Es sollte der Höhepunkt werden, ein weltmeisterliches Spektakel in den seit 1949 geltenden Landesfarben, untermalt wie immer mit der Feuerwerksmusik und umsichtig begleitet von Sandro Wolf und seiner Wettermaschine. Im Rahmen ihrer weltweit vielbeachteten Veranstaltungsserie Der Himmel über Halle plante die verantwortliche Abteilung XIa des Sport- und Bäderamtes erstmals eine sogenannte Bewegtbildillumination: Statt statischer Himmelsbilder sollte pünktlich zum Sieg der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Südafrik eine überaschende Licht- und Klaginstallation über der Kulturmetropole an der Saale stattfinden, die auch verwöhnte Cloud-Connaisseure staunend zurückgelassen hätte.
Es kam dann anders, aber es kam nicht schlechter für die zahlreichen Freunde der farbenprächtigen Wolken und einfallsreich gestalteten Himmelszelte. Am Tag der Rückkehr der deutschen Elf vom Kap startete die deutsche Himmelshauptstadt die Monumentalproduktion "Flammendes Finale", den bisherigen Höhepunkt der laufenden Sky-Saison. Die Kosten für das multimediale Festschmaus für Augen und Ohren seien nur um ein Geringes höher als die für "normale" Himmelsbilder, hieß es aus dem Rathaus. Dank des vom Regierungspräsidium inzwischen genehmigten Haushaltes und der Schuldenbremse verfüge man aber weider über ausreichende Rücklagen, um "so große Aufgaben stemmen zu können", wie ein Sprecher bestätigte. Die Zukunft gehöre zweifelsohne dreidimensionalen und multispektralen Installationen, die noch preiswerter und sozial gerechter, zugleich aber noch bunter und detailreicher werden sollten.