Inhalt
Jay Gatsby ist ein geheimnisvoller junger Mann, der auf seinem Anwesen in Long Island, New York, schillernde und ausschweifende Feste feiert. Zahllose Menschen besuchen die Partys und die meisten davon haben den Gastgeber noch nie persönlich getroffen. Unglaubliche Geschichten ranken sich um die Gestalt Jay Gatsby, doch das scheint den Gästen völlig egal zu sein, solange die Partys so ruchlos bleiben, wie sie sind. Als Nick Carraway jedoch in Gatsbys Leben tritt, verändert sich alles.
Eine unfassbar tragische Geschichte, die mich begeistern konnte.
Nachdem ich den Film mit Leonardo DiCaprio gesehen hatte war mir klar, dass ich diesen Klassiker unbedingt lesen möchte. Das Buch habe ich mir dann recht schnell gekauft und es ist über ein Jahr auf meinem SuB gelegen. Als Susen von Susen lives zu einer erneuten Leserunde aufgerufen hat, habe ich mich direkt gemeldet und mitgelesen. Es hat sehr viel Spaß gemacht sich mit anderen über dieses sehr besondere Buch auszutauschen.
Was mir direkt von Anfang an aufgefallen ist, war der Schreibstil. Fitzgerald hat mich als Leser direkt in die Zeit der 20er Jahre hineinversetzt. Ich habe diese Trägheit gespürt, diesen Schwermut, der durch die Seiten getrieft ist und das Gefühl, nicht zu wissen was ich mit mir selbst anfangen soll, hat sich beinahe durch die Seiten auf mich übertragen. Ich habe den Luxus gespürt und vor meinem inneren Auge ablaufen lassen, wie die Partys von Jay Gatsby verlaufen sind.
Die Art, wie Fitzgerald schreibt hat mir unglaublich gut gefallen. Ich hätte nicht erwartet, dass mir das Buch auf diese Weise schon so zusagt, da ich den Film ja bereits kannte.
Die Charaktere haben es mir besonders zu Anfang etwas schwer gemacht. Sie bleiben sehr lange blass und unnahbar. Bis zuletzt habe ich mich dem Erzähler Nick nicht wirklich nah gefühlt, obwohl er der Einzige ist, den ich von Anfang bis Ende auf der Reise durch das Buch begleite. Nick lässt sich sehr leicht von dem Reichtum seiner Umwelt beeinflussen, auch wenn er selbst, im Vergleich zu den anderen, gar nicht so wohlhabend ist. Warum er seinen Sommer auf Long Island verbringt wird nie so richtig geklärt. Er ist als Erzähler eher unzuverlässig, weil er Details über sich und sein Leben beinahe komplett auslässt. Immer wieder wird eine Andeutung fallen gelassen, endgültig geklärt allerdings nichts.
Jay Gatsby ist eher ein Schattenwesen, als ein greifbarer junger Mann, der rauschende Feste feiert. Nick gelangt durch eine Einladung auf eine seiner Partys und hat den Gastgeber noch nie in seinem Leben gesehen. Als er ihn dann kennen lernt ist er von dieser Person fasziniert. Gatsby ist charismatisch, einnehmend, er kann überzeugend sein und er ist sehr leidenschaftlich, das beinahe schon in Besessenheit umschlagen kann. Gleichzeitig ist er auch ein Träumer, der die Realität oftmals aus den Augen verliert. Er ist unglaublich reich und hat eigentlich keine Ahnung was er mit all seinem Geld tun soll. Er weiß nicht einmal was er mit seinem Leben anfangen soll und die Partys scheinen ihm wenigstens für einen Augenblick abhilfe zu schaffen.
Die Handlung an sich verläuft recht rasant und kommt zu einem eher unerwarteten und vor allem tragischen Ende. Allerdings finde ich das sehr passend für die Geschichte. Es musste so enden, alles andere hätte für mich persönlich eher weniger Sinn ergeben. Auf ein Happy End kann man bei einer solchen Geschichte einfach nicht hoffen. Viel mehr kann und will ich einfach nicht verraten. Wer den Film und das Buch noch nicht kennt, dem kann ich beides nur sehr ans Herz legen. Der Film hat für mich das Buch perfekt umgesetzt und all die Ausschweifungen wunderbar in Szene gesetzt. Es lohnt sich aufjedenfall ein Blick in die Verfilmung.
Fazit
„Der große Gatsby“ ist ein Klassiker, der mich mit seiner besonderen Stimmung und dem tollen Schreibstil wirklich in seinen Bann gezogen hat. Die Charaktere lassen sich von ihrer Trägheit dahin treiben und steuern ungebremst in eine Katastrophe. Dass es kein wirkliches Happy End gibt hat mir besonders gut gefallen und soll unter keinen Umständen abschrecken. Ein Blick in das Buch lohnt sich aufjedenfall.