Der Kindergarten und Ich Teil 6- Neuanfang

Der Kindergarten und Ich Teil 6- NeuanfangGuten Morgen meine Lieben,

seit fast 3 Monaten sind wir nun in der neuen KiTa und es wird Zeit euch davon zu berichten, wie es uns ergangen ist.

Wie war die Eingewöhnung? Wie gehts dem Prinzen? Wie gehts mir und vor allem welchen Eindruck haben wir?

War es die richtige Entscheidung oder nicht?

Wer heute das 1. Mal hier liest, kann sich in den 5 bereits veröffentlichten Teilen informieren, was bis dato passiert ist, denn wir haben einen Weg von über 2 Jahren hinter uns.

Aber nun wagen wir den Neuanfang und der begann am 02.11.2016 9Uhr.

Ich plante extra 2 Wochen Urlaub ein, da unsere 1. Eingewöhnung ja damals Ewigkeiten dauerte und ich einfach voller Angst war, wie es laufen würde. Es ist einfach so viel passiert und innerlich war ich total auf das Schlimmste eingestellt. Wir hatten ja ein paar Wochen vor unserem Neubeginn ein Erstgespräch mit unserer neuen Bezugserzieherin und da war der Prinz dabei. Das Gespräch war wunderbar und der Prinz fühlte sich pudelwohl. Das machte mein Herz leichter aber ich bin ja wirklich sehr sehr pessimistisch veranlagt und vorsichtig.

02.11. 9Uhr. Der Prinz und ich gingen in die KiTa. Wir zogen uns aus und unsere Bezugserzieherin begrüßte uns und der Prinz flitzte schon los in den Bauraum. Er wusste noch genau wo alles war. Ich kam mir recht überflüssig vor. Ich fragte ihn ob ich bleiben oder gehen soll. Erst meinte er, ich soll mit ihm spielen. Dann fragte die Bezugserzieherin ob Sie mit ihm spielen darf.

Der Prinz und ich schauten uns an. Ich ging zu ihm und fragte ob ich Kaffee trinken gehen soll und er spielt solange.

Er ging zu seiner Erzieherin nahm Sie mit und sagte Tschüss Mami, bis später.

Ich war baff. Sprach noch kurz mit der Erzieherin, das ich so 2 Stunden in die Stadt gehe und wenn was ist, das Sie mich anrufen sollen. Beim runtergehen fiel mir ein, dass Sie gar nicht meine Nummer hatten. Ich ging zur Leitung. Wir sprachen kurz und Sie war auch ganz baff, dass ich gehen sollte. Sie meinte, Sie wollen doch alles richtig machen und ich soll lieber nach gut 1,5 Stunden wieder kommen.

Ich fühlte mich verstanden und merkwürdig und erleichtert und merkwürdig.

Ich ging in die Stadt Kaffee trinken und dachte an meinen inzwischen so großen Jungen. Ich saß wie auf Kohlen. Ich starrte auf mein Handy.

Nach einer Stunde ging ich ganz langsam zurück zur KiTa und hoch. Der Prinz war quietschvergnügt, freute sich aber auch mich zu sehen. Wir verabschiedeten uns und er erzählte ganz ganz viel. Am nächsten Tag verabredeten wir, dass ich ihn vor dem Mittagessen abhole. Es lief alles problemlos und am 3. Tag aß er bereits mit und die Eingewöhnung war offiziell beendet.

Der Montag drauf war sozusagen der Neubeginn und der 1. richtige Tag.

Ab sofort ging der Prinz halbtags in die KiTa und schon nach gut einer Woche strahlte er. Er weinte nicht ein einziges Mal beim Hinbringen oder Abholen. Er erzählte sofort wie glücklich er wäre und ich sah mein Kind an und wusste, es war die Richtige Entscheidung.

Ein paar Wochen später gab es mehrere kleine Vorfälle. Ich ahnte schon, dass nach gut 14 Tagen sein Bewusstsein einsetzen würde und er versteht, das er jetzt woanders ist, das alles neu ist und er sich wieder neu anpassen muss. Es gibt dort einige Kinder, die älter sind und in einer Hau-drauf-Phase verweilen. Der Prinz erzählte fast täglich davon aber keine Erzieherin sprach von irgendwas. Auch aß er kein Frühstück und sagte ein paar Mal er möchte nicht mehr in die KiTa.

Ich bekam sofort wieder Panik.

Ich machte mir wieder Sorgen und zweifelte an der Entscheidung. Ich suchte das Gespräch zu der Erzieherin und was soll ich sagen, ich ging sehr betroffen aber auch sehr glücklich aus dem Gespräch heraus.

