Der größte Fehler beim Flirten – und wie Du ihn abstellst

Kürzlich hatte ich einen Coachingklienten, der ein sehr “typisches” Problem hatte:

Wenn er mit einer Frau flirten wollte, gelang ihm das fast nie, weil er sich ständig Gedanken darüber machte, was die Frau wohl von ihm denken würde. Was, wenn er das-und-das machte oder sagte und sie dann das-und-das dachte? Was, wenn sie gar nicht auf Männer wie ihn stehen würde? Was, wenn er einen Fehler machen würde? Was, wenn sie ihn ablehnen würde, weil er… zu alt, zu klein, zu schüchtern, zu…. was auch immer… wäre?

Das Ergebnis?

Immer dasselbe: Er verhedderte sich in seinen Gedanken und tat… gar nichts.

Kennst Du das?

Epic Fail: Man glaubt zu wissen, was der andere wollen und denken könnte. Man glaubt zu wissen, der andere mag einen nicht aus diesen oder jenen Gründen. Ich nenne das “Wahnvorstellungen”: Man ist ihm Wahn zu glauben, dass man weiss, was jemand anders denkt und will. Und dann verheddert man sich so in den nicht gedachten Gedanken des anderen, dass man sich am Ende einfach nur schrecklich fühlt und ein “Korb” vorprogrammiert ist.

Der Grundfehler daran ist, dass man ja gar nicht wissen kann, was der andere denkt und will – doch während man darüber nachdenkt, macht man ein sehr, sehr unattraktives Gesicht und hat eine sehr, sehr schlechte Ausstrahlung.

Denk mal nach: Du hast die andere Person gesehen – und ohne dass er/sie vielleicht auch nur einen Pieps gesagt hat, fandest Du diesen Menschen attraktiv. Du allerdings bist davon überzeugt, dass Du irgendwas besonderes tun musst, um von Deinem Gegenüber ebenfalls positiv betrachtet zu werden. Und während Du Dir also Gedanken darüber machst, was an Dir alles “ablehnenswert” wäre, machst Du etwas, dass Dich wirklich unattraktiv macht: Du machst ein Gesicht, als würdest Du eine Tracht Prügel erwarten – oder gerade bekommen. Nicht gerade sexy, oder? Und genau deswegen wirst Du dann auch abgelehnt. Nicht weil Du dick, dünn, klein, groß, hässlich, dumm oder arm bist – sondern weil Du aussiehst wie jemand, dem man auf keinen Fall näher kommen sollte.

Das Problem liegt häufig darin, dass man sich selbst für unattraktiv hält, weil man nicht den perfekten Körper hat, nicht den perfekten Lebenslauf, nicht den perfekten Gesprächseinstieg parat hat oder sonst etwas in dieser Art. Doch wer hat das schon? Und wer sagt, dass man das haben muss, um von jemandem gemocht zu werden?

Ich musste spontan an einen “Klienten” denken, dessen Geschichte aufgrund der Umstände unserer Begegnung filmisch festgehalten wurde:

Rodrigo war ein Teilnehmer des “Bruno Banani Flirtcamps”, dass ich vor einigen Jahren als Coach geleitet habe. Männer aus verschiedenen europäischen Ländern hatten sich um die Teilnahme beworben und neun glückliche Gewinner durften eine Woche mit mir und Patrick (dem “Werbebotschafter” der Marke) auf Ibiza verbringen. Rodrigo allerdings war eher “zufällig” unter die Gewinner geraten und fühlte sich schlecht, weil er unter anderem glaubte, seine Englischkenntnisse wären nicht gut genug. Außerdem hatte er immer noch Liebeskummer und wenig Selbstvertrauen. Sein erstes Zusammentreffen mit meinen “Mädels” Rachael und Layla war ein Desaster – er machte falsch, was immer man falsch machen konnte (ab Minute 1:48):

Ja, das war wirklich nicht sehr nett von den beiden – aber ganz ehrlich: Vermutlich wäre Rodrigo in einer “echten” Situation genauso abserviert worden wie hier. Warum sollten die Mädchen Lust haben, sich mit ihm zu unterhalten, wenn er es selbst nicht weiss?

