Der Irland-Steuertrick kann Facebook Milliarden kosten

Von Klaus Ahrens

Wie Facebook (und viele andere US-Konzerne) Steuern für ihre Auslandsgeschäfte vermeiden, wollen die Steuerbehörden der USA nicht mehr hinnehmen und haben dem US-Konzern einen erhöhten Steuerbescheid für 2010 zugeschickt.

Hochgerechnet bis heute könnten da 3-5 Milliarden Steuern plus Zinsen und Säumnisgebühren für Uncle Sam fällig werden, was eine Pflichtmeldung des Gesichterbuchs an die US-Börsenaufsicht SEC auslöste.

Der Trick ist einfach: In der Auslands-Hauptniederlassung Facebook Ireland Ltd. zahlt Facebook nur 12,5 Prozent Steuern, in den USA fast das Dreifache. Also vermietet Facebook USA an Facebook Irland Ltd. die „Nutzungsrechte“ zu einem zu niedrigen Preis und gibt sie zu einem zu hohen Preis an die einzelnen Länder in der EU und anderswo weiter.

Damit fallen dann in den einzelnen Ländern außerhalb der USA und auch in den USA selbst so gut wie keine Steuern an. Nur in Irland, wo es so kostengünstig ist, versteuert der Konzern seine Gewinne. So gesehen ist die Bezeichnung „Soziales Netzwerk“ für Facebook der reinste Etikettenschwindel, da passen häufig benutzte Begriffe wie „Fratzenbuch“ schon eher…