Candida tropicalis gehört neben Candida albicans zu den vielen Hefepilzen, die natürlicherweise im Magen-Darm- und Harntrakt von Tier und Mensch vorhanden sind.
Unter normalen Umständen entfaltet der weltweit vorkommende Candida tropicalis keine schädlichen Wirkungen auf den Organismus.
Erst bei einem Ungleichgewicht im Körper kann es zu Verschiebungen der mikrofloralen Besiedlung kommen, die zum Ausbrechen einer Erkrankung führt.
Candida tropicalis - Ursachen
Gerät das natürliche Kräfteverhältnis einzelner Bestandteile der mikrobiellen Flora durcheinander, können sich große Mengen bestimmter Keime bilden. Diese sogenannte Übersiedlung mit bestimmten mikrobiellen Organismen kann dann zu schädlichen Wirkungen im Körper von Mensch und Tier führen.
Der Candida tropicalis lebt wie alle anderen Hefepilze der Candida-Familie in menschlichen oder tierischen Wirten. Der Hefepilz ist weltweit verbreitet und bereits auf Nahrungsmitteln wie beispielsweise Milch, Joghurt, Fisch, Konfitüren und Beerenobst aufgetreten und durch Wissenschaftler nachgewiesen worden.
Kleine Stückzahlen von Candida tropicalis und weiterer Hefepilze sind vorteilhaft, da diese von den normalen Bakterien im Magen-Darm-Trakt zu Nahrungszwecken herangezogen werden. So reduziert sich die Anzahl der Hefepilze aufgrund des natürlichen Gleichgewichtes ständig wieder auf ein akzeptables Maß. Erst wenn das Gleichgewicht gestört ist, kann es zu schädlichen Auswirkungen kommen.
Bei hohen Besiedlungsraten mit Candida-Arten und bei immun supprimierten Patienten kann es auch zum systemischen Befall des Körpers mit den Hefepilzen kommen. Dabei dringen die Hefepilze in den Körper ein und können sich über die Blutbahn in den unterschiedlichen Organsystemen festsetzen und dort weiter ausbreiten.
Befall mit Candida tropicalis - Symptome
Die Symptome einer Candida-Infektion sind entsprechend der befallenen Körperregionen und Organsysteme recht vielfältig. Bevorzugte Orte für Beschwerden sind:
- der Magen-Darm-Trakt
- das Immunsystem
- die Haut
- die Atemwege
- das Nervensystem
Magen-Darm-Trakt
Das gastrointestinale System ist der häufigste Ort für Menschen, an dem sich invasiven Mengen von Candida tropicalis in Form von Darmpilz ansiedeln können.
Der pathogene Pilz im Darm äußert sich durch Symptome wie übermäßige Blähungen, Verstopfung, Durchfall, Verdauungsstörungen und Bauchschmerzen.
Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder allergische Symptome auf Nahrungsmittel können vorkommen.
Immunsystem
In extremen Fällen kann es zu einer invasiven Ausbreitung kommen. Dabei dringen über die Blutbahn große Mengen von dem Hefepilz Candida tropicalis in den Körper ein.
Freigesetzte Stoffwechselprodukte können dann die körpereigene Immunabwehr überfordern. Bei einem geschwächten Immunsystem werden häufig ordnungsgemäße Funktionen des Körpers eingeschränkt, was den Zusammenhang zwischen dem Immunsystem und Infektionskrankheiten erklärt.
Haut
Beim Hautpilz können allergische Reaktionen mit Schwellungen im Bereich der Haut auftreten, Ekzeme können übersiedelt werden, auch Hautausschläge oder Nesselsucht sind möglich.
Atemwege
Bei Befall der Lunge kann es zu schwerwiegenden Atemproblemen kommen. Wenig bekannt ist, dass eine Sinusitis auch durch den Befall mit Hefepilzen bedingt sein kann.
Nervensystem
Das neurologische System kann auch von übermäßigem Befall durch Candida tropicalis betroffen sein. Zu den aufgetretenen Symptomen gehören neben einem Gedächtnisverlust auch starke Stimmungsschwankungen und Depressionen.
Häufig sind Kopfschmerzen, seltener sind Migräneattacken, die zu den auftretenden Beschwerden gehören können.
Auch Angst und Panikattacken, sowie eine unerklärliche Reizbarkeit können bei befallenen Patienten vorkommen.