Ich schilderte ihr meine Eindrücke und Ängste. Sie wusste auch von unseren Erlebnissen und Befürchtungen in der alten KiTa. Sie konnte mir alles erklären. Wir sprachen sehr lange und stellten beide fest, das der Prinz sich sehr sehr wohl fühlt. Er fühlt sich so wohl, dass er bereit ist, die letzten 2 Jahre zu verarbeiten und wir stellten beide fest, dass es einiges zu verarbeiten gibt.

Sie erzählte von Situationen, die meine schlimmsten Befürchtungen wahr werden ließen. Es ist ja so, wir hatten für viele Bedenken aus der alten KiTa, keine „Beweise". Der Prinz konnte ja anfangs noch gar nicht sprechen. Die Beobachtungen der neuen KiTa bekräftigen aber nun unsere Bedenken.

Es steht fest, dass dem Prinzen in der alten KiTa weh getan wurde.

In welcher Form und wie oft, das wissen wir nicht ganz genau. Wir werden es auch nie erfahren aber er fühlt sich so sicher und gut aufgehoben in der neuen KiTa, das er seine Ängste zeigt. Er zeigt Verhalten das vieles erklärt und spricht über alte Erfahrungen.

Problematisch für uns, ist es im Moment, das er neue Namen mit wohl alten Situationen verbindet und schildert. Mir dreht sich oft der Kopf, da ich versuche die Geschehnisse zu entziffern. Die magische Phase und seine unglaubliche Phantasie erschwert relativ oft eine genaue Skizzierung von Vorkommnissen.

Das Positive daran ist aber:

  1. die neue KiTa nahm unsere Bedenken ernst und hilft dem Prinzen all das zu verarbeiten indem Sie Rücksicht auf seine Bedürfnisse nehmen, vorsichtiger sind und sehr sehr liebevoll mit ihm umgehen
  2. wir gehen gemeinsam sehr transparent und achtsam mit dem Thema um und
  3. klären Fragezeichen sofort.

So traurig es ist, das dem Prinzen weh getan wurde und glaubt mir, ich mache mir unglaubliche Vorwürfe, dass ich ihn nicht früher aus dieser KiTa genommen habe, so richtig fühlt es sich jetzt an mit der Neuen. Der Zeitpunkt sollte wohl so sein, da diese KiTa ja erst ganz neu eröffnet wurde. Der Prinz ist jetzt 3,5 und nimmt alles nochmal viel genauer wahr und ist nun glücklich und zufrieden.

Ich bin es auch. Ich habe keine Bauchschmerzen mehr, wenn ich weiß das er dort ist. Ich hole ihn jeden Tag ab und er kommt freudestrahlend auf mich zu und zeigt mir, was er für mich gebastelt hat oder was er erlebt hat. Er strahlt und sagt, wie schön es war. Er lacht viel mehr. Er ist total aufgeschlossen und ein kleiner Frechdachs geworden. Er geht morgens mit einem unglaublichen Selbstbewusstsein in die KiTa und ist auch dort sehr sehr geschätzt bei den Erzieherinnen und Erziehern.

Mein Traum, dass mein Kind eine wunderschöne KiTa-Zeit hat ist doch noch wahr geworden

und kann die Vorwürfe, die ich mir mache und die schlimmen Vorkommnisse aus der alten KiTa vielleicht irgendwann vergessen machen.

Ich kann nur sagen, ich bin schuld daran, dass ich immer wieder dachte, es wird besser und es ist alles nicht so dramatisch wie in meinem Kopf. Ich bin schuld daran, dass er so lange dort war aber der Betreiber und das Personal vor Ort sollte sich schämen. Schämen dafür, was dort den Kindern widerfährt. Ich kann hier leider nicht konkreter werden.

Es ist alles recht kompliziert mit dieser KiTa. Uns sind die Hände gebunden, hier noch etwas zu unternehmen. Wir haben alles versucht, was in unserer Macht stand aber das Ergebnis kennen wir-eine Kündigung des Betreuungsplatzes.

ABER es gibt noch ein Ergebnis: Eine glückliche Familie mit einem neuen Betreuungsplatz. Mit einer Leitung, und Erzieherinnen und Erziehern die dieselben Werte haben wie wir und unser Kind zum Strahlen gebracht haben.

Mein Vertrauen kehrt zurück aber die Zustände in deutschen KiTas und Kindergärten sind allgegenwärtig und so langsam sollte sich hier etwas verändern, damit Kindern überhaupt nicht weh getan wird. Weder körperlich noch psychisch.

Wie läuft es bei euch? Seid ihr zufrieden? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Habt ein schönes Wochenende.

Eure Glucke

Der Kindergarten und Ich Teil 6- Neuanfang

Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.


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