13. September 2015 | Cem Özdemir in einem Interview: "Wir brauchen einen Islam auf Basis der Verfassung"
Wir brauchen jetzt aber keinen türkischen oder arabischen Islam, sondern einen europäischen Islam, der sich an muslimische Einwanderer unterschiedlicher Herkunftsgebiete richtet und auf dem Boden des deutschen Grundgesetzes steht.
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Wir brauchen in Deutschland einen Islam, der sich auf der Basis unserer Verfassung frei entwickeln kann.
Hätte Herr Özdemir auch nur die geringste Ahnung vom Koran, wüsste er, dass sein Vorschlag eines „europäischen Islams" aus diversen Gründen entweder kindlich-naiv (um ‚bescheuert' zu vermeiden) oder bewußt korrumptiv irreführend ist.
- Der Gute möge mal erklären, wo territorial und wie kulturell Europa anfängt und aufhört. Wir haben karibische, mediterrane und afrikanische sowie asiatische 'Hoheitsgebiete' wie St. Martin und die ABC-Inseln. Im Osten grenzt Rußland ans chinesische Meer, Ostanatolien liegt tief in Asien. Für alle diese Teile Europas möchte der grüne Ötzi einen jeweils gesetzeskonformen europäischen Islam kreieren? Na, viel Spaß, Du Religionsexperte!
- Ductus generalis des Koran ist die Überordnung des direkten Wortes Allahs über alle säkularen Schriften und Gesetze - ergo auch alle Verfassungen (selbst die nicht schriftlich vorliegende englische). Welchen Unsinn verzapft dieser Schnittlauch-Cem hier?!?
- Soll mit einem 'europäischen Islam' eine derivative Kompatibilität zu den vorherrschenden Ideologien des Alten Testamentes, des Neuen Testamentes und des Talmud sowie der zahllosen Ableger wie das Buch Mormon, der Codex Jahwe, Dianetics und der Wachtturm-Ideologie fabriziert werden? Wie wär's, wenn wir uns von all diesen Ideologien freimachten und als homines sapientes der Philosophie zuwendeten? Schon mal davon gehört, Cemmy? Beides zugleich geht nicht.
Ich bleib' dabei: Religionen sind für Menschen, die das Denken bequemerweise anderen überlassen oder Alkohol nicht vertragen.
H.-W. Graf