Die Suche nach Erlösung
Der Ritter Raoul von Bazerat lebt Anfang des 14. Jahrhunderts in Lothringen auf dem Landgut Bazerat. Er genießt sein Leben in vollen Zügen, bis eine schwere Lungenkrankheit alles auf den Kopf stellt. Raoul beginnt sich zu fragen, was er bisher erreicht hat und begibt sich auf eine Pilgerreise nach Rom. Durch Zufall wird er von Kardinal Morra mit dem Auftrag betraut, im Namen des Papstes nach Jerusalem zu reisen, um ein Schriftstück mit Hinweisen auf den Stab des Heiligen Antonius bei einem Edelmann abzuliefern. Schnell wird Raoul in die Jagd nach den Stab des Antonius hineingezogen, die ihn bis nach Armenien führt. Auch eine geheimnisvolle Ägypterin schließt sich Raoul an, die mehr zu wissen scheint, als sie zugeben mag…
Dies ist der erste Roman von Christoph Lode und das merkt man ihm stellenweise auch an. Aber niemals in einem Umfang, den man als Störend empfinden könnte. Ich habe den Vergleich zu seinen neueren Büchern und hier sind Details und Personen einfach etwas stimmiger ausgearbeitet, als in „Der Gesandte des Papstes“. Z.B. leidet Raoul an einer sehr ernsten Krankheit seiner Lunge, die ihm schwer zu schaffen macht und ihn schwächt, doch meistens ist er sehr schnell wieder auf den Beinen, was mich ein wenig an einen Superhelden denken ließ. Auch seine Auseinandersetzung mit seiner Krankheit kommt ein wenig zu kurz. Ich würde schwer mit mir hadern und verzweifelt sein, wobei Raoul es anscheinend sehr gelassen hinnimmt, dass er öfter mal Blut hustet. Ansonsten ist das Meiste außenherum stimmig und wunderbar realistisch umgesetzt.
Der Schreibstil ist auch in diesem früheren Werk des Autors wunderbar flüssig zu lesen. Er weiß einfach mit Worten umzugehen und entführt den Leser so ins tiefste Mittelalter, das so lebendig und düster dargestellt wird, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Ein dunkles Zeitalter, das uns heutzutage sehr fremd erscheinen mag, aber gerade deshalb so faszinierend ist. Die Beschreibungen waren alle sehr detailliert und interessant, die Geschichte selbst sehr spannend erzählt, so dass das Buch schnell gelesen werden konnte. Ein Höhepunkt folgte auf den Vorherigen und durch einige Perspektivwechsel zwischen den Gruppen um Raoul, Kardinal Morra und ibn-Marzuk, der im Auftrag des Sultans an-Nasir den Stab sucht, ließ niemals Langeweile aufkommen.
Die Personen konnten mich fast alle überzeugen. Gerade die „Bösewichte“ ibn-Marzuk und Kardar al-Munahid mit seinen Söldnern haben es mir sehr angetan. Sie waren sehr gut und glaubwürdig dargestellt. Kardinal Morra gefiel mir auch gut, aber er kam mir fast ein wenig zu kurz. Raoul war mir sehr sympathisch und ich konnte sehr gut mit ihm mitfühlen, auch wenn er zu Beginn des Buches noch ein richtiger Schürzenjäger war. Jada, die geheimnisvolle Ägypterin, ist eine sehr emanzipierte und starke Frau, was ihrer Herkunft geschuldet ist. Mich hat nur gewundert, dass ihre Stellung so leicht von den Männern akzeptiert wurde. Ich mochte Jada sehr gerne! Matteo Gaspare ist mir im Laufe der Geschichte auch sehr ans Herz gewachsen, aber ich konnte seine späteren Handlungsweisen dann nicht mehr richtig nachvollziehen.
Das Cover ist sehr typisch für einen Historischen Roman mit einem mittelalterlichen Gemälde ausgestattet. Genau so etwas spricht mich eigentlich gar nicht an! Gut, dass ich Christoph Lode schon durch andere Bücher schätzen gelernt habe!
Insgesamt ist „Der Gesandte des Papstes“ ein sehr gelungenes Erstlingswerk eines talentierten Autors, bei dem man über ein paar kleine Schwächen locker hinwegsehen kann. Ich kann dieses Buch getrost allen empfehlen, die sich für das Mittelalter und die Region Kleinasien in dieser Zeit interessieren, aber auch allen, die einfach einen spannenden und interessanten Historischen Roman lesen möchten!
