Der Kampf gegen die Unmoral

Von Mark Petersen @der_aufschrei

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Beim Kampf gegen die Unmoral spielt das Internet eine zentrale Rolle. Immer mehr Regierungen versuchen, den Zugang zur freien Pornographie zu kappen. Muss unsere Gesellschaft dies als Schritt gegen den mündigen Bürger betrachten oder bedroht diese Lust eine normale Beziehung zwischen den Menschen?

Wikipedia betrachtet die Pornographie im Sinne einer direkten Darstellung der menschlichen Sexualität oder des Sexualakts mit dem Ziel, den Betrachter sexuell zu erregen. Ist dies auch Ihr Wunsch, wenn Sie solche Szenen im Internet betrachten? Wenn Lars von Trier in seinem neusten Film offen zeigt, wie intensiv die Liebe zwischen Frauen sein kann, nennen viele dies Kunst. Es relativiert das Obszöne an der Darstellung. Wie schwierig es ist, Pornographie im Internet zu kontrollieren, zeigt sich schon daran, dass nicht einmal die regierungswütigen Bürokraten in Brüssel versucht haben, Gesetze aufzustellen. Lediglich einzelne Länder versuchten vom Ansatz her, Pornographie zu kontrollieren. In Island und England müssen Kunden bei Ihrem Provider demnächst etliche Webseiten freischalten lassen. Diese Regelung wird mit heutigem Jugendschutz begründet. In Deutschland wäre dies undenkbar, die Menschen würden aufschreien. Finden Kinder in dieser versexten Gesellschaft nur das Internet als falsche Aufklärung vor sich wieder?

Dies sind viele Fragen, doch eines steht fest. Im Internet schauen gerade die Deutschen Pornos wie kaum ein anderes Land in Europa. Der Zugewinn an sexueller Toleranz in der Gesellschaft ist klar zu erkennen doch kann dies nicht einmal mit letzter Gewissheit behauptet werden. Vor allem in Deutschland ist die Sprache sehr viel internationaler geworden. Viele amerikanische Begriffe haben den Weg in den deutschen Duden gefunden und Professoren plädieren für eine rein deutsche Sprache an Universitäten. Mohrenkopf oder Negerkuss wurden aus den Konditoreien verbannt und der Sarotti Mohr heißt jetzt Magier der Sinne. Doch so sehr auch alles auf den letzten Political Correctness gebracht wird, auch die Sexualität wird wesentlich toleranter. Anfangs wurde noch versucht, die Bürger vor “You Porn” zu schützen. Nachdem die Gerichte die Provider aus der Pflicht nahmen, war der Pornographie Tür und Tor geöffnet.

Für viele Menschen ist Sexismus eine Variante des Rassismus, der sich gegen die Frauen richtet. Für viele demütigt dies die Frauen und mache sie zu Objekten männlicher Lust. Sicherlich mag dies möglich sein, denn beim Betrachten pornografischer Bilder von Frauen suchen die Männer diese körperlichen Gefühle. Doch was passiert, wenn Frauen den Spieß umdrehen und Männer zu Objekten ihrer Begierde machen? In diesem Moment übernehmen sie weder männliche Rollenmuster, noch suchen sie einen Akt der Befreiung.

Pornographie ist eine logische Entwicklung des Internets. Es ist ein Marktplatz, auf dem Produzenten und Verbraucher suchen und finden. Sex braucht ein jeder Mensch auf dieser Welt und wo sich Bedürfnisse auftun, spielt Geld und Konsum eine entscheidende Rolle. Auf der einen Seite gibt das Internet die Möglichkeit, sich offen zu zeigen, auf der anderen Seite ist es ein Raum für Diskretion. Man kann alles mit allem teilen, ohne sich zu kennen. Dies ist ein Traum für viele Bürger. In unserer Gesellschaft kennt man den Nachbarn nicht und wünscht Fremden nur an Silvester ein frohes neues Jahr oder grüßt höflich. So bietet es sich an, durch das Internet am Leben der anderen teilzuhaben – und sich jederzeit zu verabschieden ohne Auf Wiedersehen zu sagen. Diese Entwicklung ist in unserer Gesellschaft nicht zu stoppen, solange die Menschen nicht lernen, wieder aufeinander zuzugehen. Das ist leider nicht zu erwarten!

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Joern Petersen