Der goldene Kompass. [#WritingFriday] Week 32

Von Elizzy @Elizzy_91

Hi Schreiberlinge

Es ist wieder Freitag und damit Zeit für viele tolle Geschichten. Letzte Woche waren wieder unglaublich, fantastische Beiträge dabei, es lohnt sich auf jeden Fall diese nachzulesen. Bei mir wird es heute wieder ins Genre Fantasy gehen, ich hoffe ihr habt Spass an der Geschichte rund um den goldenen Kompass!


Die Regeln im Überblick;

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen

Schreibthemen August

  • Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Luna war so verliebt aber niemand hätte damit gerechnet, dass…“ beginnt.
  • Beschreibe einen Tag im Leben einer Plastikflasche.
  • Schreibe eine Geschichte zu folgender Situation; Du betrittst einen schummrigen, alten Laden und kaufst …(Platz für eigene Idee)… dafür wirst du dann aber verfolgt.
  • Schreibe eine Danksagung an dein Bücherregal.
  • Du bist Paartherapeutin, erzähle von einer Sitzung.

Schreibe eine Geschichte zu folgender Situation; Du betrittst einen schummrigen, alten Laden und kaufst …(Platz für eigene Idee)… dafür wirst du dann aber verfolgt.

Endlich hatte ich die kleine Stadt am Rande des Dunkelwalds erreicht. Nach dem drei tätigen Fussmarsch durch den Dunkelwald war ich auch reichlich ausgehungert und durstig. Die Stadt schimmerte in der untergehenden Sonne und ich betrat als erstes die Gaststube, die sich „Verlorene Weide“ nannte.

Die Bedienung blickte mich gelangweilt an und forderte mich auf Platz zu nehmen. Die Auswahl war recht gross, da sich ausser mir niemand in der Verlorenen Weide befand. Die Tische wirkten bereits etwas schäbig und die Speisekarte zerfiel beinahe, als ich sie genauer betrachtete.

„Ehm, ich hätte gerne einen Kaffee und dazu das Tagesmenü“
„Ist aus“, erklang die unfreundliche Stimme der Bedienung.
„Also der Kaffee oder das Essen?“
„Das Essen, Kaffee könn‘ Sie haben.“ Damit tapste sie auch schon davon und liess mich einfach mit offenem Mund sitzen. Wie unfreundlich. Mein Magen knurrte zur Bestätigung, wenigstens würde es Kaffee geben.

Ich holte die klein gefaltete Landkarte aus meiner Jackentasche hervor und klappte sie auf, in der Zwischenzeit stellte mir die Bedienung auch meinen Kaffee hin. Ich hatte noch einen weiten Weg vor mir und beschloss für ein paar Tage Rast zu machen, Proviant zu beschaffen und mich erst danach wieder auf den Weg zu machen. Mittlerweile füllte sich die Gaststube und eine Gruppe junger Männer betrat das Lokal und setzte sich an die Bar.

„Ich sag’s euch der alte Willy ist total verrückt!“ Einer der Männer, seine Haare waren Kupferrot, schlug mit der Faust auf die Bar.
„Er behauptet doch tatsächlich, seine verstorbene Frau würde ihn noch jeden Tag besuchen. Und dies mit Hilfe eines Kompasses!“

Sofort horchte ich auf. War das möglich? Sprachen diese Kerle etwa über den Kompass!? Ich trank hastig meinen Kaffee aus und begab mich an die Bar. Möglichst unauffällig versuchte ich mit zu hören.