Der Gesandte des Papstes
von Christoph Lode Taschenbuch: 512 Seiten Verlag: Goldmann Verlag (9. März 2009) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3442467993 ISBN-13: 978-3442467990
Rezension vom 28.04.2012
Der Ritter Raoul von Bazerat lebt Anfang des 14. Jahrhunderts in Lothringen auf dem Landgut Bazerat. Er genießt sein Leben in vollen Zügen, bis eine schwere Lungenkrankheit alles auf den Kopf stellt. Raoul beginnt sich zu fragen, was er bisher erreicht hat und begibt sich auf eine Pilgerreise nach Rom. Durch Zufall wird er von Kardinal Morra mit dem Auftrag betraut, im Namen des Papstes nach Jerusalem zu reisen, um ein Schriftstück mit Hinweisen auf den Stab des Heiligen Antonius bei einem Edelmann abzuliefern. Schnell wird Raoul in die Jagd nach den Stab des Antonius hineingezogen, die ihn bis nach Armenien führt. Auch eine geheimnisvolle Ägypterin schließt sich Raoul an, die mehr zu wissen scheint, als sie zugeben mag…
Dies ist der erste Roman von Christoph Lode und das merkt man ihm stellenweise auch an. Aber niemals in einem Umfang, den man als Störend empfinden könnte. Ich habe den Vergleich zu seinen neueren Büchern und hier sind Details und Personen einfach etwas stimmiger ausgearbeitet, als in „Der Gesandte des Papstes“. Z.B. leidet Raoul an einer sehr ernsten Krankheit seiner Lunge, die ihm schwer zu schaffen macht und ihn schwächt, doch meistens ist er sehr schnell wieder auf den Beinen, was mich ein wenig an einen Superhelden denken ließ. Auch seine Auseinandersetzung mit seiner Krankheit kommt ein wenig zu kurz. Ich würde schwer mit mir hadern und verzweifelt sein, wobei Raoul es anscheinend sehr gelassen hinnimmt, dass er öfter mal Blut hustet. Ansonsten ist das Meiste außenherum stimmig und wunderbar realistisch umgesetzt.
Der Schreibstil ist auch in diesem früheren Werk des Autors wunderbar flüssig zu lesen. Er weiß einfach mit Worten umzugehen und entführt den Leser so ins tiefste Mittelalter, das so lebendig und düster dargestellt wird, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Ein dunkles Zeitalter, das uns heutzutage sehr fremd erscheinen mag, aber gerade deshalb so faszinierend ist. Die Beschreibungen waren alle sehr detailliert und interessant, die Geschichte selbst sehr spannend erzählt, so dass das Buch schnell gelesen werden konnte. Ein Höhepunkt folgte auf den Vorherigen und durch einige Perspektivwechsel zwischen den Gruppen um Raoul, Kardinal Morra und ibn-Marzuk, der im Auftrag des Sultans an-Nasir den Stab sucht, ließ niemals Langeweile aufkommen.
Die Personen konnten mich fast alle überzeugen. Gerade die „Bösewichte“ ibn-Marzuk und Kardar al-Munahid mit seinen Söldnern haben es mir sehr angetan. Sie waren sehr gut und glaubwürdig dargestellt. Kardinal Morra gefiel mir auch gut, aber er kam mir fast ein wenig zu kurz. Raoul war mir sehr sympathisch und ich konnte sehr gut mit ihm mitfühlen, auch wenn er zu Beginn des Buches noch ein richtiger Schürzenjäger war. Jada, die geheimnisvolle Ägypterin, ist eine sehr emanzipierte und starke Frau, was ihrer Herkunft geschuldet ist. Mich hat nur gewundert, dass ihre Stellung so leicht von den Männern akzeptiert wurde. Ich mochte Jada sehr gerne! Matteo Gaspare ist mir im Laufe der Geschichte auch sehr ans Herz gewachsen, aber ich konnte seine späteren Handlungsweisen dann nicht mehr richtig nachvollziehen.
Das Cover ist sehr typisch für einen Historischen Roman mit einem mittelalterlichen Gemälde ausgestattet. Genau so etwas spricht mich eigentlich gar nicht an! Gut, dass ich Christoph Lode schon durch andere Bücher schätzen gelernt habe!
Insgesamt ist „Der Gesandte des Papstes“ ein sehr gelungenes Erstlingswerk eines talentierten Autors, bei dem man über ein paar kleine Schwächen locker hinwegsehen kann. Ich kann dieses Buch getrost allen empfehlen, die sich für das Mittelalter und die Region Kleinasien in dieser Zeit interessieren, aber auch allen, die einfach einen spannenden und interessanten Historischen Roman lesen möchten!
Der Gesandte des Papstes
von Christoph Lode Taschenbuch: 512 Seiten Verlag: Goldmann Verlag (9. März 2009) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3442467993 ISBN-13: 978-3442467990
Rezension vom 28.04.2012