Kaum zu glauben: vor genau 200 Jahren wurde der erste Kleingartenverein in Deutschland gegründet! Doch während es damals in erster Linie darum ging, das eigene Überleben zu sichern, können wir uns heutzutage entspannt als Hobby-Gärtner verausgaben.
1814 allerdings, als in Kappeln bei Flensburg der erste Kleingartenverein gegründet wurde, sollten mit den Kleingärten in erster Linie die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln sichergestellt werden. Den Grund dafür legte Pastor Schröder, der 24 Kleinparzellen verpachtete und Nutzungsbedingungen für die Pächter festlegte. Und damit nicht jeder einzeln den Pachtzins vorbeibrachte, verlangte er von den Pächtern die Gründung eines Vereins mit vier Vorstehern. Den Verein gibt es sogar heute noch, er heißt jetzt KGV Kappeln. Von hier aus nahm eine Bewegung ihren Lauf, die sich in ganz Deutschland verbreitet hat.
Aber mit spießigen Gartenzwergen und langweiligem Heckenstutzen hat der Kleingarten kaum noch etwas zu tun: als Fluchtort für Städter, als Ausgleich zum hektischen Büroalltag oder ganz im Sinne von Nachhaltigkeit und zum Eigenanbau von Essen in echter Bio-Qualität ist Gärtnern nun wieder ein beliebtes Hobby. In den Großstädten warten jedes Jahr mehr Menschen auf einen Kleingarten als es freie Gärten gibt. Über eine Million Pächter, 15. Kleingärtnervereine und 20 Landesverbände hat Deutschland mittlerweile – und es werden immer mehr! Über alledem steht der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde, der als Dachverband fungiert. Besonders spannenden im Zusammenhang mit dem Wiederaufleben das Kleingarten-Trends finde ich das Interview mit Peter Paschke, dem Präsidenten des Vereins, auf dem Magazin der Gartenhaus GmbH. Hier sieht man: gerade in Zeiten von Urban Gardening entdecken immer mehr junge Leute ihre Liebe zum Gärtnern! Ein Grund mehr, es schnell auszuprobieren!
LG Holger