Als ich es im Radio hörte, brach ich in Tränen aus. Wer tut einem Kind so etwas an? Tatverdächtig soll ein Familienvater sein. Er ist eins von vielen Kindern, denen man Gewalt angetan hat.
Kinder werden entführt, verschwinden auf nimmer Wiedersehen. Sie werden verkauft, zur Prostitution und zur Kinderarbeit gezwungen, missbraucht, misshandelt. Mircos Eltern senden wir unser Mitgefühl. Wer weiss, was der kleine Kerl mitgemacht hat.
Mein Ältester bezeichnete mich oft als Oberkampfglucke. Die ganze Grundschulzeit habe ich sie überall hingebracht und abgeholt. Erst seit dem Gymnasium habe ich sie alleine ziehen lassen. Meine Kinder hat es eine zeitlang gestört, dass ich auf ihre Pünktlichkeit bedacht war und ziemlich aufgelöst war, wenn sie später kamen. Es ging mir nie um ihre Kontrolle. Es war die Sorge, dass ihnen etwas zugestoßen sein könnte. Mittlerweile haben sie es verstanden.
Meine "Brut" meinte im Grundschulalter mit ihren KlassenkameradInnen nach dem Martinszug ohne Erwachsene in der Dunkelheit gripschen zu gehen. Sie wissen bis heute nicht, dass ich ihnen einen beschattenden Aufpasser beschert hatte. Ihren Vater oder mich hätten sie möglicherweise bemerkt.
An Mircos Eltern: es tut uns aufrichtig leid. Man kann Kinder nicht immer behüten. Das ist kein Trost. Ich weiss. Lassen Sie sich nicht (zu sehr) von den Medien belästigen. Trauern ist wichtig. Man erlebt dabei viele negative Gefühle. Das Schlimmste ist die Verzweiflung über den Verlust eines Menschen und das man es nicht mehr rückgängig machen kann.