Der Kalt-Warm Kontrast – Wirkung und Emotion

Hallo Leute,
der Kalt-Warm Kontrast wird von uns Menschen als subjektiv und vor allem emotional wahrgenommen. Wann immer wir kalte Farben sehen, empfinden wir diese auch als solches. So sieht es aber auch mit warmen Farben aus. Aber woher kommt diese »Emotion« eigentlich und wie funktioniert dieser Kontrast?
Ich möchte gerne mit einer Frage beginnen: Ihr habt zwei Restaurants vor euch und wollt essen gehen. Beide Restaurants sind identisch, selbst vom Preis. Der einzige Unterschied sind die Farben: Eines ist in roten (warmen) Tönen gehalten, das andere dagegen in blauen (kalten) Tönen. Selbst wenn Blau eure Lieblingsfarbe ist, werdet ihr höchstwahrscheinlich das helle, freundliche und warme Restaurant bevorzugen.
Das wir so ein Denkverhalten besitzen kommt ganz allein von unseren Erlebnissen. So wissen wir, dass kaltes etwas mit Wasser zu tun haben muss und warmes mit Feuer. Allein diese zwei Bereiche führen uns zum eigentlich Vorsprung. Dabei ist die kälteste Farbe ein Blaugrün, bei der Wärmsten dagegen Rotorange.
Durch einen kleinen Trick ist es möglich, warme Farben etwas zu mildern bzw. kalte Farben etwas mehr zu verstärken. Dazu werden einfach die Farben Weiß oder Schwarz hinzugemischt, sodass sich der Farbton in eine andere Richtung bewegt. So lässt sich ein strahlendes, warmes Gelb mit ein bisschen Schwarz in ein trübes Graugelb verwandeln, welches man schon etwas in Richtung kalt zuordnen kann. Ihr werdet niemals eine warme Farbe komplett in den anderen Bereich drängen können. Doch das mildern oder verstärken ist durchaus möglich!
Doch welche Farben sind nun eigentlich warm / kalt? Schaut euch dazu unbedingt Itten’s Farbkreis an:

Warme Farben: gelb, gelborange, orange, rotorange, rot, rotviolett
Kalte Farben: gelbgrün, grün, blaugrün, blau, blauviolett, violett
Zum Schluss stellt man sich die Frage, wie man diesen Kontrast denn am besten in der Werbung nutzt!? Was hier oft verwendet wird ist der Vergleich von Sommer und Herbst. Ein Reisezentrum lockt mir kräftigen, warmen Farben und stellt dabei den Winter trüb und langweilig dar. Oder ein ähnlicher Vergleich »Deutschland / Mallorca«. Natürlich geht das auch andersrum – man wirbt im Winter für einen tollen Ski-Urlaub mit blauem Himmel und stellt in dem Fall Deutschland als Langweilige, winterliche Einöde dar.
Es gibt natürlich viele andere Einsatzgebiete, es muss nicht zwingend das Reisebüro sein. Vergesst dabei niemals eure Botschaft, die ihr eigentlich übermitteln wollt.
Probiert einfach ein paar Gegensätze zu bilden, hier lassen sich solche Farben am leichtesten einbinden. Beispiele:
• fröhlich / traurig
• energiegeladen / ausgepowert
• feucht / trocken
• schnell / langsam
• …
Sucht selbst nach Adjektiven, um diesen Kontrast richtig umzusetzen und eine geniale Komposition zu erschaffen!


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