„So verscheucht er sich seine Kundschaft nur“, meinte ein blonder Typ in der Nähe.
„Mir kann das nur recht sein, sein Laden ist mir nicht geheuer“, der rothaarige Typ nahm einen Schluck von seinem Bier und dabei fiel sein Blick verwundert auf mich.
„Oh ein neues Gesicht“, er zeigte mir ein schiefes Lächeln „Wie heisst du denn?“
„Luisa, ich bin nur auf Durchreise. Von welchem Laden habt ihr gesprochen?“ Ich musste die Chance nutzen, wenn der goldene Kompass tatsächlich wieder aufgetaucht war, musste ich ihn haben!
„Freut mich Luisa, ich bin Derek, das sind Jack und Karl“, er zeigte auf seine beiden Kumpel „Wir sprachen über den Antiquitäten Laden, gleich hier die Strasse runter. Aber glaub mir, dort gibt es nichts was dich interessieren könnte. Der Alte hat nur Ramsch rumliegen.“

Nachdem ich noch eine zweite Tasse Kaffee ausgetrunken hatte, war ich nun auf dem Weg in das besagte Geschäft. Es war bereits dunkel geworden und ich hoffte, dass es nicht bereits geschlossen hatte. Doch ich sah schon von weitem, dass noch Licht brannte. An der Tür befand sich ein Schild auf dem in grossen Buchstaben „Willys Schätze“ stand. Ich betrat das Geschäft und setzte damit ein kleines Glöckchen, welches sich oberhalb des Türrahmens befand, in Bewegung. Obwohl das Licht brannte, war es ziemlich schummrig. Es gab grosse Regale, die allesamt vollbeladen waren, teilweise mit Dingen, die ich noch nie gesehen hatte. So gab es einen Hut mit einem grossen Propeller, der wenn ich mich nicht täuschte, langsam vor sich hin schnarchte. Auf einem grossen Tisch lag eine Porzellan Schatulle, ich hob gerade den Deckel, als ich ein Räuspern vernahm.

„Guten Tag Fräulein, sind Sie auf der Suche nach etwas bestimmten?“ Ein ältere Mann, mit Glatze und langem weissen Bart blickte mich freundlich aus seinen hellen Augen an.
„Ich… ich würde gerne diese Schatulle kaufen!“ Unglaublich! Unter seinem langen Bart, baumelte eine Kette, an der sich tatsächlich der „Goldene Kompass“ befand. Das Familienerbstück meiner Familie, ein mächtiger Gegenstand, der es schaffte Tote wieder in unsere Welt zu holen. Ich musste ihn haben! Doch aus Erfahrung wusste ich, das Menschen, die in den Bann des Kompasses gezogen wurden, nur schwer widerstehen konnten.

„Ein schöner Gegenstand, den sie sich da ausgesucht haben, Liebes.“ Damit griff er nach der Schatulle und nahm sie mit zur Kasse. Ich wusste, dass ich mächtig ärger kriegen würde, doch ich sah keine andere Lösung. Ich bezahlte meine Schatulle, blickte dem Besitzer in die Augen und sagte „Sie müssen mir den Kompass geben Willy. Ihre Frau findet so keine Ruhe.“ Der Schock war ihm deutlich in Gesicht geschrieben, ich nutzte die Chance, griff nach dem Kompass und riss an der Kette. Im selben Augenblick, rannte ich auch schon aus dem Laden. Der Kompass fühlte sich warm in meiner Hand an, doch mir blieb nicht lange Zeit, um mich über meinen Diebstahl zu freuen, denn ich hörte bereits die Türglocke. Ich blickte zurück und sah Willy wie er mit rotem Kopf los rannte.

Ich öffnete den Kompass, schloss die Augen und sprach leise „Felisstadt“, als mich auch schon ein Wirbelsturm mitten in den Kompass zog. Zum Glück, hatte Willy nicht herausgefunden wozu der Kompass alles fähig war.


 Aktuelle Teilnehmer (ihr könnt jederzeit mit einsteigen!):

RAN AN DIE STIFTE,


Rückblick auf den Juli

Buchladen vs. Bibliothek [#WritingFriday] Week 27
Vom Fallen und Fliegen [#WritingFriday] Week 28
Das Sommergewitter [#WritingFriday] Week 29
Wohin gehst du? [#WritingFriday] Week 30