Der Kinderflüsterer | Alex North

Der Kinderflüsterer | Alex North

Titel: Der Kinderflüsterer

Autor: Alex North

Übersetzerin: Leena Flegler

Format: Klappbroschur

Preis: 13,00 €

Seitenzahl: 444 Seiten

Verlag: Blanvalet

ISBN: 978-3-7645-0710-7

Bewertung: 5 Sterne

Rezensionsexemplar

Inhalt

Als seine Frau Rebecca unerwartet verstirbt, möchte Tom Kennedy mit seinem Sohn Jake irgendwo neu beginnen. Er kauft ein Haus in einem beschaulichen Ort namens Featherbank, von dessen düsterer Vergangenheit er nichts ahnt. Vor zwanzig Jahren wurden in Featherbank fünf Kinder entführt und ermordet. Der Mörder wurde unter dem Namen „Der Kinderflüsterer“ bekannt und auch gefasst.
Doch dann verschwindet wieder ein kleiner Junge und langsam aber sicher machen Gerüchte die Runde, dass der Täter von damals vielleicht einen Komplizen hatte. Zeitgleich beginnt Jake sich seltsam zu benehmen und berichtet von einem Flüstern, direkt an seinem Fenster…


Als ich eine Mail vom Blanvalet Verlag bekommen habe, dass „Der Kinderflüsterer“ erscheint und bald im Bloggerportal zur Anfrage frei sein wird, habe ich mir die Geschichte auf die Merkliste gepackt. Der Klappentext klang nach einer ordentlichen Portion Gänsehaut und das Cover hat mich umgehauen. Als ich die Geschichte dann in meinem Briefkasten lag, habe ich nicht lange gewartet um das Buch zu lesen. Es hat sich gelohnt!

Schon der Beginn hat mir eine Gänsehaut über den Körper gejagt. Der Prolog startet mit einem Brief an Jake, der gruselig, traurig und ehrlich zugleich wirkt. Man kann sich vorstellen was passieren könnte und beginnt bereits am Anfang ein gruseliges Szenario im Kopf zusammen zu spinnen. Mein Herz hat etwas schneller geschlagen, bei dem Gedanken, dass ich nun in diesen Thriller eintauchen würde und es wurde ein Thriller, den ich ganz bestimmt nicht so schnell vergessen würde.
Man liest die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen. Es kommen vor allem Tom und Jake zu Wort, sowie DI Pete Willis und der Täter. Ich finde es immer gelungen, wenn Autoren es schaffen auch die Sicht des Täter mit in die Geschichte einfließen zu lassen. Es ist nicht so, dass ich Verständnis für diesen Menschen empfinden würde, aber es bringt einen zusätzlichen Gänsehautfaktor mit in eine Geschichte. Man weiß, was dieser Mensch denkt, man weiß, was er vor hat und man möchte die geliebten Charaktere davor beschützen, dass ihnen Unheil angetan wird. Aber natürlich kann man nicht in das Buch hineingreifen, was alles nur noch schlimmer macht. Alex North hat also alles richtig gemacht.

Schon nach wenigen Seiten war ich komplett in der Geschichte gefangen. Man lernt Jake und Tom kennen, die große Schwierigkeiten haben ihr Leben weiter zu leben. Tom wirkt völlig verloren und neben sich. Er hat sich nie vorgestellt allein ein Kind groß zu ziehen und nun ist seine geliebte Frau tot und er ist wie gelähmt. Jake ist ein verschlossenes Kind, das wahrscheinlich früher auch schon wenig mit seinem Vater anfangen konnte. Jetzt muss er sich mit ihm auseinander setzen, weil seine Mutter nicht mehr für ihn da sein kann. Das bringt ihr empfindliches Verhältnis noch mehr ins Wanken. Jake weiß nicht, ob er seinem Vater auf die Nerven fällt. Er ist sich nicht sicher, ob sein Vater ihn überhaupt liebt und Tom weiß nicht, wie er seinem Sohn zeigen kann, dass er immer für ihn da ist und sich um ihn sorgt. Die beiden sind wie verletzte die Tiere, die irgendwie versuchen zu überleben und es ist unglaublich traurig ihnen dabei zuzusehen.
Mit dem neuen Haus, das sie kaufen, soll sich alles ändern, doch das ist natürlich nicht der Fall. Ihre Beziehung ist immer noch schwierig und alles wird noch komplizierter, als Jake zum ersten Mal diese Stimme erwähnt. Tom bekommt es mit der Angst zu tun. Was ist, wenn sein Sohn mit dem Tod der Mutter gar nicht so gut zurecht kommt, wie er gedacht hat? Was, wenn er psychologische Hilfe bräuchte und er hat es nicht erkannt?

Währenddessen muss die Polizei versuchen, den verschwundenen Neil wieder zu finden. Doch er ist bereits Monate nicht zu finden und die Hoffnungen, ein lebendiges Kind seinen Eltern zurück bringen zu können, schwinden rapide. Pete Willis erinnert sich an die frühere Mordserie, weil er die Ermittlungen geleitet und den damaligen Täter festnahm. Er weiß nicht, ob sie damals etwas übersehen haben. Er weiß nicht, ob ihnen damals ein Komplize durch die Lappen gegangen ist und deshalb arbeitet er genauso verbissen an dem Fall, wie seine Kollegin Amanda Beck. Es war toll ihre Polizeiarbeit und die Verbundenheit mit dem Fall nachfühlen zu können. Ich habe gespürt, wie verzweifelt Pete versucht hat, diesen Fall zu lösen. Das Kind zu retten, um den Albtraum endlich beenden zu können. Es war großartig.

Die Atmosphäre in der Geschichte hatte mich komplett gefangen genommen. Die Stimmung war so düster und unheilvoll, dass man allein davon schon eine Gänsehaut bekommen hat. Ich konnte das Buch nicht zur Seite legen und musste es an einem Stück durchlesen. Ich war so aufgeregt, hatte eine Gänsehaut nach der anderen und wirklich Angst, was mich auf der nächsten Seite erwarten würde. Ich hatte keine Ahnung wer der Täter sein konnte, ich konnte nicht erahnen, was als nächstes passieren würde und ich wollte es unbedingt wissen. Der Schreibstil von Alex North hat schließlich sein übriges getan und ich werde definitiv meine Augen offen halten, sobald dieser Autor ein neues Buch herausbringen wird.

Fazit

Ein Thriller, der vor allem mit seiner düsteren Gänsehaut-Atmosphäre bestochen hat. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, konnte die Geschichte nicht zur Seite legen und wusste, dass ich keinesfalls schlafen würde, wenn ich nicht wüsste, wer der Mörder ist. Also habe ich gelesen, gelesen, gelesen und das Ende hat mich begeistert. Das Buch ist genau das, was ich ewig gesucht habe und ich kann es jedem ans Herz legen, der gerne etwas gruseligere Geschichten liest, die allein durch ihre Düsternis bestechen können. Trotzdem eine kleine Warnung: auch wenn man nicht explizit weiß was mit den Kindern geschehen ist, es geht um Kindesentführung und -mord. Wer dies nicht ertragen kann, sollte lieber die Finger von der Geschichte lassen.


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