Der Kardinal und die Pille danach 1

Im Moment eine heftige Diskussion, wie die "Pille danach" wirkt. Aber genaue Infos gibt es nicht. Selbst Ärzte scheinen unsicher zu sein, wenn es um die Wirkung der "Pille danach" geht.
1. "Pille danach" damit ist nicht Mifegyne (RU486), die zwar auch danach eingenommen wird. Aber diese Pille ist eindeutig abtreibend und daher abzulehnen.  
2. Bei der "Pille danach", die nach einem Geschlechtsakt eingenommen wird, soll ovulationshemmend sein. In erster Linie. Hinzu kommt aber auch eine Verdickung des Zervixschleims und eine Hemmung der Spermienmobilität. Dann besteht zudem die Möglichkeit der Nidationshemmung, also das die Gebärmutterschleimhaut verändert wird, damit sich die evtl. befruchtete Eizelle sich nicht einnisten kann. Aber diese Wirkung wird derzeit diskutiert und ist umstritten. Somit ist Vorsicht geboten und man kann nicht einfach behaupten, die Pille wirkt so oder so; je nachdem wie es gerade ins weltanschauliche Konzept paßt. 
3. Sollte diese Pille Nidations verhindernd sein, ist sie abzulehnen. 
4. Diese Pille bräuchte man eigentlich nicht zu nehmen, wenn ich positiv davon ausgehe, daß die Geschlechtsakte nur in der Ehe ausgeführt werden und offen für neues Leben ist (was nicht heißt, das es unbedingt bei jedem Akt zu einer Schwangerschaft kommen muß; es scheint überchristliche Ehepaare zu geben, die nur miteinanderschlafen, wenn sie Kinder haben wollen)
5. Aber so blind darf man nicht sein. Es gibt die Akt auch in außerehelichen Beziehungen oder Situationen  und wenn anschließend die "Pille danach" genommen wird, ist diese Einnahme Sünde wie schon der Geschlechtsakt selbst,  da der Akt freiwillig geschehen ist und die evtl. Folge neues Lebens verhindert werden soll. 
6. Wird eine Frau jedoch vergewaltigt, geschieht das gegen ihren Willen. Und da muß man doch ganz anders bewerten und fragen, ob in dieser Situation nicht die "Pille danach" erlaubt sein kann. Und auf diese Situation geht Kardinal Meisner in seiner Stellungnahme ein. Der Akt ist nicht freiwillig und eine solch betroffene Frau hat ein schweres Kreuz zutragen.  Kann es in diesem Fall nicht erlaubt sein, daß der Eisprung verhindert und die Mobilität der Spermien eingeschränkt werden? Die Verhinderung der Nidation einer befruchteten Eizelle wäre aber auch in diesem Fall abzulehnen. 
7. Warum wird eigentlich in der ganzen Pillen- und Sexismusdebatte nicht darüber gesprochen, wie man Vergewaltigungen verhindern kann und Männer Frauen (aus emanzipatorischen Gründen auch Frauen Männern) nicht sexistisch begegnen? 

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