Folge eins nach der Mortis Trilogie und wie reagieren unsere Helden auf diese buchstäblich erschütternden Erlebnisse? Nun, eigentlich gar nicht! Gut, man könnte argumentieren, dass Anakin Ahsoka nicht auf diese Mission mitnehmen will, weil er erlebt hat, was mit ihr auf Mortis passiert ist. Und man könnte ebenso argumentieren, dass Ahsoka unbedingt auf diese Mission mit will. wie sie erlebt hat, was mit Anakin auf Mortis geschehen ist, aber beides scheint mir ein recht dünnes Argument zu sein und einen wirklichen Konnex zwischen „The Citadel“ und der Mortis Trilogie gibt es für mich nicht.
Dave Filoni sagt über diese Folge, dass sie sehr stark an die klassische Trilogie erinnert und das ist sicher richtig. Schon allein der Hauptplot – einen Gefangenen aus einem feindlichen Gefängnis zu befreien weckt natürlich starke Assoziationen mit Episode IV.
Dann ist da weiters das Einfrieren in Karbonit inklusive des unvermeidlichen Ugnaught. Dave Filoni meint in seinem Videokommentar, dass diese Rasse quasi die galaxisweiten Experten für das Einfrieren in Karbonit seien, wobei er dies scheinbar selbst nicht so ganz ernst meint. Ich persönlich hätte auf diesen „Cameo“ Auftritt verzichten können, zumal der hier gezeigte Ugnaught, der auf den Namen Erk Zallis hört eher einem Wesen aus der Muppet Show ähnelt, als den doch eher hässlichen Kreaturen aus ESB. Aber es ist durchaus interessant, dass ausgerechnet Anakin auf die Idee gekommen ist, die Jedi und die Klone in Karbonit einzufrieren, um sie unbemerkt die die Scanner zu schmuggeln; rund 25 Jahre später wird er diese Idee – wenn auch in einem anderen Kontext und mit einer anderen Zielsetzung noch einmal haben…
Nein, das ist nicht Bespin!
Der Gefriermeister
Die Zitadelle selbst ähnelt (zumindest in ihrem Inneren) recht stark dem Gefängnisblock des Todessterns, inklusive der Zellentüren und der 6-linsigen Kameras.
Dann ist da natürlich noch Wilhuff Tarkin, der schon als junger Mann ein ebensogroßes Arschloch ist, wie später als Grand Moff. In dieser ersten Folge der Citadel Trilogie bekommt man schon ein wenig einen Eindruck vom Verhältnis zwischen Tarkin und Anakin, doch darauf möchte ich heute noch nicht eingehen, da wir in der nächste Folge noch wesentlich mehr davon bekommen.
Leia wird ihn einst an seinem Gerucht erkennen!
Schließlich erinnert die Szene, in der das Schiff mit den Jedi und den Klonen die Blockade um Lola Sayu erreicht und auf die Freigabe zur Landung wartet recht stark an ROTJ, als die „Tydirium“ auf die Landeerlaubnis für Endor wartetet. Fast hätte ich damit gerechnet, dass einer der Droiden „I don’ know, just fly casually!“ sagt. Lola Sayu ist übrigens ein interessanter Planet. Abgesehen davon, dass es dort wiederum sehr viel Lava gibt (wenn auch hellere als auf Mustafar) fehlt ihm quasi die untere Häfte. Sieht ziemlich beeindruckend aus!
Hier fehlt doch etwas...
Doch kommen wir nun kurz zur Zitadelle selbst: die Einrichtung ist vor langer Zeit errichtet worden um „Rogue Jedi“ wegzusperren, wobei nicht wirklich gesagt wird was einen Jedi zu einem „rogue“ macht. Sind damit auch die „Verlorenen 20″ gemeint, oder Jedi die gegen den Code des Ordens verstoßen haben, indem sie z.B. geheiratet und Kinder bekommen haben (also die Frauen zumindest)? Hätte man Anakin, wenn der Orden von seiner Ehe mit Padme erfahren hätte auch in die Zitadelle gesperrt? Oder Dooku, wenn man ihn am Ende von Episode II gefangengenommen hätte? Oder vielleicht sogar Palpatine falls er sich Mace Windu ergeben hätte (wobei der wohl kaum noch als „Rogue Jedi“ durchgeht?!)? Ist nicht auch Quinlan Vos ein solcher „Rogue Jedi“, der sich mehr als einmal an die Grenze zur Dunklen Seite begeben hat (und vielleicht sogar darüber hinaus)? Vielleicht plant ja sogar Rahm Kota den gefangenen Vader in die Zitadelle zu bringen nachdem er ihn auf Dantooine verhört hat…
Jedenfalls scheint der Orden mit einigen dieser „Rogues“ gerechnet zu haben, denn die Anlage ist ziemlich groß…
Ein Gefängnis für "durchgedrehte" Jedi
Auf der anderen Seite scheint sie nicht aufzuweisen, das sie besonders dafür prädestiniert, machtfähige Wesen für längere Zeit in ihren Mauern festzuhalten. Gut die Wände sind dick, auf dem Planeten hausen einige gefährliche Kreaturen (wie wir noch sehen werden) und es ist nicht wirklich leicht von dort zu verschwunden, aber sollte so eine Anlage nicht auch irgendwelche Einrichtungen haben, die die Macht zumindest „dämpfen“?
Geleitet wird dieses Gefängnis aktuell von einem Wesen namens Osi Sobeck, der vom Namen her auch ein wiener Hausmeister hätte sein können (böse Zugen behaupten, auch von seinem Charakter her) und dessen Glubschaugen mich ein wenig an die Aliens aus „Mars Attacks“ erinnern, wobei seine Rasse, die Phindians gar nicht für CW erfunden, sondern bereits vorher im EU verwendet wurde.
Schließlich erlebt diese Folge auch die Serienpremiere von Even Piell, jenem Jedi Meister, dem wir das erste Mal in TPM begegnet sind und dessen Rasse wohl nicht nur ich für „irgendwie mit Yoda verwandt“ hielt, was sich aber als komplett falsch herausgestellt hat. Wie so viele Aliens in der Serie ist auch Piell optisch sehr gut gelungen, überrascht hat mich nur seine tiefe, kräftige Stimme.
Alles in allem ist „The Citadel“ ein recht guter Beginn der neuen Trilogie, wenn er meiner Meinung nach auch nicht an die Eröffnungsfolgen der Nightsister- und der Mortis Trilogie heranreicht.
Was es sonst noch zu erwähnen gibt:
- Ich finde es interessant, dass nach so vielen tausend Jahren der Raumfahrt immer noch neue Hyperraum Strecken entdeckt werden. Auch wäre es nett zu erfahren, ob Grievous genau diese benützt, um vor dem Beginn von Ep. III nach Coruscant zu gelangen.
- R2 wird in dieser Folge in den Rang des Commanders erhoben (strenggenommen ist der damit Ahsoka gleichgestellt!) und bekommt seine eigenen umprogrammierten Kampfdroiden beigestellt (die „zufälligerweise“ auch ein blau lackiertes Muster haben). Und sie sind offenbar in der Lage, R2s’ „Geziwtscher“ zu verstehen.
- Um in die Zitadelle zu gelangen scheinen sich die Macher der Serie Anleihen bei den Logo Star Wars Spielen genommen zu haben. Auch dort braucht man von Zeit zu Zeit kleine Personen, um manche Stellen zu erreichen.
Die obigen Bilder und noch viele mehr gibt es wie immer auf meiner Flickr Seite.