , ich nenne es auch gerne „Baustellen“ dazu?
Okay, ich habe mich vorbereitet auf die Diagnose, die, die auf der Notwendigkeitsbescheinigung steht.Erst muss ja mal ein Anfang gemacht werden. Und ich habe gerne etwas Struktur, damit ich bei der Sache bleibe und mein Klient sich auf diese eine Sache einstellen kann.
Gerade bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist ein Ernährungs- Symptom-Tagebuch Pflicht, auch um herauszufinden, ob der Klient die Beratungsinhalte verstanden und umgesetzt hat. Aus dem vergangenen Jahr habe ich einen Fall im Kopf, der mich wirklich sehr kribbelig gemacht hat.Das wurde vieles nicht vertragen, jenes wurde nicht gemocht, wieder anderes war aus anderen Gründen nicht machbar. Das Ernährungstagebuch hat mir dann auch gezeigt, dass quasi nichts von dem, was wir besprochen hatten, umgesetzt worden ist. Wie aus dem Nichts kamen dann noch neue „Diagnosen“ dazu, wo ich erst einmal nachgefragt habe, woher dieses „Wissen“ kommt. Klient hatte im Internet nach Symptomen gesucht und sie auf sich bezogen. Es war nichts von dem sauber diagnostiziert, allerdings hatte der Klient die Ernährung einfachschon mal umgestellt.
Trotzdem war das Ernährungstagebuch immer noch, was die Lebensmittel anging, nicht gut. Es heißt für mich nicht umsonst „Lebens“-Mittel“. Da waren viele Fertigprodukte im Spiel, viele Süßigkeiten… All das, was für die Diagnose nicht passte. Als Erstes setze ich mich dann erst mal hin und versuche durch ein Mindmap für mich Struktur in die Geschichte zu bekommen. Aber manchmal reicht das nicht. Da brauche ich den Blick von außen.Ich möchte das Beste für meine Klienten, aber manchmal komme ich auch an Grenzen, wo es mit der Compliance, dem Mit-Tun, hapert. Und da geht es dann nicht mehr weiter.
Und da bin ich so dankbar für mein Netzwerk, für meine Kolleginnen, die mir mal Licht ins Dunkel bringen, die mir den Knoten im Knopf lösen. Ich glaube, die betreffenden Personen wissen, wer gemeint ist.;-)
Danke für die schnelle Unterstützung, das Zuhören, das schnelle Feedback. Da reicht manchmal auch nur ein Link. Ich gebe gerne zurück, wenn Ihr mich braucht.
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