Und zwar raus aus dem Tiefkühler und rauf auf unsere Teller. Seit Herbst lagerten im Tiefkühler Teile eines Wildhasen (den ich wieder mal vom jagenden Tierarztfreund bekommen hatte), nämlich die Vorderfüße und der Rücken. Und deshalb gibt es jetzt gleich zwei Rezepte: eins für eine Pastasauce (die haben wir einige Tage später gegessen), hergestellt aus den Haxerln, und eins fürs Filet.
Ich habe die Wildhasenkeulen mit Gemüse und Speck für die Pastasauce gebraten. Mit dem Kochen fing ich schon am Nachmittag an, denn ein bisschen was vom feinen Gemüse brauchte ich fürs Abendessen. Da gab es die ausgelösten Wildhasenfilets. Sie wurden in Speck gewickelt, bekamen ein bisschen was vom Gemüse aus der Pastasauce sowie Linsen (mit Kapern und schwarzem Knoblauch) und ein Quittenpüree mit Weißwein und Butter. Das war ein richtig gutes Feiertagsessen. Die Sauce mit dem Fleisch von den Keulen gab es einige Tage später mit Pici:
Wildhasenragout mit Pici
2 Karotten
2 Zwiebeln
50 g Bauchspeck
Butterschmalz
Thymian
2 Hasenkeulen
1 Knoblauchzehe
40 ml Sherry-Essig
100 ml Rotwein
1 kleines Stück Bitterschokolade
250 ml Hühnerfonds (Wildfonds wäre sicher noch besser, hatte ich aber nicht mehr)
Salz, Pfeffer
Im Backrohr so lange braten, bis das Fleisch weich ist. Wie lange das dauert, kommt sehr auf das Alter des Wildhasen an. Bei unserem war das Fleisch nach etwa zwei Stunden zart und weich. Zwischendurch ab und zu kontrollieren, ob noch genug Flüssigkeit im Schmortopf ist, gegebenenfalls noch etwas Hühnerfonds zugießen. Ganz zum Schluss die Bitterschokolade unterrühren. Das weiche Fleisch von den Knochen zupfen und wieder in die Sauce geben. Mit Pici servieren.
Wildhasenfilet in Speck, mit Quittenpüree und Castelluccio-Linsen
2 Wildhasenfilets
einige dünne Scheiben fetter Speck (so viel, dass man die beiden Filets rundherum damit einwickeln kann)
Salz, Pfeffer
Butterschmalz
etwas vom fertig gebratenen Gemüse vom oberen Rezept
150 ml Hühnerfonds (Wildfonds wäre sicher noch besser, hatte ich aber nicht mehr)
etwa 50 g kalte Butter
Das Quittenpüree hab ich schon mal vorgestellt (damals zum knusprigen Schweinsbauch), hier noch mal das Rezept:
Quittenpüree:
2 große Quitten
Weißwein
20 g Butter
falls nötig: zum Abschmecken einige Spritzer Zitronensaft, Zucker
Die Quitten schälen, in Spalten schneiden und das Kerngehäuse entfernen. Mit dem Weißwein in einen kleinen Topf geben. Kochen, bis die Quitten zerfallen. Dabei zwischendurch, falls nötig, immer wieder etwas Weißwein zugießen. Vom Herd nehmen. Mit einem Stabmixer fein pürieren. Die Butter einrühren und abschmecken.
Linsen mit Kapern
1 EL Olivenöl
1 Zwiebel, gehackt
2 Knoblauchzehen, gehackt (K: schwarzer Knoblauch)
1 - 2 EL Salzkapern, gut gespült
150 g Linsen (K: Castelluccio)
Salz, Pfeffer
Die Linsen in einen Topf geben und mit kaltem Wasser aufsetzen. Zugedeckt ungefähr 40 Minuten sieden lassen, bis die Linsen weich sind. Von Zeit zu Zeit kontrollieren, ob noch genügend Wasser im Topf ist. Wenn die Linsen weichgekocht sind, abgießen. Zwiebel in heißem Olivenöl bräunen. Kapern und Knoblauch zufügen, durchrühren, zu den abgetropften Linsen geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Und das hat der Mitkoch beim Auslösen der Filets gefunden: