Der Höhenflug von 96 ist gestoppt

Das war leider nichts. Die Roten kommen gegen ein spielerisch stark limitiertes St. Pauli nicht zu einem Tor; und so, wie 96 in Kaiserslautern durch ein Glückstor gewonnen hat, geht es jetzt Hannover; Pauli hat 3 Chancen und macht daraus 1 Tor und sorgt für einen Platzverweis.

Willkommen zurück im Grauen Alltag der Bundesliga. Jetzt geht es nach München, dann kommt Köln – und bei beiden Spielen wird es schwer, viele Punkte zu holen. Da sind wir doch froh, schon eine ganze Menge davon zu haben; die Neue Presse schreibt:

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0:1 gegen Pauli – Hannovers Höhenflug gestoppt

Schon nach sechs Minuten köpfte Marius Ebbers das 1:0 für St. Pauli, dabei blieb es bis zum Schluss – die 96-Festspiele sind vorerst gestoppt. Statt mit einem Sieg auf Platz zwei zu klettern, gabs die erste Heimpleite vor 49 000 Fans in der ausverkauften AWD-Arena. Obendrein sah Karim Haggui Rot nach einer Notbremse (79.).

War das eine gute Idee? Mirko Slomka hatte auf seinen grauen Glückspulli verzichtet. Zweimal hatte der gegen Bremen und in Kaiserslautern gute Siegdienste getan. Ein riskanter Wechsel zur schwarzen Strickjacke, auch wenn die ebenfalls aus der 96-Kollektion stammt und Slomka sie beim Sieg auf Schalke getragen hat.

Auch nicht ohne Risiko die Umstellung nach dem Ausfall des verletzten Didier Ya Konan. Mittelfeldspieler Lars Stindl ersetzte den Stürmer, nicht der gelernte Angreifer Mikael Forssell. Sah dann auch nach einem Einspitzensystem aus, auch wenn Stindl sich oft vorne reinschob. Der Ex-Karlsruher suchte seine Position, überhaupt schienen sich die 96-Spieler bis zum Abpfiff nicht richtig zurecht zu finden.

Keine Orientierungshilfe auch das schnelle Gegentor durch den Kopfball von Marius Ebbers (6.). Schlimmer hätte es nicht kommen können gegen eine auf Konter eingestellte Mannschaft. Die Warnung des 96-Sportdirektors bestätigte sich früh. ,,Pauli ist eine schwer zu spielende Mannschaft“, wusste Jörg Schmadtke.

96 hatte zwar mehr Ballbesitz, kam jedoch kaum mal bis zum Strafraum durch. 96 verhedderte sich immer wieder im Dickicht der Kiez-Kicker. Pauli spielte 96, wie sonst Hannover – mit schnellen Kontern nutzten sie den Raum, den 96 ihnen bot. Auf der anderen Seite gaben sie 96 keinen Meter frei.

Es wurden 96-Ideen gesucht. Wer keine hat, der muss auf Standards setzen. Die beste Chance vor der Halbzeit hatte Sergio Pinto, dessen Freistoß knapp am Tor vorbeiflog (45.). Die Highlight-Zusammenfassung der ersten Hälfte auf den Video-Wänden hatte Testbild-Niveau. Da war nix!
Weil Pauli-Fans zündelten, begann die zweite Halbzeit unter Rauchwolken und verspätet.

Doch auch als der Smog sich verzogen hatte, waren keine besseren St.Pauli-Nachrichten von 96 in Sicht. Erste Pfiffe sogar, als Konstantin Rausch einen Freistoß aus guter Seit-Position ins Aus löffelte (53.). 96 bemühte sich, Druck zu entwickeln. Alle wollten, auch die Fans, aber meist kam der letzte oder auch schon der vorletzte Pass der Spieler nicht mehr an. Manchmal aber noch nicht mal der erste.

Dann endlich entschied sich Slomka, mit Forssell einen richtigen zweiten Stürmer zu bringen (59.) – für den verletzten Emanuel Pogatetz. 96 fehlte aber weiter die Ruhe am Ball, alles wirkte zu hektisch. Dann war der allein gelassene Torzwilling im Pech – Mohamed Abdellaoues Kopfball hielt Torwart Thomas Kessler gerade noch (65.), beim Nachschuss zielte Moritz Stoppelkamp auf den Kollegen Abdellaoue. Das war sinnbildlich – 96 stand sich gestern selbst im Weg. Karim Haggui sah noch Rot (80.) nach einer Notbremse gegen Matthias Lehmann.

Den Sprung auf Platz zwei verpasste das Team nach der zweiten Saisonniederlage. Nicht schlimm, aber Slomka sollte beim nächsten Spiel in München vielleicht doch wieder den grauen Pulli anziehen.

[Andreas Willeke]


Filed under: Hannover 96, Privat

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