Am nächsten Tag traf ich mich mit Rodrigo zu einem Einzelcoaching und ich fand mehr über ihn heraus:

Er glaubte, dass Mädchen ihn nicht besonders mochten, weil er kein “Aufschneider” sondern eher ein ruhiger, introvertierter Typ war – und er glaubte, dass er unattraktiv sei, weil er “zu dünn” sei. Deshalb versteckte er sich hinter diesem Bart und diesem riesigen weiten Hemd.

Ich erklärte ihm: “Rodrigo, es ist okay, wenn du wenig redest – aber die Frauen müssen merken, dass du ein guter, freundlicher Typ bist. Wenn du immer nur schweigst und dann auch noch ein böses oder ängstliches Gesicht machst, denken die Leute, du bist ein Selbstmordattentäter und versteckst eine Bombe unter deinem weiten Hemd!”

Das leuchtete ihm ein – ich fragte ihn auch, warum er denkt, dass er zu dünn sei. Es stellte sich heraus, dass das die Worte von Mama und Oma waren. Wohlmeinend: “Junge, iss! Du bist viel zu dünn!” Er schloss daraus: “Du bist nicht in Ordnung wie du bist!” und “Du bist falsch” sprich: Du bist unattraktiv, mit dir stimmt was nicht… Ich konnte ihn überreden, dass wir ein paar Klamotten kaufen, in denen er sich nicht versteckt, sondern auf eine gute Weise zeigt, dass er ein attraktiver, schlanker, junger Mann ist. Und dass er sich den Bart zumindest in eine gepflegte Form schneiden und rasieren lässt.

Dann fragte ich ihn: “Rodrigo, wenn du in deiner Heimat Freunde triffst, wie begrüßt ihr euch dann?”

Er antwortete mir, dass es üblich sei, dass man sich zur Begrüßung auf die Wangen küsse – also etwa so, wie es die Franzosen auch tun. Ich war überrascht – und sagte “Aha, das ist also in Spanien üblich?!” Er bejahte und ich bat ihn, es mir zu zeigen, was er dann auch tat. “Prima”, sagte ich zu ihm: “Wie gut, dass wir zufällig in Spanien sind! Wenn Du die Mädchen heute Abend im Club triffst, dann möchte ich, dass du sie mit dieser netten Sitte bekannt machst und ihnen zeigst, wie man sich in Spanien begrüsst.”

“Kann ich das echt machen?”, fragte er mich.

“Sind wir in Spanien?”, frage ich zurück.

“Ähm.. ja, denke schon.”, sagte er.

“Bist Du Spanier?”, fragte ich weiter.

“Ja!”, sagte er.

“Na also!”, entgegnete ich, “dann ist das wohl Deine Aufgabe als spanischer Kulturbotschafter, oder?”

Es war verrückt: Sein Äußeres war nicht mehr so “furchteinflößend” und uninteressant und meine Bestärkung, dass er okay war taten ihr Übriges… Er zeigte den beiden Ladies, wie man  sich in Spanien begrüßt und die konnten selbst kaum glauben, was gerade passierte… doch sieh selbst ab 0:57:

Natürlich fühlte es sich für ihn immer noch seltsam an – aber er hatte es geschafft und er hatte es auch verstanden:

Hör auf, Dir Gedanken darüber zu machen, was der andere alles wollen könnte, das Du nicht kannst. Es gibt Millionen Menschen, die nicht das wollen oder suchen, was Du anzubieten hast. Doch wenn Du immer in Deinen Wahnvorstellungen bleibst, wirst Du auch die niemals kennenlernen, die eigentlich perfekt wären für Dich…

Du musst nicht von jedem gemocht werden – Du musst einfach nur das tun, was Deine wahre Überzeugung ist. Was Du gut und richtig findest – und wer das auch mag, der wird Dich mögen.

Hör auf, Dich hinter Deinen Wahnvorstellungen zu verstecken…

Sei Du!

Sei echt!

Sei freundlich dabei…

Was kann schon passieren?

Sie/er könnte nein sagen – na und?

Es gibt tausende von Menschen da draußen, die Du kennen lernen kannst und die interessiert sind – wenn Du nicht Dein Wahnsvorstellungs-Selbstzweifel-Gesicht ziehen würdest…

Übrigens… genau das lernst Du in meinen Flirt-Trainings ;-)



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