Der „Irrtum-Burger“ und ein Generalverdacht

Wie konnte das nur passieren? Die Big-Mac Überraschung am Berliner HBF

Nach langer Zeit mal wieder sündigen und bei McDoof allen Unkenrufen zum Trotz den Kalorienkonsum und den Cholesterinspiegel in „Hausarzt-verdammende Höhen“ pushen. Ja. Zeit habe ich heute am Berliner Hauptbahnhof, und spannend ist es allemal in diesem fünfstöckig-transparenten Glaskasten auf Entdeckungsreise zu gehen.

Den Fast-Food Tempel meines Vertrauens finde ich im…na wie soll ich sagen…im Souterrain?  Dort, wo eine Etage tiefer der geheime Moskau-Paris Express einmal wöchentlich zu nachschlafender Zeit hält, von dem keiner weiss und in den man auch nicht einsteigen darf. Spannend, oder? Den gibt´s wirklich….aber ich wollte ja vom Burger erzählen.

McDonalds - Big Mac - McRib

McDonalds – Big Mac – McRib

Also rein ins Vergnügen. Entgegen meiner Erwartungen ist der Zustrom an Gästen überraschend überschaubar. Das kenne ich aber ganz anders, von Hauptbahnhöfen, Autobahnraststätten und ländlichen Kleinoden (oder sagt man da Kleinöde) mit großen Drive In Zonen. Wie auch immer. Alle Kassen sind besetzt, sodass ich auch nicht eine Sekunde warten muss. Das alles irritiert mich dann doch.

Einen Mc Rib und eine kleine Portion Pommes rot weiss

lautet mein klar definierter Auftrag an das überaus freundliche Personal. Aber, wie das immer so ist:

Nehmen Sie doch ein Menü, dass ist für Sie günstiger“,

lautet die kundenfreundliche, verkaufsfördernde Antwort.

Günstiger ist immer gut, denke ich mir, erwarte aber eine klare Definition der Ersparnis an diese Stelle.

Warum günstiger?

lautet folgerichtig meine Frage.

Sie bekommen eine große Portion Pommes Frites und noch ein Getränk dazu, das alles kostet als Menü weniger als die beiden Einzelbestellungen ohne Getränk.

Klingt absolut plausibel. Bis hierher. Durst habe ich zwar nicht, aber ein Bier geht immer.

Ok, dann nehme ich ein Menü und dazu ein Bier.“

Bier haben wir leider nicht.

Hm, ich habe aber eigentlich keinen Durst.

Ich kann Ihnen eine Tetra-Pack Mineralwasser dazu geben, das können Sie dann mitnehmen und trinken, wenn Sie wieder durstig sind.

Deal.

Es dauert auch wirklich nicht lange, nachdem ich ins Risiko via Vorkasse gegangen bin, und das bekannte Tablett mit Burger, Pommes (groß), Ketchup, Mayonnaise und der Wasserversorgung werden mir gereicht. Schnell noch ein paar Dutzend Servietten vom Service Tisch nebenan einsacken und dann: MAMPF-TIME!

Grummel. Fauch. Schreikrampf. Da geht man einmal zu dieser blöden Burger-Bude und dann sowas. HATTE ICH NICH EINDEUTIG MC RIB GESAGT????? Stattdessen grinst mich unverschämt dick und lecker ein soeben ausgepackter Big Mac in allen seinen verführerischen Facetten an. Mjam. Und noch einmal: Mjam. Aber ein Mc Rib wäre trotzdem noch besser. Ich bin unglaublich konsequent in diesem Augenblick (was für ein Unsinn) und begebe mich mit meinem kompletten Spar Menü zurück zur Warenausgabe.

Weil es eben nicht so voll ist steht meine persönliche Kundenberaterin nicht nur Däumchen drehend an der Kasse, sondern auch zur Verfügung.

Sorry, ich hatte einen Mc Rib bestellt,

eröffne ich das nun zu erwartende verbale Scharmützel. Ich sag´s ja, Vorkasse ist stets zum Nachteil des Kunden. Könnte schwer werden meine Ansprüche geltend zu machen.

Dies hier ist aber ein Big Mac.“

So mein Mädchen, nun bin ich mal gespannt, wie Du aus der Nummer raus kommst. Dein Geschäftsführer wird Dir da auch nicht helfen. Ich ziehe das durch. Service Wüste Deutschland. Zur Not bis zum BGH. Versucht erst gar nicht mich einzuschüchtern, Ihr Fleischbrötchen-Verkäufer. Es ist mein gutes Recht. Und darauf muss ich bestehen. Euch ist es doch egal was ich esse, daher auch diese Vorkasse. Überhaupt: Man sollte nicht mehr in Fressbuden gehen, wo man die Ware noch nicht gesehen hat aber trotzdem schon löhnen muss. Burger-freunde aller Länder vereinigt Euch.

Also, wie lautet Deine Antwort (mit dem Fuss tippend), Du ausführendes Organ einer mafiösen Franchise-Struktur ohne Willen und Mindestlohn? Sag es mir jetzt und hier, wie wir das wieder ins Lot rücken.

Tusch und Trommelwirbel.

Stimmt, Sie hatten ja einen Mc Rib bestellt. Entschuldigung. Hier ist Ihr Mc Rib und bitte behalten Sie den Big Mac trotzdem. Guten Appetit.“

Kann man so machen. Hmpf.


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