Der genormte Chefsessel nach EN 1335

Von Octane @okispandoki

Als QM-Mensch schlage ich oft im Arbeitsalltag förmlich die Normen meinen Kollegen um die Ohren und nun ist mir eine bemerkenswerte Norm über den Weg gelaufen, als ich mich auf die Suche nach einem neuen Stuhl für mich gemacht habe.

Normalerweise schlage ich mich eher mit Normen wie DIN EN ISO 13485 oder 93/42/EWG in meinem Arbeitsalltag herum, aber die EN 1335 – übrigens eine europäische Norm – hat mir doch gezeigt, dass die europäische Regulierungs- und Normungswut auch was Positives hat.

Naja wie gesagt ich durfte im Namen der Firma mir einen schönen Sessel kaufen und natürlich auch aussuchen. Auf der üblichen Internetrecherche nach einem passenden und bequemen Teil bin ich dann auf den Skape Highback gestoßen. Klar, der Preis ist nicht vergleichbar wie die 50 EUR Plastikbomber der Discounter, die zwar manchmal auch ganz schick aussehen können, aber für den professionellen und vor allem tagtäglichen Einsatz sollte man ebenso auf die Qualität achten. Da spielt dann auch der Preis nicht die wichtigste Rolle. Designed wurde das gute Stück von Antonio Citterio 2008. Er wird sogar als Chefsessel beworben und sieht äußerlich ansprechend aus. Er ist ein Schalensitz mit integrierten Armlehnen und hat ein bisschen was von diesen DSDS-Stühlen, auf denen die Juroren sitzen.

Sitz nach der europäischen Norm

Da der Stuhl genormt ist, kann man bereits aus der Norm rauslesen was der Stuhl kann, ohne ihn getestet zu haben. Hierbei geht es bei der DIN EN 1335 um Büromöbel bzw. Büro-Arbeitsstühle. Die Norm befasst sich mit der Standsicherheit, den Rollwiderstand, die Sitzfläche und die Rückenlehne sowie Armlehnen. Sie legt ebenfalls Prüfbedingungen und die Prüfgeräte fest und kann somit dem Verbraucher eine gewisse Sicherheit geben wenn es um die Funktionalität und Sicherheit geht. Man muss sich auch vor Augen bringen, dass man in einem Bürojob tagtäglich mehrere Stunden auf so einem Teil verbringt. Ein Mindestmaß an Sicherheit und Qualität, das vorgeschrieben ist, kann also nicht schaden.

Ein Chefsessel ist nicht für Jedermann

Fazit: Mit einem Preis von über 4000 EUR gibt der Chefsessel ganz klar eine gewisse Zielgruppe vor, zu denen der durchschnittliche Privatverbraucher nicht gehören mag. Aus diesem Grund wird er wohl auch als Chefsessel vermarktet. Mein Chef hat zumindest bereits so ein Teil und meiner ist bereits unterwegs. Für das viele Geld darf man aber auch viel mehr erwarten und bekommt es auch geliefert. Die Qualität sucht seinesgleichen und macht im Arbeitsleben sicherlich auch einen guten Eindruck bei den Kollegen oder Geschäftspartnern.