Candida tropicalis Behandlung - Arzneimittel und Resistenz
Zur Behandlung von Candida tropicalis werden Arzneimittel mit antimykotischer Wirksamkeit eingesetzt. Zu den unterschiedlichen Wirkstoffklassen der Antimykotika gehören die Azole, die Fungine und Polyene.
Vermehrt kommt es in den letzten Jahren zu resistenten Pilzformen, die die Behandlung erschweren können.
In schwierigen Fällen werden häufig nach Auswertung eines Antibiogramms Azol-Antimykotika, wie Fluconazol und Voriconazol, und die neueren Fungine mit Caspofungin und Anidulafungin eingesetzt.
Das Polyen-Antimykotikum Nystatin wird bei Erwachsenen, Jugendlichen, Kindern und Säuglingen gegen unkomplizierte Candida-Infektionen eingesetzt, die sich im Mundbereich, in der Speiseröhre und im Magen-Darm-Trakt befinden. Aufgrund der schlechten Löslichkeit des Wirkstoffes im physiologischen Milieu sind systemische Nebenwirkungen weitestgehend auch bei Säuglingen unwahrscheinlich.
Orale Applikationsformen werden meist in Form einer Suspension verabreicht. Oral verabreicht sollte Nystatin grundsätzlich auch hinuntergeschluckt werden, um einer weitergehenden oder bereits erfolgten Besiedlung entgegenzuwirken.
Meist erfolgt die Besiedlung mit dem Candida tropicalis im Anfangsstadium noch ohne weitere Symptomatik. Erst mit weiterer Ausbreitung der Hefepilze werden die Beschwerdekomplexe ausgeprägter.
Der Wirkstoff Nystatin ist im Allgemeinen gut verträglich. Bei Allergien und anderen Unverträglichkeiten gegen die enthaltenen Wirk- oder die Hilfsstoffe sollte wie bei anderen Arzneimitteln auch auf die Anwendung verzichtet werden.
Candida tropicalis besitzt im Vergleich zu Candida albicans eine wesentlich höherer Virulenz. Geschwächte Patientengruppen mit schwerwiegender Symptomatik, wie beispielsweise mit Immundefekten oder Diabetes mellitus, sollten unter klinischer Beobachtung bleiben. Die höhere Resistenzentwicklung gegen antimykotisch wirkende Arzneistoffe kann nämlich zum Versagen der Therapie und zu weiteren Resistenzen führen.
Während der Therapie gegen Hefepilzeist auch eine Candida-Diät unbedingt sinnvoll. Hierzu sollten Sie den Zuckerkonsum reduzieren bzw. soweit möglich komplett streichen, da Zucker als Substrat der Pilze zu alkoholischen Verbindungen umgebaut wird. Diese können zu unangenehmen Beschwerden führen, die das Wohlbefinden zusätzlich beeinträchtigen.
Selbstredend sollten Sie auch auf Alkohol grundsätzlich bei einer Behandlung mit Arzneimitteln verzichten und bei einer Pilzinfektion im Besonderen, da Alkohol sogar zu den Auslösern einer Hefepilzinfektion zählt.
Wichtig ist, dass Sie sich als betroffener Patient an die vom Arzt verordneten Dosierungen und Einnahmeintervalle für die Medikamente halten. Sonst könnten Resistenzen des Candida tropicalis gegen das eingesetzte Arzneimittel eintreten, was die gesamte Behandlung in Frage stellen könnte.
Je nach befallenen Körperregionen werden topische (lokal wirksame) und systemische (den ganzen Körper betreffende) Applikationen von arzneilich wirksamen Substanzen eingesetzt. In speziellen Fällen werden verschiedene Darreichungen oft kombiniert verordnet. Damit sorgt man für einen gleichmäßigen und ausreichenden Wirkspiegel der Arzneimittel im Körper.
Die Wirksamkeit der Arzneimittel gegenüber Candida tropicalis wird durch unterschiedliche Angriffsorte am Hefepilz weiter optimiert, jedoch darf dieser Prozess nicht mit der Aussicht auf eine erfolgreiche Behandlung gleichgesetzt werden.
Der Erfolg ist von vielen weiteren Faktoren abhängig. Dabei sind auch Ihr Gesamtzustand und gleichzeitig vorliegende Erkrankungen mit zu berücksichtigen.
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