Am 6. Februar feiern Reggae-Fans auf der ganzen Welt den Bob Marley Day (dt. Bob Marley-Tag). Der Name ist hier natürlich Programm, denn dieser Ehrentag ist dem wohl berühmtesten Reggae-Künstler überhaupt gewidmet. Grund genug, dass auch der Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt einen Blick nach Jamaika wirft und diesen Musiker würdigt. Worum geht es dabei?
Wer hat den internationalen Bob Marley Day ins Leben gerufen?
Wohl kaum ein Name ist so eng mit dem karibischen Inselstaat Jamaika verbunden, wie der des Reggae-Musikers Robert „Bob" Nesta Marley (1945 - 1981). Dementsprechend ist es auch nicht weiter erstaunlich, dass die Wurzeln des Bob Marley Day in seiner Heimat zu suchen sind (siehe dazu auch die anderen Beiträge aus dem Kalender der Musik-Feiertage).
Traditionell feiert die Karibikinsel den Bob Marley Day mit zahlreichen Konzerten und anderen Veranstaltungen zu Ehren seines Vermächtnisses. Da Marleys Musik sich aber nach wie vor weltweiter Beliebtheit erfreut, wurde diese Tradition auch in zahlreichen anderen Ländern aufgegriffen. So feiern Reggae-Fans von Australien bis Kanada. Das jüngste Beispiel findet sich im kanadischen Toronto, wo der Bürgermeister 2018 den 8. Februar zum offiziellen Bob Marley-Tag erklärte (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Weshalb fällt der Bob Marley-Tag auf den 6. Februar?
Wie eingangs bereits angedeutet ist der 6. Februar der Geburtstag von Bob Marley, der an diesem Datum im Jahr 1945 in Nine Miles Jamaika das Licht der Welt erblickte. Ganz im Sinne der angelsächsischen Tradition, für solche Anlässe das Geburtsdatum und nicht - wie hierzulande - den Todestag der geehrten Person heranzuziehen, ist dies auch die Begründung für die Wahl des Datums des Bob Marley Day (siehe dazu auch die anderen Beiträge aus dem Kalender der kuriosen Geburtstage).
Zum Bob Marley Day: Eine kurze Biografie von Robert „Bob" Nesta Marley
Obwohl relativ jung verstorben, hat Bob Marley einen großen Beitrag dazu geleistet, die Musik und Kultur Jamaikas weltweit bekannt zu machen. Reggae dürfte ohne ihn niemals seine heutige internationale Aufmerksamkeit bzw. Bekanntheit erlangt haben, wäre Marley nicht gewesen. Grund genug, die Geschichte dieses Ausnahmekünstlers im Folgenden kurz zu skizzieren.
Marleys Vater war ein in England geborener weißer Jamaikaner, der im Alter von 70 Jahren, als Bob erst 10 Jahre alt war, an einem Herzinfarkt starb. Bobs Mutter Cedella, die 40 Jahre jünger als ihr erster Ehemann war, zog nach Trenchtown. Bobs bester Freund Neville Livingston (später bekannt als Bunny Wailer) und sein Vater zogen ebenfalls dorthin.
Bob und Neville begannen bereits in der Grundschule gemeinsam zu musizieren. Nach ihrem Umzug nach Trentchtown begannen sie dank US-Radiosendern, die nach Jamaika senden, neue Musikrichtungen wie R&B und Ska zu erforschen. 1963 gründeten Marley, Livingston, Junior Braithwaite, Peter Tosh und Beverly Kelso ihre erste eigene Band, die nach mehreren Namenswechseln schließlich unter dem Namen The Wailers auftrat. 1964 wurde ihre Single „Simmer Down" zur jamaikanischen Nr. 1.
In den 1960er Jahren begann sich der katholisch erzogene Marley für die Rastafari zu interessieren. Diese abrahamitische Glaubensgemeinschaft verehrt Haile Selassie, den letzte Kaiser Äthiopiens, der entweder als Prophet oder als die Inkarnation Gottes gilt. Marley konvertierte schließlich zum Rastafari und ließ sich die für ihn charakteristischen Dreadlocks wachsen.
The Wailers lösten sich 1974 auf, zwei Jahre nach der Veröffentlichung ihres ersten Albums, das international vermarktet wurde. Marley machte weiterhin Musik als Bob Marley & The Wailers mit neuen Musikern und Background-Sängern. 1975 wurde eine Live-Version von „No Woman, No Cry" ein internationaler Hit, und Marley gönnte sich seinen internationalen Durchbruch.
Nachdem er 1976 ein Attentat überlebt hatte, siedelte Marley nach England über, wo er zwei Jahre im selbstgewählten Exil verbrachte und zwei Alben aufnahm. 1978 kehrte er nach Jamaika zurück und verbrachte dort die letzten drei Jahre seines Lebens. Bob Marley starb am 11. Mai 1981 im Alter von nur 36 Jahren an Krebs. Am 21. Mai 1981 fand in Jamaika ein Staatsbegräbnis statt. Die letzte Lobrede auf Marley hielt Premierminister Edward Seaga. In der Folge dieser Trauerfeier entstand dann der am 6. Februar gefeierte Bob Marley Day.
Und wer von Euch nichts mit Reggae oder der Musik Marleys anfangen kann, für den/die bietet der 6. Februar mit dem US-amerikanischen Tag der Essstäbchen (engl. National Chopsticks Day), dem Tag der lahmen Ente (engl. Lame Duck Day) bzw. dem Tag des Frozen Yogurt (engl. National Frozen Yogurt Day) eine ganze Reihe kalendarischer Alternativen.
In diesem Sinne: Happy Birthday Bob Marley und Euch allen einen entspannten Tag. Egal ob auf Jamaika, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)
Weitere Informationen und Quellen zum internationalen Bob Marley-Tag
Kategorien Februar, Internationale Kuriositäten, Kuriose Geburtstage, Musik-Feiertage Schlagwörter 6. Februar