Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

19. Februar 2014  |   Verfasst von Michael

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand Kritik Review FilmkritikSelten hat mich ein Film allein auf Grund des Titels so sehr fasziniert wie Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand. Ok, zugegebenermaßen kam ich erst durch den Megaerfolg in Schweden auf den Film. Trotzdem habe ich mich sehr auf den Film gefreut und gehofft, dass die Erwartungen, die durch den Hype ohne Zweifel vorhanden waren, auch erfüllt werden. Da spielt es auch keine Rolle, dass der Film auf einem Buch basiert und ich das Buch nicht kenne und das obwohl es sich hierzulande inzwischen knapp 2 Millionen mal verkauft hat. Verrückt sage ich euch. :) Ich hab den Film jedenfalls mal wieder vor Kinostart anschauen dürfen und werde euch nun ein wenig darüber berichten.

Inhalt:

Allan Karlssons (Robert Gustafsson) Tage sind seiner Meinung nach gezählt. Nach einem aufregenden Leben sitzt er inzwischen im Altersheim. Dort wird ihm aber schnell langweilig, weil er im Vergleich zu den anderen Herrschaften bei bester Gesundheit ist. An seinem 100. Geburtstag hat er dann die Schnauze voll vom Heim und klettert mal eben aus dem Fenster. Er begibt sich auf eine Reise voller Abenteuer, die für ihn aber keine wirklichen Abenteuer mehr sind. Er war schon an so vielen bedeutenden Ereignissen des 20. Jahrhunderts beteiligt, dass er über Schwerkriminelle, Geldkoffer und Elefanten nur müde lächeln kann…

Fazit:

Es war wieder so ein Tag nach dem ich genau wusste: “Scheiße, das hättest du mal besser anders gemacht.” Mir war diese Erkenntnis nach dem Kinobesuch gekommen. Ich hatte soeben den Film Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand zu sehen bekommen. Mein Fehler war es, anzunehmen, dass der Film zum Buch von Jonas Jonasson, genauso ein Erfolg wie das Buch werden muss. Doch genau darin liegt mal wieder der Fehler. Sich eine Meinung zu bilden, die auf keinerlei Grundlage beruht. Ich hatte weder einen Schimmer davon, wie das Buch ist, noch um was es genau geht. Trotzdem habe ich mit voller Vorfreude ins Kino gesetzt.

Was ich dort dann zu sehen bekommen habe, war alles andere als schlecht. Wenn ich ehrlich bin habe ich mich sogar ziemlich gut amüsiert, doch meine Erwartungen waren trotzdem zu hoch. Ich hatte mir eine angenehme, witzige und Charme versprühende Komödie à la Ziemlich beste Freunde erhofft, die es aber leider nur an ein paar Stellen geworden ist. Ich musste mir einfach eingestehen, dass es eine komplett andere Art von Humor ist. Ruhig, hin und wieder sarkastisch und an manchen Stellen auch ironisch. Im Vergleich zu Ziemlich beste Freunde eher schwere Kost, die nicht von Beginn an mit sympathischen Schauspielern und Dialogen überzeugen kann. Vielleicht ist der Charakter der Hauptfigur Allan Karlssons (Robert Gustafsson) ein wenig Schuld daran.  Er ist nämlich ein eher mittelmäßig intelligenter Mann, doch er liebt es, Dinge in die Luft zu jagen. In diesem Gebiet ist er auch ein ganz Großer. Leider ist vom Charakter nicht sehr viel mehr zu erfahren, weil er mit seinen hundert Jahren auch einfach durch nichts mehr zu erschrecken ist.

Er hat viele Geschichten erlebt, die auch hier und da ganz nett erzählt sind. Was mir ziemlich gut gefallen hat, waren die Rückblicke die gezeigt werden, nachdem er aus dem Altenheim verschwunden ist. Er macht sich nämlich auf eine Reise, bei der er diverse Leute trifft und in passenden Momenten gibt es dann Rückblicke seines Lebens. Hier muss ich sagen, wurde wirklich großartige Arbeit geleistet, denn diese Rückblenden lockern den ansonsten etwas trägen Film auf. Vor allem deshalb, weil die Geschichten wirklich großartig sind. Das alles es ein wenig an den Haaren herbeigezogen zu sein scheint, fällt hier nur minimal ins Gewicht, denn die Freude steht hier an vorderster Stelle. Das tröstet dann zum Glück auch über die eigentliche Geschichte hinweg, die mich ab einem Gewissen Zeitpunkt sogar ein wenig genervt hat.

Dennoch, es ist sicher ein überdurchschnittlichler Film und wird vielleicht auch zurecht ein wenig gehypt. Wer also auf trockenen Humor steht, dem kann ich den Film für einen ruhigen Abend empfehlen. Leider wird der Film vermutlich nur in den kleineren Kinos des Landes laufen, denn wie wir wissen, ziehen eher Hollywoodfilme die breite Masse an. Bleibt nur zu hoffen, dass die nicht wieder auf dumme Gedanken kommen und sich die Idee des Films einverleiben.


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